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Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Titel: Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
Autoren: Christian Humberg , Jörn Podehl , Anika Klüver
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Raumstation und ein afroamerikanischer Commander im Vordergrund der Handlung standen, sondern erstmals in größerem Stil auch um das Thema Religion, das in der Serie zum überwiegenden Teil mit dem Planeten Bajor verknüpft ist. Wer DS9 weiter verfolgt, wird schnell zur Erkenntnis gelangen, dass die weit ausgedehnte Geschichte über den Konflikt mit dem Dominion nur vordergründig dominiert. Im Hintergrund steht immer wieder Benjamin Siskos Verhältnis zu den so genannten Wurmlochwesen, die die Bajoraner als ihre Propheten vergöttern. Im Laufe der Zeit muss Sisko – den die Bajoraner seit Beginn seiner Zeit auf DS9 als ihren Abgesandten ansehen – erfahren, dass seine eigene Existenz mehr von den Propheten bestimmt wurde, als er sich jemals eingestehen wollte. Immer wieder teilten ihm diese Entitäten im Rahmen von Visionen mit, er hätte eine Bestimmung.
    Es ist in erster Linie das Schicksalsthema, das in DS9 in Themen wie Glauben und Spiritualität überführt wird. Aber es geht auch um zunächst gespaltene Loyalitäten. Die Propheten treten – wie auch die Sternenflotte – mit einem absoluten Anspruch an Sisko heran. Erst mit der Zeit lernt er zu verstehen, dass er Kompromisse eingehen muss zwischen seiner weltlichen und spirituellen Rolle. Doch gerade in der Vermischung dieser beiden wird Sisko nicht selten unsicher, begeht Fehler, schwankt – und lernt. Erst indem er die scheinbaren Gegensätze seines Daseins für sich nutzbar macht, erreicht er sein weltliches und spirituelles Ziel.
    Damit ist Sisko das beste Beispiel für jemanden, der zwei vermeintlich widersprüchliche Seiten seines Ichs zu gegenseitigem Ausgleich führt. Gerade vor dem Hintergrund der Kriegshandlung, die voll von Entbehrungen und Verlusten ist, wirkt ihm diese neue Geisteshaltung, zu der er findet, als elementarer Anker, weiterzukämpfen, egal wie aussichtslos die Lage scheint. In dieser Hinsicht treffen in DS9 zwei Grundströmungen aufeinander: der wissenschaftlich-technische Fortschritt als notwendige Erkenntnis zum Überleben der Föderationsgesellschaft – und die spirituelle Erfahrung als Motivation für scheinbar unüberwindbare Herausforderungen und Prüfungen.
VERSATZSTÜCKE IN ANDEREN SERIEN
    In den anderen drei
Star Trek
-Serien drängen sich Wechselwirkungen zwischen Glauben und Wissenschaft oder Glauben und Weltlichkeit nicht so sehr in den Vordergrund. Bei genauerem Hinsehen findet man jedoch auch bei ihnen Ansätze des Themas.
    The Next Generation
(TNG), das sich auch noch unter Federführung Roddenberrys befand, belebte in der zweiten Hälfte der 1980er den Geist von TOS wieder, weshalb man auch bei den Abenteuern unter Jean-Luc Picard erwartungsgemäß keine gravierenden Neuausrichtungen mit Blick auf das Überweltliche zu sehen bekam. Eher unterschwellig gab es dann doch eine kleine Akzentverschiebung. Sie hing mit der neuen Inszenierung der Charaktere zusammen. Herrschte bei TOS noch ein eher statistenhafter Umgang mit der Restbesatzung vor, erlaubte es das mittlerweile etablierte Prinzip der Soap Opera, dem mentalen Kosmos des einzelnen Protagonisten einen gebührenden Platz einzuräumen. So brachen sich gerade ab der zweiten Hälfte von TNG insbesondere surreale Traum- und Visionsszenen Bahn, die oft nicht rational abliefen und ein Schlüssel zur Selbstfindung des Einzelnen waren. Selbst dem Androiden Data wurden diese teils verstörenden Anwandlungen zuteil (vgl. TNG 4×17:
Augen in der Dunkelheit
; 6×16/17:
Der Moment der Erkenntnis
; 7×06:
Traumanalyse
; 7×18:
Der Fall ‚Utopia Planitia‘
).
    All das ist ein Verweis auf einen Bestandteil der Persönlichkeit, der nicht mit biologischen oder medizinischen Kenntnissen erfasst werden kann. Mit einer Seele vielleicht? Dieses erste zarte Pflänzchen des Transzendentalen, das in TNG als Ergänzung zum Rationalen und Wissenschaftlichen angewandt wurde, sollte man keineswegs unterschätzen. Nicht zuletzt besuchten Picard und seine Leute Kulturen, in denen sie sich mit den weltlichen Auswirkungen religiöser Mythen auseinandersetzen und beide Seiten verstehen lernen mussten (vgl. TNG 4×13:
Der Pakt mit dem Teufel
). Man denke davor allem an die Klingonen und ihren Kahless-Kult (vgl. TNG 6×23:
Der rechtmäßige Erbe
).
    Voyager
, die vierte
Star Trek
-Serie, sollte wieder ein Stück bodenständiger werden und die Tradition Roddenberrys fortsetzen. Alles in allem war das vermutlich auch der Fall. Kathryn Janeway und ihre Mannschaft bekamen jedenfalls etliche
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