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Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)

Titel: Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)
Autoren: Andrea Ludwig
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Internet-Partnervermittlung an und machte den Persönlichkeitstest. Ich fand das so interessant, dass ich das Programm im Hintergrund auf meinem Computer laufen ließ und immer mal wieder reingeguckt habe. Ich erkannte das Muster aus meinen früheren Beziehungen: Die meisten Kandidatinnen hatten Angst vor echter Bindung. Die Frauen leben in einer Traumwelt in der sie auf den Prinzen warten. Kommt dann in der Realität ein Mann vorbei, passt das natürlich nicht.
    Kurz vor dem Ende meiner Mitgliedschaft schrieb mich Susanne aus Niedersachsen an. Ihre Nachricht war so nett, dass ich ihr antwortete. Nachdem wir zwei Mal hin und her gemailt hatten, schrieb ich ihr: „Ich habe keine Lust auf eine Mailromanze. Lass uns doch mal telefonieren.“ Das ging alles sehr spontan, obwohl ich in einer stressigen Phase war. Ohne Versteckspiel verabredeten wir uns gleich für ein Telefonat am nächsten Tag.
    Bereits da wollten wir uns wirklich kennen lernen. Eine Woche später kam sie dann zu mir nach München. Bis es soweit war, haben wir täglich telefoniert und geskypt.
    Als ich sie am Flughafen abholte, waren wir uns schon richtig vertraut. Wir sagten „Hallo“ und küssten uns ohne ein weiteres Wort. Wir fuhren nach Hause, nahmen eine Erfrischung, gingen spazieren. Wir genossen den Tag und das Wochenende.
    Jedes Mal, wenn wir uns trafen, war es schöner. Bis wir ein Jahr später ein Kind hatten.
    Es ist einfach schön. Unsere Familien sagen, wir tun uns beide sehr gut. Das spüren wir, und das ist großartig. Sie ist eine Frau, die das Leben nicht ständig in Frage stellt.
    Ich bin zufrieden, ausgefüllt und verliebt. Und das seit dem ersten Telefonat mit Susanne. Ich muss mich nicht beweisen. Sie fragt „Wie war dein Tag?“ und ich fühle ihr Interesse an mir als Mensch. Der Egoismus hat sich irgendwie aufgelöst. Jeder tut seine Dinge und wenn wir uns am Abend treffen fragen wir uns gegenseitig, was der Andere getan hat. Das ist für mich das Wichtige. Das, was ich sage, nimmt sie an und umgekehrt ist das auch so. Jemanden auf gleicher Höhe zu treffen, ohne dass die Höhe bewertet wird. Wir schätzen uns einfach sehr und sind offen für gegenseitiges Lernen. Und dabei finde ich sie unheimlich sexy.
    Frank

Susanne und Frank
    Zwei Jahre nach meiner Scheidung habe ich mich bei einer Online-Partnervermittlung angemeldet. Nachdem ich merkte, dass da ziemlich komische Typen drin sind, habe ich die Sache nicht weiter verfolgt. Eines Tages checkte ich meine E-Mails und sehe die Information, dass Nr. 138709 aus Bayern mein Profil des Öfteren angeklickt hat. Also schaute ich mir seins an. Seine Größe gab er mit 1,76 m an und ich bin 1,82 m groß. Ich dachte nur: „Ach ne, so einen Zwerg willst du nicht“. Ich sah kein Foto, sondern nur Text, den ich jedoch sehr interessant fand. So habe ich ihm geschrieben.
    Es war ein großer Zufall, dass wir uns noch erreicht haben. Sein Account sollte am nächsten Tag auslaufen, und wir hatten keine E-Mail-Adressen voneinander.
    Ich sprach ihn auf meine Körpergröße an. „Mein Vater ist auch einen Kopf kleiner als meine Mutter. Traditionen sollte man fortführen. Ich habe die Größe, um da mitzuhalten“, antwortete er lachend. Seine Euphorie lockerte mich auf.
    Wir schrieben den ganzen Tag hin und her und verabredeten uns zum Telefonieren am Abend. Da ist fast eine Stunde draus geworden. Es war sehr lustig und ich fand ihn so interessant.
    Am nächsten Morgen bin ich wie immer früh aufgestanden um zu arbeiten. Ich war sehr gut gelaunt, mein Körper völlig schwerelos, Franks Stimme von gestern Abend im Ohr. Ich war aufgeregt, wie es weiter geht. Er war so euphorisch, dass er mich am liebsten schon in den nächsten Tagen gesehen hätte. Ich ihn auch, aber ich war auch skeptisch, ob das alles so richtig ist.
    Jeden Morgen, wenn ich meine Wohnung verließ, schnappte ich mir kurz die Tageszeitung aus dem Briefkasten meines Nachbarn, um einen Blick in mein Horoskop zu werfen. Leider stand meistens nichts Verwertbares drin. An diesem Morgen, ich weiß es noch wie heute: „Hören Sie endlich auf, alles doppelt und dreifach zu prüfen. Sie können sich mit ruhigem Gewissen auf das Neue einlassen. Auf Sie wartet etwas ganz Großes.“
    Danach buchte ich meinen ersten Flug nach München. Zwei Wochen später war ich dort.
    In der Zwischenzeit trafen wir uns häufig per Skype. Wir nahmen unsere Laptops morgens mit ins Bad und duschten zusammen. Ich sah ihm beim Rasieren zu und er mir beim
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