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Kuesse - heiß wie die Sonne Siziliens

Kuesse - heiß wie die Sonne Siziliens

Titel: Kuesse - heiß wie die Sonne Siziliens
Autoren: Carol Grace
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Arbeit hat mich überrannt, aber das ist keine Entschuldigung. Ich habe über dich nachgedacht. Ich habe dich vermisst.“ Er schaute ihr tief in die Augen, so tief, dass sie befürchtete, er könnte den wahren Grund für ihre Abreise dort sehen.
    Isabel blinzelte eine Träne weg. Da waren sie, die Worte, nach denen sie sich gesehnt hatte.
    „Ich habe dich auch vermisst“, sagte sie sanft.
    „Endlich habe ich verstanden, dass ich nicht unersetzlich bin. Keine ganz leichte Erkenntnis, dass die anderen einen nicht brauchen und man nicht so wichtig ist, wie man dachte. Selbst du hast entschieden, dass du mich nicht brauchst.“
    „Das ist nicht wahr“, platzte Isabel heraus. „Ich fahre weg, weil ich dich viel zu sehr brauche.“ Nun war der Augenblick gekommen, ihm zu sagen, was sie empfand, Dann konnte sie in der Gewissheit abreisen, aufrichtig ihm gegenüber gewesen zu sein. Sie holte tief Luft. „Ich … ich weiß, wir beide wollten nur eine gute Zeit haben, ein Sommerflirt, keine Verbindlichkeiten, aber irgendwie habe ich mich – gegen alle Spielregeln und gegen meinen Vorsatz – in dich verliebt, Dario. Sag jetzt bitte nichts. Ich erwarte nicht, dass du mich auch liebst, ich weiß, wie du fühlst.“
    Er fasste nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Ich habe geglaubt, dass ich nie wieder lieben würde, das stimmt. Ich hatte mich damit abgefunden, allein zu bleiben. Aber dann kamst du und hast mein Leben verändert. Ich werde niemals den Tag vergessen, als du in diesen lächerlichen Sandaletten daherkamst und entschlossen warst, das Gut allein zu führen. Ich habe darauf gewartet, dass du scheiterst. Aber du bist immer wieder auf die Füße gekommen. Jemanden wie dich habe ich noch nie getroffen. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendjemand es schaffen könnte.“
    „Das tue ich auch nicht.“
    „Doch, das kannst es“, sagte er und drückte ihre Hand. „Aber du brauchst es nicht allein zu schaffen. Ich werde immer für dich da sein. Ich möchte die Azienda mit dir leiten. Ich liebe dich, Isabel. Ich will dich heiraten. Ich möchte, dass unsere Kinder auf der Azienda aufwachsen.“
    Isabel legte den Kopf zur Seite, wie um besser zu sehen, denn mit ihrem Gehör schien etwas nicht zu stimmen. Sie hatte gerade gemeint, Dario sagen zu hören, er liebe sie.
    Nach einer langen Pause begann er wieder zu sprechen. „Wenn du natürlich anders empfindest … wenn du ernsthaft entschlossen bist, dieses Flugzeug zu nehmen …“
    „Nein. Nein. Ich will hier bei dir bleiben. Ich bin hierhergekommen, um mein Erbe anzutreten und mich selbst zu finden. Aber erst du hast mir den Mut gegeben, Dinge zu tun, zu denen mir die Courage fehlte. Ich liebe dich, Dario. Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt, als ich dich im Weinberg sah. Ich habe dich sogar geliebt, als du versucht hast, mir ein anderes Haus aufzuschwatzen. Du wolltest nur, dass ich den leichteren Weg nehme.“
    „Ich gestehe, ich wollte auch die Azienda. Aber jetzt habe ich etwas viel Besseres bekommen. Dich. Ach, meine starrköpfige Isabel, mein Liebling.“ Er führte ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Finger. „Weine nicht. Ich liebe dich. Ich kann dir kein leichtes Leben versprechen, aber doch eines, das bestimmt nicht langweilig wird.“ Dario trat noch näher zu ihr. „Lass uns nach Hause fahren“, sagte er und zog sie an sich. „Es gibt Trauben zu ernten, Wein zu keltern und eine Hochzeit zu planen.“
    Isabel schlang die Arme um ihn, küsste ihn und vergaß alle Flüge nach Amerika.

EPILOG
    An einem sonnigen Oktobertag war die kleine Kirche von Villarmosa bis auf den letzten Platz gefüllt mit den Gästen des Hochzeitspaares Dario Montessori und seiner amerikanischen Braut Isabel Morrison. Keiner, der sie in den vergangenen Wochen zusammen gesehen hatte, konnte noch den geringsten Zweifel daran hegen, dass die beiden füreinander bestimmt waren. Sie waren das perfekte Paar und strahlten nur so vor Glück. Und inzwischen behauptete auch jeder, er habe es gewusst, bevor die beiden Glücklichen es geahnt hatten – besonders die Mitglieder der Familie Montessori.
    Er war reich, stark, groß und umwerfend gut aussehend in seinem schwarzen Anzug. Sie war schön, klug und trug ein elfenbeinfarbenes Seidenkleid, das in herrlichem Kontrast zu ihrem glänzend goldroten Haar stand, der Farbe des sizilianischen Sonnenuntergangs.
    Sie legten ihr Eheversprechen in Italienisch und in Englisch ab, dann küssten sie sich, während alle Frauen in der
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