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Liebe 2000

Liebe 2000

Titel: Liebe 2000
Autoren: Anthologie
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sich unter seinen Blicken lang s am und m it katzenhaft e n Bewegunge n reckte , wollt e e r si e plötzlic h sofor t besit zen. Er ließ sich auf die von ih r e m Duft durchtränkte Pritsch e fallen . Si e öffnet e ih m ihre n Körper , au f dem sic h da s Lich t spiegelte.
    Von diesem Tag an ließ er Sylve ma nch m al bei sich schlafen , manchma l sucht e e r s i e morgen s au f ihrer Pritsch e auf . Auße r d e m began n e r un m erklich , au c h tagsübe r i hr e Näh e z u su c h en. Er ging n i e me hr ins Frauenh a us oder in den S pie l p alast . Mik o wunder t e sich, daß i hm so w e nig an Zerstreuung l a g. Außerdem wa r e r g e kränkt , wei l Slovi ç i hn seltene r al s frühe r i n sein e Wohnun g einlud.
    Miko war i mm er no c h m it seine r Van a zufrieden und li e h sie ma nch m al an F r eunde aus, denen er d e n Schlüsse l z u seine r Wohnun g überließ . Eine s Tages fragt e e r Sloviç , o b e r nich t f ür eine n A b e nd dessen Van a hab e n könne : Sein e eigen e wa r scho n a n einen Freund vergeb e n, und ein andere r Freun d wartet e auf de n gleich e n Di e n st . Slovi ç we i gert e sic h empört , und Mik o wa r verb l ü fft . Schweig e n breitet e sic h aus , dann sagt e Mik o mi t angewiderte r Stimme :
    »S l oviç , d u bis t i n diese s Tie r verlieb t !«
    Sloviç fuhr auf und s a h i h n a n. M i ko betrachtete ihn m it Abscheu. Mit tonloser Sti mme , ohne auf seine Wort e z u achten , sagt e Sloviç:
    »Ic h verbiet e dir , si e a l s Tie r z u bezeichnen.«
    Miko ant w ortete nur: » D u bist v e rrückt g e w ord e n.«
    Dann ging er und warf die Tür h i nter sich zu. Sloviç wa r bla ß gewo r d en . E r gin g zu S ylve und nahm sie in di e Arme . Währen d e r ih r üppiges , go l dene s Haar streichelte , sagt e e r imme r w i eder: »Du bist kein Tier. Du bist ke i n Tier.« Sy lve rie b ihr e Wang e a n ih m wie a m erste n Tag , al s e r ih r z u esse n gegebe n hatte . Sie rie f leise : »Va - na.« Slovi ç stellt e sic h vor , da ß si e diese n Lau t vo n sic h g a b , wen n si e sic h woh l fühlte.
    Von da an teilte Sylve Slov iç s Leben . E r nah m sie m it in den Har m onie r au m , und s i e lag ihm zu Füßen, während er der Musik lauscht e , di e e r liebte . Si e schloß ihre schrägen Aug e n halb und beoba c htete ihn dur c h de n S p alt . Slovi ç n a h m si e auc h i m Aut o mit . E r fuhr, geschütz t vo r indiskrete n B licken, über die a m wenigsten belebten Straßen. Sy l ve kus c helte sich in den Sitz. Ih r Haa r flo g i m Wind . Slovi ç brac h i n laute s Lachen aus und m e rkte, daß er vo r h e r nich t g e wuß t hatte , was es bedeutete, so zu lachen. Er hatte den Eind r uck, e t wa s Unbekannte s z u entdecken ; e r versta n d, da ß es vielleich t da s war , wa s e r frühe r gesuch t hatte.
    Eines Tag e s nahm er Sy l ve mi t an s Mee r a n einen einsame n Strand . E r wußt e nicht , wi e da s Mee r auf de m Heimatplanete n de r Vana s war , abe r Sylv e wirkte fröhlich. S i e schwa m m und planscht e i m Wasser , dann spielt e si e i m Sand , un d i hr b e w e glicher K ö r per gl ä nzt e i n de r Sonne . Slov i ç sagt e sich , da ß si e zweifellos gelach t hät t e , wen n si e daz u fäh i g gewese n wäre . Dann streckt e si e sic h nebe n ih m au s un d leckt e mi t ihrer kleinen , rauhe n Zung e seine n Hals . Mi t de r Hand , dere n Fingernäge l e r regelmäßi g schnitt , streichelt e sie seine n Körper.
    Ei n a nder e s Ma l amüsiert e e r sic h damit , si e zu kämmen . Si e wic h zurück , al s e r beg a nn , mi t dem Kam m durc h ihre n rebellische n Schop f z u fahren . Mit sanfte n Worte n un d eine m Str e ichel n beruh i gt e e r sie. Da ließ sie ihn gew ä hren. Er kämmt e ih r Haa r zurück und band es am Hinterk o pf mi t einem Band z usa m men . Al s e r si e s o i m Profi l sah , erinnert e si e ih n a n ein alte s Bild . I n seine r Mikrofilmsammlun g fan d e r eine Rep r oduktion: Es w a r ein e s de r Porträt s de r  jung e n Fra u m i t de m Pferdeschw a nz vo n Picass o au s de m Jahr e 1954 , e i n geometrische s Prof i l mi t reine n Lini e n a uf helle m Hintergrund . E s erinn e rt e ih n a n kretisch e Fresken . S l ovi ç wa r entzü c kt.
    Di e Tag e vergingen , un d e r trennt e sic h nich t m ehr von S ylve. Er me rkte, daß er beg a nn, sich von der Welt zurückzuziehen , i n d e r e r geleb t hatte , un d dies e Welt z u verwerfen ; abe r e r wußt e nich t , wi e e r de m
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