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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel
Autoren: Alan Dean Foster
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Fall, daß ich mich am Ende doch als gefährlich erweise.
    Ich war mir dessen vorher nicht ganz sicher. Nun ist diese Unsicherheit verflogen. Ich hätte mich von Anfang an gar nicht mit dir einlassen dürfen. Soviel zumindest ist allein meine Schuld.«
    »Flinx, ich weiß, wer du bist. Es macht mir keine Angst mehr. Du brauchst jemanden wie mich. Jemanden, der dir Verständnis und Sympathie und Zuneigung entgegenbringt - und Liebe.«
    »Jemanden, der mir hilft, menschlich zu sein. Ist es das?«
    »Nein, verdammt!« Trotz ihrer Anstrengungen, sie zu unterdrücken, kamen ihr wieder die Tränen. »Das ist es überhaupt nicht, was ich meine.«
    Er wollte, daß sie log, aber sie log nicht.
    »Während ich schlief oder bewußtlos war oder unter Drogen stand oder was auch immer, streifte mein Geist in einer Weise frei umher, wie er das noch nie tat. Ich fühle mich in bezug auf mich selbst besser als je zuvor. Es war mehr als eine erfrischende Rast, Clarity. Irgend etwas ist mit mir geschehen, während ich in dieser Kiste lag. Ich kann es noch nicht erklären, weil ich nicht sicher weiß, was es war. Aber während ich dort drinnen lag, spürte ich Dinge. Einige waren schön, einige waren beängstigend, und andere waren unerklärlich, und bis ich mir darüber im klaren bin, muß ich alleine sein.
    Geh du wieder an deine Arbeit und entwickle Spezialgene und Designertypen, und ich werde mich wieder meinem Studium widmen. So muß es sein.«
    »Du bist nicht fair«, schluchzte sie.
    »Mir wurde einmal erklärt, daß das Universum kein fairer Ort ist. Je mehr ich davon sehe, desto überzeugter bin ich von der Richtigkeit dieser Beobachtung.«
    Das Gerumpel begann als Summen in den Ohren und als feines Zittern unter den Füßen. Beide Erscheinungen trafen sich irgendwo in der Nähe seines Magens. Es war kein Erdbeben, sondern etwas weitaus Durchdringenderes. Clarity rannte zu den Plastikkisten, um sich festzuhalten, während Flinx so gut wie möglich die Stellung hielt. Pip blieb in der Luft, während Scrap endlich zu einer Entscheidung gelangte und vorsichtig auf Claritys Schulter landete. Es tat Flinx weh, das zu sehen, aber er konnte jetzt keine Zeit vergeuden und sich Sorgen machen.
    Seine direkte Sorge galt der Tatsache, daß direkt unter ihren Füßen der Boden aufzubrechen und zu zerbröseln begann. Er eilte zu einer Seite und verfolgte, wie der Stahlbeton und das Durlex-Netz zu Pulver wurden und im aufklaffenden Maul eines dunklen Schachtes von etwa drei Meter Durchmesser verschwanden.
    Die riesige Kreatur, die den Kopf aus dem Loch steckte und sich neugierig in dem Raum umsah, war so groß, wie die Öffnung breit war. Ihr dichter Pelz war mit Erdbrocken übersät, und sie mußte knapp eine Tonne wiegen. Die flache Schnauze endete in einer winzigen Nase, über der ein paar tellergroße gelbe Augen wie Laternen leuchteten. Die Ohren waren lachhaft winzig.
    Während das Wesen zwei riesige siebengliedrige Tatzen auf den Rand des Lochs stützte, wuchtete es sich in den Raum, wobei der bepelzte Kopf beinahe die Decke berührte. Clarity glotzte die Kreatur ungläubig an, als wäre sie eine Erscheinung aus einem Fiebertraum. Auch Flinx zuckte zusammen, aber aus völlig anderen Gründen. In diesem Moment sah das Monster ihn - und lachte fröhlich.
    »Hallo, Flinx-Freund!« sagte das Wesen.
    Nur bewegte sein Mund sich nicht.

17. Kapitel
     
    Clarity hörte es ebenfalls. Sie murmelte benommen vor sich hin. »So etwas wie einen echten Telepathen gibt es nicht. So etwas existiert nicht.«
    »Ich fürchte doch«, sagte Flinx mit einem weiteren Seufzer. Er wandte sich an das Monster. »Hallo, Fluff, lange nicht gesehen.«
    »Lange Zeit, Flinx-Freund.« Es war ein mentales Dröhnen. Der massige Ujurrier kam zu dem rothaarigen jungen Mann herübergeschwankt und legte ihm beide riesigen Tatzen auf die Schultern. »Flinx-Freund geht’s gut?«
    »Sehr gut, danke.« Er war irgendwie überrascht festzustellen, daß die Geist-zu-Geist, Mensch-zu-Ujurrier-Kommunikation diesmal sehr viel einfacher erfolgte als vor mehreren Jahren, als er zum ersten Mal auf der von der Kirche kontrollierten Welt auf Fluffs Rasse gestoßen war. Es fiel ihm nicht mehr schwer, alles zu verstehen.
    Fluff nickte zufrieden, als zwei weitere riesige Ujurrier wie gigantische Kastenteufel aus dem Loch hervorschossen. Flinx erkannte Bluebright und Moam. Sie untersuchten die Umgebung mit der grenzenlosen Neugier ihrer Art.
    »Flinx-Freunds Geist klärt sich allmählich.
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