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Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten
Autoren: Terry Pratchett
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ein paar üble Kratzer abgekriegt«, sagte Kirsty. Das Blut der ScreeWee war blau. »Ich kenne ein paar Erste-Hilfe…«
    »Eine Menge, schätze ich«, sagte Johnny.
    »Aber nicht für ScreeWee, befürchte ich«, sagte der Captain. Sie atmete schwer. Eines ihrer Beine schien nicht mehr im richtigen Winkel zum Körper zu stehen. Blaue Wunden bedeckten ihren Schwanz.
    »Du hättest ihn einfach erschießen können«, sagte Kirsty. »Es war dumm, so mit ihm zu kämpfen.«
    »Ehrensache!« knurrte der Captain. Sie betätigte einen Schalter mit einer Klaue und zischte ein paar Instruktionen auf ScreeWee. »Aber er hatte recht, traurigerweise. Man kann die Natur der ScreeWee nicht ändern. Es ist unser Schicksal, zu kämpfen und zu sterben. Es war dumm von mir, etwas anderes zu denken.«
    Sie blinzelte.
    »Zieh dein Hemd aus«, befahl Kirsty.
    »Was?« sagte Johnny.
    »Dein Hemd! Dein Hemd! Sieh sie dir an! Sie verliert Blut! Sie muß verbunden werden!«
    Johnny gehorchte widerwillig.
    »Wie, du trägst ein Unterhemd? Nur Opas tragen Unterhemden. Igitt. Wäschst du deine Sachen eigentlich nie?«
    Doch, das tat er, manchmal. Und hin und wieder erlag seine Mutter einem Anfall von Mütterlichkeit, dann wurde alles im Haus gewaschen. Aber normalerweise benutzte er die Wäschekorb-Technik, die darin bestand, daß man so lange im Wäschekorb herumwühlte, bis man etwas fand, das nicht ganz so schlimm aussah.
    »Aber sie hat gesagt, daß du nichts über ScreeWee-Medizin weißt«, sagte er.
    »Na und? Auch wenn es blau ist, Blut ist Blut. Und man sollte dafür sorgen, daß es drinnenbleibt.«
    Kirsty half dem Captain zu einem der Sitze. Sie schwankte ein bißchen, und ihre inzwischen weißen Schuppen waren blau verschmiert.
    »Kann ich irgendwas tun?« fragte Johnny.
    Kirsty warf ihm einen Blick zu. »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Gibt es überhaupt
irgend etwas,
was du kannst?«
    Sie wandte sich wieder dem Captain zu.
    Wir werden alle sterben, dachte Johnny. Sie sind alle da draußen und warten. Und ich stehe hier am Pult des Kontrollschiffs. Wir können jetzt nicht mehr umkehren. Und ich kann nicht mal die Kontrollen lesen!
    Ich habe alles falsch gemacht. Es war alles so einfach, und jetzt ist alles kompliziert.
    Man überlegt, was man im Traum tun kann, aber dann kommt es doch immer wieder ganz anders, als man gedacht hat. Wenn die Leute von Träumen reden, dann meinen sie Tagträume. In denen ist man Superman oder wer auch immer. Da kann man alles gewinnen. In echten Träumen ist alles sehr merkwürdig. Ich befinde mich jetzt in einem Traum. Oder so was Ähnlichem. Und wenn ich aufwache, sind alle ScreeWee wieder im Spiel und werden beschossen, genau wie bei den Space Invaders.
    Moment mal…
    Moment mal…
    Er starrte wieder auf die rätselhaften Kontrollen.
    Über einer der Kontrollen bildeten die Symbole allmählich das Wort »Hauptantrieb«.
    Das ist auch
meine
Welt. Sie ist in meinem Kopf.
    Er schaute hoch auf den großen Bildschirm.
    Alle waren wieder da. Alle waren sie da draußen und warteten. Im ganzen Land, in ihren Zimmern, vor ihren Computern. Zwischen
Cobbers
und den Schularbeiten.
    Alle warteten mit ihren Fingern auf den Abzügen, und jeder dachte, er sei der einzige…
    Alle da, direkt vor
meiner
Nase…
    »Mit so was hab ich nicht gerechnet«, sagte Kirsty hinter ihm. »Ich hätte nie gedacht, daß ich Außerirdische verbinden muß. Halt die Klaue auf den Knoten, bitte. Wie hoch geht euer Puls?«
    »Ich glaube, wir haben keinen«, sagte der Captain.
    Das Schiff donnerte.
    Das entfernte Brummen der Motoren wurde plötzlich zu einem Dröhnen.
    Die Sitze hatten Beulen, wo Menschen keine Beulen erwarten würden. Johnny saß im Schneidersitz auf einem davon, beide Hände an den Kontrollen, das Gesicht bunt gefleckt von den Lichtern des Bildschirms.
    Kirsty tippte ihm auf die Schulter. »Was
tust
du da?«
    »Fliegen«, sagte Johnny, ohne sich umzudrehen.
    »Er hat gesagt, es ist zu spät zum Umkehren.«
    »Ich kehre nicht um.«
    »Du weißt doch gar nicht, wie man eins von diesen Dingern fliegt!«
    »Ich fliege nicht eins von diesen Dingern. Ich fliege die ganze Flotte.«
    »Aber du kannst die Instrumente nicht lesen!«
    Grünes und rotes Licht huschte über sein Gesicht, als er sich zu ihr umdrehte.
    »Weißt du, alle wollen mir was erzählen. Andauernd«, sagte er. »Aber jetzt hör ich einfach nicht zu. Ich kann die Instrumente lesen. Warum nicht? Sie sind schließlich in meinem Kopf. Jetzt setz dich endlich. Und
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