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Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11
Autoren: Lara Adrian
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sich hektisch um, um ihren
Vorsprung einzuschätzen, und die hellgrünen Augen erfassten ihn wie
Laserstrahlen.
    Jetzt lief
sie schneller, bog um die nächste Hausecke in eine Seitenstraße ein. Keine zwei
Sekunden später war auch Niko dort. Er grinste, als er sie nur wenige Meter vor
ihm erblickte.
    Die Gasse
zwischen zwei hohen Backsteingebäuden, in die sie hineingerannt war, war eng
und dunkel - eine Sackgasse, der Weg abgeschnitten durch einen verbeulten
Müllcontainer aus Metall und einen über drei Meter hohen Maschendrahtzaun.
    Die junge
Frau wirbelte auf ihren überhohen Stiefelabsätzen herum. Sie keuchte heftig,
hatte die Augen fest auf ihn gerichtet und beobachtete jede seiner Bewegungen.
    Nikolai ging
ein paar Schritte in die düstere Seitengasse hinein, dann blieb er stehen, die
Hände begütigend ausgebreitet. „Es ist okay“, sagte er zu ihr. „Kein Grund
wegzurennen. Ich will nur mit Ihnen reden.“
    Sie starrte
ihn stumm an.
    „Ich will
Sie nach Sergej Jakut fragen.“
    Es war
deutlich zu sehen, wie sie schluckte, ihr glatter weißer Hals dehnte sich.
    „Sie kennen
ihn doch, nicht wahr?“
    Ihr
Mundwinkel zuckte, fast unmerklich, aber genug, um ihm zu sagen, dass er
richtig lag - sie kannte den öffentlichkeitsscheuen Gen Eins. Ob sie Niko zu
ihm führen konnte, war eine andere Frage, aber in diesem Moment war sie seine
beste, möglicherweise seine einzige Spur.
    „Sagen Sie
mir, wo er ist. Ich muss ihn finden.“
    Ihre Hände
ballten sich zu Fäusten. Ihre Füße standen leicht auseinander, als wäre sie
kurz davor loszurennen. Niko sah, wie sie fast unmerklich einen Blick auf eine
verbeulte Tür zu ihrer Linken warf.
    Sie machte
einen Satz auf die Tür zu.
    Niko zischte
einen Fluch und flog ihr nach, mit aller Geschwindigkeit, die ihm zu Gebote
stand. Bis sie die Tür in ihren quietschenden Angeln aufgestoßen hatte, stand
Niko vor ihr auf der Schwelle und verstellte ihr den Weg in die Dunkelheit auf
der anderen Seite. Er lachte leise darüber, wie einfach es war.
    „Ich sagte
doch, kein Grund wegzulaufen“, wiederholte er und zuckte leicht mit den
Schultern, als sie vor ihm zurückwich. Er ließ die Tür hinter sich ins Schloss
fallen und folgte ihrem langsamen Rückzug tiefer in die Gasse.
    Himmel, sie
war atemberaubend. Im Club hatte er nur einen Blick auf sie erhascht, aber
jetzt, da er so nah vor ihr stand, erkannte er, dass sie absolut umwerfend war.
Groß und gertenschlank unter ihrer hautengen schwarzen Kleidung, mit makellos
milchweißer Haut und strahlenden mandelförmigen Augen. Ihr herzförmiges Gesicht
war eine hypnotisierende Kombination von Stärke und Zartheit, ihre Schönheit
strahlend und düster zugleich. Nikolai war sich bewusst, dass er sie anstarrte,
aber verdammt noch mal, er konnte nichts dagegen tun.
    „Reden Sie
mit mir“, sagte er. „Sagen Sie mir Ihren Namen.“
    Mit einer
unbefangenen, harmlosen Bewegung streckte er die Hand nach ihr aus. Er spürte
den Adrenalinstoß, der in ihr Blut schoss - roch seinen scharfen, zitrusartigen
Duft in der Luft -, aber den perfekten Roundhouse-Kick sah er nicht kommen, bis
ihr spitzer Stiefelabsatz ihn voll in die Brust traf.
      Verdammt.
    Er
schwankte, eher überrascht als aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Diese kurze
Atempause war alles, was sie brauchte. Wieder machte die junge Frau einen Satz
auf die Tür zu, und dieses Mal gelang es ihr, in dem dunklen Gebäude zu
verschwinden, bevor Niko herumwirbeln und sie zurückhalten konnte. Er jagte ihr
nach, polterte hinter ihr ins Haus.
    Das Gebäude
war leer, nur ein weitläufiger nackter Betonboden lag unter seinen Füßen,
unverputzte Ziegelmauern und freiliegende Eisenträger umgaben ihn. Eine ungute
Vorahnung prickelte ihm im Nacken, als er tiefer in die Dunkelheit rannte, aber
der Großteil seiner Aufmerksamkeit galt der jungen Frau, die in der Mitte der
leeren Halle stand.
    Sie starrte
ihn drohend an, als er sich ihr näherte, jeder Muskel ihres schlanken Körpers
angespannt und bereit zum Angriff.
    Nikolai
hielt diesem stechenden Blick stand, bis er vor ihr stehen blieb. „Ich werde
Ihnen nicht wehtun.“
    „Ich weiß.“
Sie lächelte, kräuselte nur andeutungsweise die Lippen. „Die Gelegenheit
bekommst du gar nicht.“
    Ihre Stimme
war samtig, aber das Glitzern in ihren Augen nahm einen kalten Ausdruck an.
Ohne Vorwarnung spürte Niko plötzlich ein betäubendes Druckgefühl in seinem
Kopf.
    Ein
Hochfrequenzton schrillte in seinen Ohren und schwoll zu
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