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Milliardär meines Verlangens - Ebook

Milliardär meines Verlangens - Ebook

Titel: Milliardär meines Verlangens - Ebook
Autoren: Elizabeth Bevarly
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nichts, konnte den Blick aber auch nicht von ihm lösen. Ganz offensichtlich gelang es ihm jetzt, weit mehr als nur eins und eins zusammenzuzählen. Ein Mann wie er, in solch einer gehobenen Position in der Finanzwelt, wusste genau, was auf dem Spiel stand, in welchen Schwierigkeiten Whitworth & Stone steckte. Ein Mann wie er würde genau wissen, wie wichtig Dellas Rolle in der Sache war, und was ihre Aussage bewirken würde.
    Marcus nickte langsam. „Aber die Tatsache, dass so wenig darüber in der Presse zu finden war, beweist einfach nur, wie groß dieser Fall angelegt ist. Denn nur Leute von ganz oben und mit viel Geld können sich Anwälte leisten, die – zumindest für eine Weile – dafür sorgen können, dass nicht allzu viel nach außen dringt.“
    Della schwieg weiter.
    „Ich wäre nie darauf gekommen, diese Verhaftungen mit deinem Verschwinden in Zusammenhang zu bringen“, fuhr Marcus fort. „Die Geschichte mit dem verheirateten Mann war überzeugend.“
    „Ich wusste nicht, dass er verheiratet war“, sagte sie schließlich. Damit gab sie immerhin nichts Relevantes über den Fall preis. „Ich wollte mich Silvester mit ihm treffen. Allerdings erst nach Mitternacht, weil er angeblich noch zu einem Geschäftsessen musste. Ich kam ein wenig zu früh und sah, wie er einer anderen Frau einen Abschiedskuss gab, bevor er sie in ein Taxi setzte. Als ich ihn fragte, wer das gewesen sei, erklärte er mir, es handele sich um seine Ehefrau und dass er nicht die Absicht habe, sie zu verlassen, da er zufälligerweise auch noch drei Kinder mit ihr hätte. Abgesehen davon sei die Familie seiner Frau so einflussreich, dass er es sich nicht leisten könne, auf diese Verbindung zu verzichten.“
    Marcus’ Miene verriet, dass er noch längst nicht am Ende war mit seinen Schlussfolgerungen. „Du bist Mitte Januar verschwunden, das heißt, du musst die illegalen Machenschaften bei Whitworth & Stone direkt davor aufgedeckt haben.“
    „An Neujahr“, sagte sie, ohne nachzudenken. Aber das war ja auch keine besonders wichtige Information, oder?
    „Also hast du Silvester herausgefunden, dass der Mann, mit dem du zusammen warst, verheiratet ist, und dann, Stunden später, hast du entdeckt, dass dein Arbeitgeber in Dinge verwickelt war, die die nationale Sicherheit bedrohen?“
    „Kurz gefasst, ja.“
    „Kein guter Start ins neue Jahr.“
    Sie wünschte, sie könnte lachen, und fragte sich dann, ob sie wohl jemals wieder etwas lustig finden würde. „Kann man wohl sagen.“
    „Jemand anderes wäre schon allein durch die Sache mit dem verheirateten Mann am Boden zerstört gewesen, doch selbst, nachdem du einen weiteren Schlag hast hinnehmen müssen, hattest du noch die Geistesgegenwart und den Mut, das Richtige zu tun.“
    So hatte Della es noch nie betrachtet. „Ich habe nur das getan, was jeder andere an meiner Stelle auch getan hätte.“
    „Nein“, widersprach er. „Viele Leute wären einfach gegangen und hätten sich in Selbstmitleid gesuhlt. Oder sie hätten den Mund gehalten, um ja nicht ihren Job, ihre Provision oder sonst etwas aufs Spiel zu setzen.“
    „Vielleicht …“
    „Stattdessen hast du alles riskiert, um sicherzustellen, dass den Leuten, die andere Menschen – Fremde, die du nicht einmal kanntest – in Gefahr oder um ihr Geld gebracht haben, das Handwerk gelegt wird.“
    „Ja.“
    Er hob eine Hand und wollte sie nach Della ausstrecken, zögerte dann jedoch, weil er wohl nicht wusste, wie sie reagieren würde. Als er die Hand wieder sinken ließ, meinte er: „Und du fragst noch, warum ich nach dir gesucht habe?“
    Der Knoten in ihrem Bauch löste sich jetzt vollends auf, stattdessen breitete sich ein Glücksgefühl in ihr aus. Trotzdem sagte sie: „Du hättest nicht kommen dürfen, Marcus.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich Chicago in drei Tagen verlasse und nicht zurückkomme.“
    „Ich weiß, dass das dein Plan gewesen ist, aber jetzt …“
    „Jetzt ist es immer noch mein Plan“, erklärte sie. „Ich kann hier nicht bleiben, Marcus.“
    „Warum nicht?“
    Wie sollte sie das sagen, ohne melodramatisch oder paranoid zu klingen? Vermutlich war es das Beste, die Wahrheit zu sagen. „Weil ich, nachdem ich vor der Anklagejury ausgesagt habe, zu den meistgehassten Menschen an der Wall Street gehören werde. Niemand wird mir einen Job geben. Die Leute, die ich durch meine Aussage hinter Gitter bringe, haben ihre Kontakte überall. Nicht nur in den Brokerhäusern, sondern auch in den
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