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Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer
Autoren: Nora Roberts
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drückte. »KHIP, Sie sind auf Sendung.«
    Sie stand es durch. Nur das zählte. Und sie klappte nicht zusammen wie beim letzten Mal. Cilla war dafür dankbar. Sie musste lediglich alles durchdenken.
    Sie hatte nicht widersprochen, als Boyd sich ans Steuer ihres Wagens setzte. Ihr Recht auf Autofahren abzugeben, war die kleinste ihrer Sorgen.
    »Ich komme mit hinein«, sagte Boyd, nachdem er den Wagen geparkt hatte. Sie zuckte bloß die Schultern und ging zur Tür.
    Sehr konzentriert hängte sie ihren Mantel auf und zog die Schuhe aus. Dann saß sie da, sagte noch immer nichts und steckte sich eine Zigarette an. Der Streifenwagen vor dem Haus hatte sie erleichtert. Deborah war in Sicherheit und schlief.
    Etwas erzitterte in ihr – teils Angst, teils Verlangen. Sie wollte keines von beidem. »Was immer ich auch bin, ich bin keine Verführerin. Das ist Theater, eine Show, und es hat nichts mit Realität zu tun. Mein Exmann wäre der Erste, der Ihnen bestätigt, dass ich nicht einmal Schwung beim Sex habe«, sagte sie.
    Boyds Blick wurden scharf. »Sie haben nie erwähnt, dass Sie verheiratet waren.«
    Und ich hatte es auch nicht vor, dachte Cilla, während sie sich erschöpft durch die Haare fuhr. »Das ist schon eine Million Jahre her. Was spielt das für eine Rolle?«
    »Alles spielt eine Rolle. Ich will seinen Namen und seine Adresse.«
    »Ich weiß seine Adresse nicht. Wir haben es nicht einmal ein Jahr geschafft. Ich war damals zwanzig, mein Gott.« Sie begann, sich die Stirn zu reiben.
    »Seinen Namen, Cilla.«
    »Paul. Paul Lomax. Ich habe ihn seit acht Jahren nicht gesehen – seit er sich von mir hat scheiden lassen.« Sie wirbelte zu dem Fenster herum und wieder zurück. »Der Punkt ist doch, dass dieser Spinner falsch liegt. Er hat sich in den Kopf gesetzt, dass ich meine Verführungskünste bei irgendeinem Kerl eingesetzt habe, aber das passt nicht.«
    »Er denkt da offenbar anders.«
    »Nun, dann denkt er falsch. Ich könnte nicht einmal einen Mann glücklich machen. Also ist es ein Witz zu glauben, ich könnte Legionen verführen.«
    »Das ist eine dumme Bemerkung, sogar für Sie.«
    »Glauben Sie, ich gebe gern zu, dass ich nur Show mache und im Bett lausig bin?« Sie unterbrach sich, während sie auf und ab lief. »Der letzte Mann, mit dem ich ausging, sagte, ich hätte Eiswasser anstatt Blut. Aber ich habe ihn nicht umgebracht.« Sie beruhigte sich ein wenig und musste gegen ihren Willen schmunzeln. »Ich habe allerdings daran gedacht.«
    »Ich finde, Sie sollten die ganze Sache endlich ernst nehmen. Und ich finde, Sie sollten sich selbst endlich ernst nehmen.«
    »Ich nehme mich selbst sehr ernst.«
    »Beruflich ja«, stimmte er zu. »Sie wissen genau, was Sie zu tun haben und wie Sie es zu tun haben. Privat … Sie sind die erste Frau, die ich kennengelernt habe, die freiwillig zugibt, dass sie einen Mann nicht nach ihrer Pfeife tanzen lassen kann.«
    »Ich bin Realistin.«
    »Ich glaube, Sie sind ein Feigling.«
    Ihr Kinn ruckte hoch. »Gehen Sie zum Teufel.«
    Er musste etwas beweisen, ihnen beiden. »Ich glaube, Sie haben Angst davor, einem Mann nahezukommen, Angst davor, herauszufinden, was in ihm ist. Vielleicht würden Sie herausfinden, dass es etwas ist, das Sie nicht kontrollieren können.«
    »Das brauche ich mir von Ihnen nicht bieten zu lassen. Schaffen Sie mir nur diesen Mann vom Hals.« Sie wollte an ihm vorbeistürmen, doch er fing sie am Arm ab.
    »Was sagen Sie zu einem Experiment?«
    »Einem Experiment?«
    »Warum versuchen Sie es nicht, O’Roarke – mit mir? Ich sollte ungefährlich sein, wo Sie doch kaum meinen Anblick ertragen. Ein Test.« Er ergriff ihren anderen Arm. »Geringes Risiko.« Er fühlte den Zorn in ihr vibrieren, während er sie festhielt. Gut. Aus Gründen, die er noch nicht einmal entfernt klar erkannte, war er genauso wütend. »Fünf zu eins, dass ich überhaupt nichts fühle«, forderte er sie heraus und zog sie ein paar Zentimeter näher. »Wollen Sie mir beweisen, dass ich mich täusche?«

3. K APITEL
    Sie waren einander nahe. Cilla hatte unbewusst eine Hand in einer abwehrenden Geste erhoben, und jetzt lagen ihre Finger gespreizt auf seiner Brust. Unter ihrer Handfläche konnte sie Boyds Herzschlag spüren, langsam und gleichmäßig. Sie konzentrierte ihren Ärger auf diesen gelassenen Rhythmus, während ihr eigener Puls stolperte und taumelte.
    »Ich muss Ihnen gar nichts beweisen.«
    Er nickte. Der kaum zurückgehaltene Zorn in ihren Augen war für ihn
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