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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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einige Probleme mit den Rev. Während ich mit den Rev zu tun hatte, habe ich festgestellt, dass Disappearance Inc. seine Klienten verkauft. Ich musste wissen, ob es noch andere gibt, die das tun, damit unser Department für die nächsten Wochen vorausplanen kann, und ich hätte diese Information allein nicht erhalten können. Leute wie die Kanawas dagegen ziehen gerade die schlimmsten Elemente der Gesellschaft an. Es konnte nicht schaden, sie zu fragen.«
    Er blickte auf und begegnete dem goldenen Blick der Wygnin, fühlte die Berührung von Emotionen, die so kompliziert waren, dass er sie nicht hätte in Worte fassen können. Er zwang sich, den Blick abzuwenden, und fragte sich, ob er womöglich schon zu viel gesagt hatte. Manchmal war gar keine Erklärung besser als eine zu ausführliche.
    Die Dolmetscherin beobachtete Flint. Hatte sie verstanden und ihnen etwas verraten? Oder war sie so in ihren Wygninfantasien verloren, dass sie ihre eigene Menschlichkeit vergessen hatte?
    »Wie es scheint«, sagte der Wygnin, »sind Sie uns gegenüber ehrlich und haben getan, was sie konnten. Beim nächsten Mal werden wir über dieses eigenwillige Vierundzwanzig-Stunden-Gesetz informiert sein und entsprechend planen. Inzwischen werden wir den Weg dokumentieren, auf dem wir die Familie Kanawa gefunden haben, und die Dokumente den Behörden in ihrer Heimatstadt Gagarin übergeben.«
    Beide Wygnin verbeugten sich leicht. »Wir wissen es zu schätzen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns über die Änderungen zu informieren.«
    »Gern geschehen«, sagte Flint und kam sich dabei arg linkisch vor. Dann sah er die Dolmetscherin an, fragte stumm, ob es für ihn noch etwas zu tun gäbe.
    »Ich denke, das ist alles, Detective«, sagte sie zu ihm. »Die Wygnin werden sich nun aufgrund der Unzulänglichkeiten der Armstronggesetze um andere Dinge kümmern müssen.«
    Also war es ihr nicht aufgefallen. Er bemühte sich, das Gefühl der Erleichterung im Zaum zu halten. Er wusste nicht, ob die emotionelle Durchsetzung in beide Richtungen funktionierte.
    »Danke«, sagte er und verließ den Raum.
    Draußen atmete er tief durch, als müsse er seine Lungen von den Emotionen reinigen, die er gespürt hatte. Er hatte getan, was er konnte. Nun lag es an Jamal Kanawa, seinen Sohn zu beschützen.
    Und Flint musste sich um seine eigene Zukunft kümmern. Er hatte die Wygnin nicht belogen. Solange Disappearance Inc. seine Kundendaten verriet, war der Job als Detective einfach furchtbar. Statt derartigen Notlagen nur von Zeit zu Zeit zu begegnen, würde er sich ihnen von nun an täglich stellen müssen.
    Und dazu war er nicht bereit.
    Ehe er in sein Büro zurückkehren konnte, musste er noch die Polizeipräsidentin aufsuchen – und kündigen.

 
30
     
    D ie Rev, die auf DeRicci zukamen, sahen riesig aus. Der, der ihr am nächsten war, schlug mit dem oberen Arm direkt neben ihr gegen die Wand. Sie konnte die Vibrationen des Kunststoffs in ihrem Rücken spüren. Plastik splitterte um sie herum und bohrte sich in ihre Haut.
    Sie gaben einen unheimlichen, klagenden Laut von sich, und das Kastanienbraun ihrer Emotionskragen breitete sich über ihre fahle Haut aus.
    Officer in Not, meldete sie über den nonverbalen Kanal ihres persönlichen Links, eine Funktion, die sie üblicherweise nicht benutzte. Dringend.
    Ein anderer Arm fuhr über ihr in die Wand, aber sie blieb aufrecht. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte, doch den Kopf einzuziehen hatte dem Dolmetscher ganz sicher nicht geholfen.
    »Hey!«, brüllte sie. »Hey! Ich bin vor Ablauf der Zeit zurückgekommen. Es gibt keinen Grund für dieses Trara!«
    Die Rev drängelten sich so dicht vor ihr, dass DeRicci glaubte, an ihrem fauligen Melonengeruch ersticken zu müssen. Einer der Arme der Außerirdischen strich über sie, und sie würgte angesichts des kalten, klammen Gefühls auf ihrer Haut.
    »Zurück!«, brüllte sie nun. »Sie befinden sich in meiner Behörde, auf meinem Grund und Boden und haben sich meinen Regeln zu beugen. Dies ist ein gewalttätiger Aufruhr, und wir werden ihn mit der ganzen Härte des Gesetzes bestrafen!«
    Sie hatte keine Ahnung, ob sie dergleichen tun würden oder nicht. Sie wusste absolut nichts über die Vereinbarungen, die Armstrong mit den Rev getroffen hatte, aber sie war bereit zu einem Bluff.
    Die Rev rührten sich nicht mehr. Sie hatten aufgehört, gegen die Wände zu schlagen, und sie hatten aufgehört, auf sie zuzunicken, aber sie waren auch nicht wieder
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