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Madonna, ein Blonder!

Madonna, ein Blonder!

Titel: Madonna, ein Blonder!
Autoren: M Zöller
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Blick haben, den ich schon bei so vielen Friseuren gesehen habe, halblaut » Madonna, ein Blonder!« seufzen und in seiner Ratlosigkeit beschließen, mir einfach alles abzurasieren. Doch Pinos Miene verändert sich nicht.
    » Allora?«, frage ich. Also?
    Er nimmt seine Finger aus meinen Haaren und schaut mich durch den Spiegel hindurch an. » Weißt du was?«, sagt er. » Ich würde sagen, wir schneiden gar nicht so viel ab. Pocchino. Ein bisschen. Che ne pensi? Was meinst du?«
    Ich traue meinen Ohren nicht. Ein römischer Friseur, der mir keine Kurzhaarfrisur verpassen will?
    » Va benissimo!«, sage ich rasch. Einverstanden, sehr gut!
    Der Friseur nickt, sagt » Okay« und greift zu einer Schere. Da piepst mein Handy. Ich nehme es von der Ablage. Keine SMS , eine Erinnerung mit nur fünf Wörtern: » Bist du glücklich in Rom?«
    Es ist die Erinnerung, die ich vor sechs Monaten in mein Handy eingegeben habe. Als ich gerade beklaut worden bin! Als Dino noch ein Barista und kein Freund war! Und Elisa ein ferner Traum. Ich starre auf das Display und schüttle lächelnd den Kopf.
    Mein Blick fällt durch den Spiegel auf Elisa. Sie liest in einer Zeitschrift, blättert weiter, lächelt, blättert weiter. Jetzt klappt sie das Heft zu, legt es befriedigt auf den Stapel zu den anderen, hebt den Kopf und schaut durch den Spiegel hindurch zu mir.
    » Und, hast du schon stopp gesagt?« Sie grinst.
    » Nein«, sage ich durch den Spiegel hindurch, » gibt keinen Grund.«
    Sie runzelt die Stirn. » Keinen Grund?«
    » Ja«, sage ich und atme tief durch. » Wie du gesagt hast. Tutto bene. Alles bestens.«
    » Tutto?«, fragt sie.
    »Tutto!«, sage ich.

Grazie Danke
    Viele Geschichten in diesem Buch sind wahr, manche sind erfunden, ereignen sich aber jeden Tag in Italien auf Straßen, in Bars, in Häusern und Familien. Die Namen der meisten Orte und Personen wurden geändert – außer der von meinem Barista Dino und seiner Bar, dem » Papagallo«. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, diesem Freund und diesem Stück Heimat einen anderen Namen zu geben. Grazie auch an Dino für die vielen Geschichten über sein Leben als Barista in Rom und für seine Hilfe in allen Lebenslagen. Ohne ihn wäre ich wohl tatsächlich nach zwei Tagen wieder abgehauen.
    Danken möchte ich allen, mit denen ich so viele lustige und besondere Erlebnisse in Italien hatte, sodass es mir überhaupt möglich war, darüber ein Buch zu schreiben. Außerdem danke ich meiner Familie und meinen Freunden, die mich beim Verfassen dieses Buches mit Kritik und Ideen unterstützt haben. Vor allem aber gilt mein Dank meiner Frau für – ja, einfach für alles.
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