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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten
Autoren: Dan Shocker
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Wand!« kommandierte er. »Und keine
Bewegung.« Seine Stimme klang eisig.
    Mit einem raschen Blick vergewisserte Hellmark sich, was für
eine Chance er hatte, wenn er einen Angriff riskierte.
    Björn war ein Mensch, der schnell und unkonventionell
Entscheidungen traf und auch ein Risiko nicht scheute. Aber er war
kein Selbstmörder.
    Die momentane Situation ließ erkennen, daß es sinnlos
war, einen Ausfallversuch zu unternehmen.
    Warten und beobachten, hieß die Devise.
    Merthus hielt den Kopf gesenkt. »Er stand am späten
Nachmittag plötzlich vor der Tür«, berichtete er
kleinlaut. »Auf irgendeine unerklärliche Weise war er von
Ihrer Ankunft und von der Existenz des Buches unterrichtet. Er wollte
es in seinen Besitz bringen. Er bedrohte Anne, meine Sekretärin,
die ihm geöffnet hatte. Er wollte sie erschießen, wenn ich
auf seine Bedingungen nicht einginge. So rief ich Sie an und belog
Sie. Ich war nicht plötzlich krank geworden. Er zwang mich, Sie
hierherzulotsen. Als ich Sie kommen hörte, spielte ich noch mit
dem Gedanken, Sie zu warnen, Mister Hellmark. Aber als ich Ihnen dann
an der Tür gegenüberstand, hat mich der Mut verlassen. Ich
handelte wie ein Roboter, ich wußte Anne in seiner Gewalt. Ich
lockte Sie in mein Arbeitszimmer. Genau wie Rox wollte. Bitte,
verzeihen Sie mir.«
    Hellmark konnte Merthus keinen Vorwurf machen. »Sie haben
richtig gehandelt, Professor. Ein Menschenleben stand auf dem Spiel.
Hoffen wir nur, daß auch er sich an die Spielregeln gehalten
und Ihrer Sekretärin kein Haar gekrümmt hat.«
    »Ich bin ein Gentleman, Mister Hellmark. Ich tue keiner Dame
etwas zuleide.« Rox grinste teuflisch, und die Art wie er
grinste, jagte Björn einen Schauer über den Rücken und
bewies ihm, daß er sich offensichtlich nicht an die Abmachungen
gehalten hatte.
    Auch Bert Merthus begriff das Grinsen »Sie haben Sie
getötet. Sie haben sie getötet!«
    Er wollte sich auf Rox stürzen. Das Gewehr ruckte sofort in
die Höhe, und Hellmark riß den alten Mann zurück.
    »Aber wirklich, Sie sehen die Dinge im falschen Licht. Warum
sollte ich sie töten? Ich habe eine bessere Verwendung für
sie. Ich habe ihr Freiheit und Unsterblichkeit geschenkt.«
    Howard Rox stand jetzt am Tisch. Sein Blick war drei Sekunden lang
nicht auf seine Gefangenen, sondern auf das goldschimmernde Buch
gerichtet.
    Björn Hellmark reagierte.
    Wie eine Raubkatze warf er sich nach vorn.
    Der Angriff kam für Rox überraschend.
    Er wurde zur Seite geschleudert. Der Arm, der das Gewehr hielt,
flog hoch. Ein Schuß löste sich und weckte ein
peitschendes Echo. Die Kugel klatschte in die Decke. Verputz
bröckelte ab, Kalk spritzte durch den Raum.
    Hellmark donnerte seine Rechte ab.
    Rox flog einen Meter zurück. Er war so sehr damit
beschäftigt, das Gleichgewicht zu halten, daß er nicht
mehr dazu kam, das Gewehr nachzuladen.
    Hellmark hatte das Überraschungsmoment ganz auf seiner Seite
und nutzte es voll aus.
    Im Handumdrehen war Rox überwältigt. Die
gefährliche Schußwaffe war im Besitz von Hellmark.
    Rox lag in der Ecke. Ein vernichtender Blick traf den Deutschen,
während er sich langsam in die Höhe schraubte.
    Merthus war begeistert. »Großartig, Mister
Hellmark!« rief er, und er freute sich wie ein kleiner Junge.
»Dem Burschen haben Sie’s gezeigt. Ich werde sofort
nachsehen, wie es Anne White geht.«
    »Bemühen Sie sich nicht«, sagte Howard Rox mit
scharfer Stimme. »Sie wird von selbst kommen. Sie und noch
andere.« Seine Außen funkelten. Er richtete seinen Blick
auf Björn. »Das werden Sie mir büßen.
Hellmark«, preßte er zwischen den Zähnen hervor.
»Noch haben Sie nicht gewonnen.« Er stieß einen
gellenden Pfiff aus.
    Die auf ihn gerichtete Schußwaffe schien ihn nur bedingt
einzuschüchtern. Er wagte nicht näher zu kommen. Aber er
hatte etwas in petto.
    Und genauso war es.
    Björn kam nicht mehr dazu, das Buch der Gesetze an sich zu
nehmen, das in der Aufregung der Auseinandersetzung über den
Tisch gerutscht war und nun am anderen Tischende lag.
    Im Haus waren Geräusche zu hören.
    Der Pfiff von Rox war ein Signal.
    Jemand kam.
    Tapsende, eilige Schritte. Ein Schatten tauchte am Durchlaß
neben dem Vorhang auf, der Vorhang bewegte sich.
    Merthus wich mit einem Stöhnen zurück. Eine Gestalt aus
einem Alptraum stand vor ihm.
    Es war eine Frau, langbeinig, hellhäutig, gut gebaut. Aber
von ihrem Kopf war nur die untere Hälfte menschlich zu nennen.
Volle, sinnliche und verführerisch schimmernde
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