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Magische Verführung

Magische Verführung

Titel: Magische Verführung
Autoren: Nalini Singh
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gewartet, sie in seinen Armen zu halten, aber das Traumbild flackerte und zischte, und dann war sie verschwunden.
    Er richtete sich auf, starrte auf seine narbenbedeckten Ingenieurshände und wusste, dass diese Hände schon bald zu runzelig sein würden, als dass die Kommission ihn noch einmal hoch ins All schicken würde. Aber wenn er ein Shuttle stahl und einfach hinaus ins Unbekannte flog, würde Cass womöglich grau werden, um ihn zu sich nach Hause zu holen. Selbst ein Hüter konnte Schmerzen erleiden, und grau zu werden, war die schlimmste Art Schmerz. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Cass grau werden könnte. Nicht seine lebensfrohe, lachende Cass.
    Bevor er dieses Mal die Raumstation verließ, warf er Blüten ins All, die sich mit dem Flüstern seines Kusses zerstreuten. »Alles Liebe zum Valentinstag, Cass.«
    Es gab fünf weitere Missionen. Und die Hüter kamen immer noch nicht. Auf der fünften Mission sah Mac den Blüten hinterher, die ins All schwebten, und wusste, dass es seine letzte Reise sein würde. Selbst Mad Mac, der perfekte Ingenieur, konnte nicht ewig weitermachen. Seine Hände wurden müde, sein Blick war nicht mehr so klar.
    Aber wenn er die Augen schloss und träumte, sah er alles ganz deutlich vor sich.

    Cass war wunderschön, immer noch eine Frau von kaum zwanzig Jahren. Sie konnte sich nur zu ihm träumen, wenn er im All war. Umgeben vom endlosen Sternenlicht des Kosmos wurde der Kuss zu einer Berührung, die Berührung zu so viel mehr. Sie wurde stärker, lernte, länger im Traum zu verweilen. Aber als Hüterin war sie noch kaum den Kinderschuhen entwachsen. Tausende Jahre würde es dauern, bis sie die Kraft besaß, ihn zu sich nach Hause zu träumen.
    Tausende Jahre nachdem sein menschlicher Körper längst zu Staub zerfallen war.
    Zum letzten Mal dachte er darüber nach, ein Schiff zu stehlen und ins All zu fliegen. Aber nein, das konnte er Cass nicht antun. Wenn sie grau würde, würde ihr Schmerz Äonen andauern. Besser, dass er zu Staub zerfiel und zu einer Erinnerung wurde. Während seine Hüterin immer schöner wurde, würde sie sich an Mac Tanner erinnern, den Menschen, der sie vor langer Zeit auf einem blaugrünen Planeten namens Erde geliebt hatte. »Ach, aber wer wird dir Rosen schenken, Liebste?« Es war ein bittersüßes Flüstern, getragen von den eisigen Winden des Alls zu einer Welt, so weit entfernt von der Erde, dass sie hinter dem Rand des Universums lag.
    »Manchmal«, sagte eine fremde Stimme, »muss sich selbst ein Hüter der Starrköpfigkeit eines Menschen beugen.«
    Mac drehte sich um und sah in alterslose Augen in einem Gesicht, dessen Haut die Farbe geschmiedeten Goldes hatte. »Wird auch langsam Zeit, dass ihr kommt.« Aufregung raste durch seine Adern wie flüssiges Feuer.
    Der Hüter lachte. »Weißt du, als Cass beschloss, so lange zu schlafen, bis dein kindlicher Körper geheilt war, hielten wir das für Verschwendung. Sie war eine junge Hüterin, zu größeren Dingen bestimmt. Du warst ein Mensch und würdest sie schon bald vergessen haben.« Die tiefdunklen Augen wurden sonnenhell. »Aber du hast sie nie vergessen. Also, Sterblicher, bist du bereit, von einem Hüter berührt zu werden? Du wirst unsterblich sein, aber du wirst kein Träumer werden.«
    »Der einzige Traum, den ich je wollte, war Cass.« Mac hob eine Hand, als der Hüter näher trat. »Warte, ich muss noch etwas holen.«
    Der Hüter war neugierig genug, ihm die Zeit zu geben. Als er sah, was es war, lachte er. »Du wirst ein seltsames Kind sein.«
    Mac konnte sich nicht vorstellen, noch einmal ein kleiner Junge zu sein. »Werde ich wieder jünger sein als Cass?«
    Verdammt, er war so weit, sie als Mann küssen zu wollen, nicht als Kind.
    »Ja.« Der Hüter lachte und berührte Mac.
    Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Tod und Wiedergeburt, alles im Fluss. Aber als Mac die Augen öffnete, stellte er fest, dass er dem Hüter durch die Dunkelheit des Alls nach Hause folgte. Er war ein Novize, und der Ältere übernahm alle Arbeit und schenkte ihm die Kraft, weiterzumachen. Mac musste lediglich sein Geschenk hüten.
    Wer weiß, wie lange die Reise dauerte? Die Lebensspanne der Hüter umfasste Äonen, Jahre waren für sie wie Sekunden. Doch ganz gleich, wie lange sie unterwegs gewesen waren, als sie den Heimatplaneten der Hüter mit seinen Bergen, Wäldern und Meeren erreichten, stellte Mac nur eine Frage: »Wo finde ich sie?«
    Als er ihr gegenübertrat, stand sie wieder auf ihrem
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