Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
meine?«
    »Ich kenne die Wiese.« Winter beugte sich erwartungsvoll noch näher zu ihm. »Hast du sie gesehen? Waren es zwei große Bullen, die dort kämpften?«
    Er schüttelte den Kopf und umfasste ihre Hände fester. »Es waren zwei Männer. Sehr komisch angezogen. Es sah aus, als hätten sie Kilts angehabt.«
    »Kilts!«
    »Und der Lärm, den ich hörte, war Schwertergeklirr. Es gab einen Schwertkampf.«
    Winter entzog ihm ihre Hände, lehnte sich zurück und starrte Tom an. »Du willst mich wohl auf den Arm nehmen! Du hast keinen Schwertkampf gesehen.«
    Auch Tom lehnte sich zurück. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe ihn gesehen«, sagte er ruhig und nickte dazu. »Der Vollmond beschien die Wiese, es war fast taghell. Ich sah zwei Männer in Kilts, die einen Schwertkampf ausfochten.« Er beugte sich ein wenig vor und sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Und es war kein bloßer Sparring-Kampf, es war todernst. Ich dachte, sie würden einander umbringen.«
    Winter überlegte fieberhaft. Ob zwei ihrer Vettern gestern Kriegsspiele inszeniert hatten? Robbie? Und vielleicht Duncan, der Älteste ihres Onkels Morgan? Sie konnte es sich nicht denken. Das Festival hatte gegen Ende des Frühjahrs stattgefunden.
    »Hast du … hast du einen der beiden erkannt?«, fragte sie. »Könnten sie aus der Stadt gekommen sein? Du weißt ja, meine Vettern lieben Schwerter und alten Kram. Sie nehmen jedes Frühjahr an den schottischen Spielen unten an der Küste teil. Könnten sie es gewesen sein, Tom?«
    Er schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich kannte keinen der beiden. Sie waren groß wie deine Vettern, der eine aber hatte richtig langes Haar, bis auf den Rücken. Und sie trugen keine MacKeage- oder MacBain-Tartans. Die Stoffe waren eher grau mit etwas Grün und Rot.« Er legte nachdenklich den Kopf schräg. »Bei Mondschein kann man Farben schwer erkennen. Aber das Gesicht des Langhaarigen konnte ich sehr gut sehen, und ich kannte ihn nicht.«
    »Wurde auch gesprochen?«
    »Nein.« Wieder schüttelte Tom den Kopf. »Die waren mehr daran interessiert, einander in Stücke zu hauen.«
    Winter starrte ihn wieder fassungslos an. Tom konnte nicht gesehen haben, was er behauptete. Wer würde denn mitten in der Nacht den Bear Mountain erklimmen, um Schwerter zu schwingen?
    »Sag es niemandem, Winter. Auch deinem Vater nicht. Greylen würde befürchten, ich wäre übergeschnappt, und mir ist lieber, wenn ich hier in der Gegend nur als ein wenig schrullig gelte«, sagte Tom mit einem Lächeln. Er deutete auf Gesader, der zu seinen Füßen lag. »Wie dein Schoßtier hier sollten auch die Schwertkämpfer Ausgeburten der Fantasie bleiben.«
    »Aber gesehen hast du sie«, flüsterte sie.
    Er nickte. »Ja. Sie kämpften über eine halbe Stunde lang, und plötzlich war alles aus. Sie standen einander sekundenlang gegenüber, dann drehten sie sich um und schritten Seite an Seite in den Wald. Einer der beiden schlug dem anderen auf den Rücken und ließ den Arm dort liegen. Ich hörte sie noch lachen, als sie im Wald verschwanden«, schloss er kopfschüttelnd. »Erst versuchten sie, einander um die Ecke zu bringen, und im nächsten Moment lachten und scherzten sie miteinander.«
    Er rückte vor und streckte eine Hand auf dem Tisch nach ihr aus. »Winter, ich weiß, dass du nachts gern den Wald durchstreifst, und deshalb habe ich dir erzählt, was ich sah. Ich denke, du solltest eine Zeitlang nur bei Tag malen. Der Gedanke, diese Männer könnten im Wald über dich stolpern, ist mir nicht geheuer.«
    »Ich habe ja Gesader«, wandte sie ein.
    Er schaute auf den Panther hinunter, der zu seinen Füßen döste, dann sah er sie an und schüttelte wieder den Kopf. »Dein Tier ist zwei Männern mit Schwertern nicht gewachsen.« Er sah sie ernst an. »Versprich mir, dass du nachts nicht in den Wald gehst, andernfalls muss ich deinem Vater berichten, was ich gesehen habe.«
    »Aber du hast gesagt …«
    »Ich habe gesagt, mir wäre lieber, wenn Greylen nichts davon erfährt«, sagte er und schnitt ihr das Wort ab. »Deine Sicherheit ist aber wichtiger als mein Ruf. Also erspar uns beiden viel Ärger, indem du deinen Eigensinn aufgibst und es mir versprichst.«
    »Okay, Tom«, sagte sie leise. »Ich verspreche, dass ich nach Einbruch der Dunkelheit nicht allein in den Wald gehen werde.« Winter stand auf. »Und ich bin nicht eigensinnig, sondern willensstark«, erklärte sie.
    »Nein, du bist verwöhnt«, konterte Tom, als er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher