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Lawinenexpreß

Lawinenexpreß

Titel: Lawinenexpreß
Autoren: Colin Forbes
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der Maxim Gorkij.
     
     
    General Scholten und Major Sailer brauchten mit Hilfe der anderen nur wenige Minuten, um die vier Leichen der Geiger-Terroristen an Bord des auf Grund gesetzten Torpedoboots zu bringen. Sie ließen sie in der Kabine liegen. Aus der Ferne ertönte das Geräusch eines anderen näher kommenden Torpedoboots. »Begeben Sie sich sofort auf die Ladefläche des Lastwagens und verhalten Sie sich still«, befahl er Wargrave und dessen drei Begleitern. »Und dies wird der verwundeten Frau helfen – wir werden sie in ein Krankenhaus bringen, sobald wir können…« Er reichte Wargrave, der sofort auf die Ladefläche sprang, einen Erste-Hilfe-Verbandskasten. Elsa und Leonides kümmerten sich dort schon um Anna Markos.
    Das näher kommende Torpedoboot kam um eine Landzunge herum, als Scholten und Sailer das auf Grund gesetzte Torpedoboot unter Feuer nahmen. Sie deckten das Boot mit einem Kugelhagel aus ihren automatischen Gewehren ein. Sämtliche Scheiben an Bord wurden zertrümmert. Sie hatten gerade ihre Magazine leergeschossen, als das ankommende Torpedoboot kurz vor dem Strand beidrehte. Kommandeur De Vos, Scholtens guter Freund, watete in Gummistiefeln an Land.
    »Sie haben einen Fehler gemacht«, klärte Scholten den hochgewachsenen Offizier mit dem zynischen Gesicht auf. »Sie sind zu dicht unter Land gefahren und dann auf Grund gelaufen… Ich glaube, du wirst sie alle tot finden.«
    »Da bin ich völlig sicher«, erwiderte De Vos mit ausdruckslosem Gesicht. Er warf dem Lastwagen einen Blick zu und sah dann wieder weg. »Und ich habe alles mit angesehen, und falls…«, er lächelte trocken,»… es eine Untersuchung geben sollte, werde ich dein bester Zeuge sein. Meinen Glückwunsch, General – die Geiger-Gruppe hat soeben ihren letzten Einsatz hinter sich gebracht…«

26. Nachspiel
     
     
     
    Eine Stunde später hob eine Boeing 707 von der Startbahn des Flughafens Schiphol ab und nahm Kurs auf Washington. An Bord befanden sich General Sergej Marenkow, Julian Haller und’ Matt Leroy. Marenkow leistete sich einen kleinen Scherz mit Julian Haller, den der vor Schlafmangel zum Umfallen erschöpfte Amerikaner nicht recht zu schätzen wußte. Der Russe beharrte darauf, er wolle sich erst auf dem Höhenmesser vergewissern, daß sie sich tatsächlich in dreißigtausend Fuß Höhe befänden, bevor er sich einverstanden erkläre, mit seinen Aussagen zu beginnen – und aus seinem fabelhaften Gedächtnis eine Liste sämtlicher KGB-Agenten in der westlichen Hemisphäre herunterzusagen.
    Eine Woche später statteten Harry Wargrave, Elsa Lang und Nicos Leonides Anna Markos in ihrem Amsterdamer Krankenhaus einen Besuch ab. Sie fanden sie im Bett sitzend und sehr unhöflich mit ihrem Arzt umgehend. »Er behält mich nur hier, damit er meine Figur anstarren kann«, beklagte sie sich.
    »Eine sehr schöne Figur«, bestätigte der Arzt. »Sie ist so schön, daß ich zu meinem Bedauern sagen muß, ich könnte mich versucht fühlen, Sie schon in vierzehn Tagen als völlig gesund zu entlassen…«
    Annas dunkle Augen blitzten. »Bis dahin wird er weiter mit dem Stethoskop herumfummeln und so tun, als wäre er Arzt…«
    Draußen auf dem Flur verabschiedeten sich Wargrave und Elsa von Nicos Leonides. Nachdem er gegangen war, nahm Wargrave Elsa beim Arm und ging mit ihr zu seinem Wagen. »Dies ist mein letzter Job dieser Art gewesen«, sagte er ihr. »Ich bin ohnehin von Julian Haller dazu gepreßt worden. Warum fahren wir jetzt also nicht nach Kanada zurück, vielleicht nach British Columbia – ich sehne mich schon lange danach, mir mal den Puget Sound ein bißchen näher anzusehen.«
    »Wir?« fragte Elsa. »Ist das ein Vorschlag oder ein Antrag?«
    »Beides.«
    »Dann werde ich das erste genießen und auf dem zweiten bestehen.«
     
     
    Im zehnten Stock des Baton Rouge Building in Montreal hatte sich Julian Haller eingefunden, um sich von William Riverton zu verabschieden, dem kanadischen Industriellen, der den Sparta-Leuten auf Bitten Präsident Joseph Moynihans Geld und Quartier gewährt hatte. Zum erstenmal seit Beginn des Unternehmens vor mehr als einem Jahr stand Riverton in der Bürosuite, die von den Sparta-Leuten benutzt worden war.
    Sie war jetzt leer und kahl. Sämtliche Möbel und Einrichtungsgegenstände sowie die Sendeanlagen waren entfernt worden, und die Stimmen der beiden Männer hallten von den Wänden wider, als sie sprachen. »Wie ich erfahren habe«, bemerkte Riverton und sah starr
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