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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Prisons – des Bundesamtes für Gefängnisse – aus. Dazu musste ich viel reisen. Ich verlangte einen Tagessatz von 1500 Dollar und dachte, ich würde reich werden.
    Tatsächlich wurde ich zwar für jeden Auftrag gut bezahlt, aber die Aufträge kamen und gingen. Zwischen den Aufträgen sahen meine Finanzen nicht gerade rosig aus.
    Weil ich mir ein wenig mehr Stabilität erhoffte, wurde ich Polizist und arbeitete in Hallandale Beach/Florida. Die Stadt liegt nördlich von Miami Beach und ist hauptsächlich für ihre Windhundrennbahn und als Urlaubsort kanadischer Touristen bekannt. Nach über sechs Monaten Ausbildung war ich Polizist – genau wie die Polizisten, die so nett zu mir gewesen waren, als ich noch ein Kind war.
    Auf Streife trug ich eine Sonnenbrille von Revo, die mit NASA-Technologie hergestellt wurde. Sie stammte von Luxottica, derselben italienischen Firma, der auch Ray-Ban und Oakley gehört. Die Revo hatte die besten Gläser und den besten Polarisationsfilter und außerdem war sie bequem. Weil ich noch ein Anfänger war, begleitete mich ein Ausbilder. Eines Tages fuhr ein gestohlener Cadillac vor uns. Ich meldete ihn und ein zweiter Streifenwagen kam zur Unterstützung. Wir schalteten das Blaulicht ein. Der gestohlene Cadillac fuhr rechts ran und hielt an. Der Beifahrer, ein schwarzer Teenager, sprang heraus und rannte davon. Wir hielten hinter dem gestohlenen Wagen an. Mein Ausbilder sprang aus dem Wagen, rannte zu dem gestohlenen Cadillac und schnappte sich den Fahrer, einen übergewichtigen Jungen. Ich stieg aus und lief los.
    Ich verfolgte den Flüchtigen eine halbe Ewigkeit. Durch Gebüsch und über Zäune. Unter Büschen hindurch. Irgendwo verlor ich meinen ausziehbaren Schlagstock von ASP. Das Mikrofon meines Funkgeräts löste sich vom Revers, sodass ich es hinter mir herzog. Meine Sonnenbrille verlor ich allerdings nicht. Wir rannten durch Gärten, bis wir schließlich in der Nachbarstadt, South Hollywood, landeten. Plötzlich war der Flüchtige verschwunden. Hören konnte ich ihn auch nicht mehr. Ein Mann, der den Rasen in seinem Vorgarten goss, zeigte hinter sein Haus. Ich schlich mich hinter das Haus, aber der Flüchtige bemerkte mich und haute erneut ab. Als er schließlich über eine Straße lief, erwischte ich ihn und warf ihn zu Boden. Ein Motorradpolizist kam mir zu Hilfe. Es war ein gutes Gefühl, den Typen zu erwischen.
    »Das ist die längste Fußverfolgung, von der ich je gehört habe«, sagte der Polizist.
    Wenn der Flüchtige nicht die ganze Zeit beim Laufen seine Hose hochhalten hätte müssen, hätte er mich abhängen können. Als ich ihn aufrecht hinstellte, rutschte seine Hose herunter, weil er sie mit den Handschellen nicht mehr festhalten konnte. Ich zog ihm die Hose wieder hoch, steckte Plastikhandschellen durch die Gürtelschlaufen und befestigte damit die Hose.
    Mein Ausbilder kam in unserem Streifenwagen angefahren.
    Der Junge drehte sich um und las mein Namensschild. »Bitte schlagen Sie mich nicht, Officer Wasdin.«
    »Natürlich nicht. Warum sollte ich?«
    »Das macht ihr Bullen doch. Uns verprügeln. Deshalb bin ich abgehauen.«
    »Da hast du aber ein falsches Bild von der Polizei.«
    Als ich ihn ins Auto setzen wollte, schubste ein anderer Polizist den Jungen hinein.
    »Hey, lass die Finger von meinem Gefangenen«, sagte ich. »Rühr ihn bloß nicht noch mal an.«
    Später kritisierten mich einige Polizisten, die schon länger dabei waren. »Du hättest nicht so sanft mit dem Jungen umgehen sollen. Du kannst ihm ruhig zeigen, dass man vor der Polizei nicht einfach abhaut. Es gibt Handschellen und es gibt Handschellen .«
    Ich verstand, was sie mir sagen wollten, aber ich richtete mich nicht danach. Das war nicht meine Vorstellung von der Polizeiarbeit. Es stellte sich heraus, dass der dicke Junge das Auto gestohlen hatte. Der Läufer war ein Drogenkurier und bekam pro Tag vielleicht 20 oder 30 Dollar, um Crack zu liefern. Das Geld der Käufer überbrachte er dann dem Dealer. Er hatte drei bis vier der beigen Steine bei sich. Die Dealer setzten Minderjährige ein, da sie noch nicht wie Erwachsene verurteilt wurden.
    Ich setzte den dicken Fahrer zum Läufer hinten in meinen Wagen und fuhr los.
    »Warum hast du deinen fetten Arsch nicht hochgekriegt? Warum bist du nicht abgehauen?«, fragte der Läufer.
    »Na hör mal, du Idiot. Du hast dich von ’nem Weißen fangen lassen«, antwortete der Dicke. »Du hast hier gar nichts zu melden.«
    »Das war kein normaler
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