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Kopernikus 1

Kopernikus 1

Titel: Kopernikus 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brrazo
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Gehirn zu müde war, um seine Bedeutung zu verstehen.
    Es war eine Mohnblume.
    Die Funktionsweise der Stadt hatte nichts von Täuschung, nichts von Böswilligkeit an sich. Unpersönlich führte sie die Aufgaben durch, für die sie geschaffen worden war. Alle, die nach Comarre gekommen waren, hatten ihre Geschenke willig angenommen. Dieser Besucher war der erste, der sie sogar völlig unbeachtet gelassen hatte.
    Die Integratoren standen schon seit Stunden bereit, aber diesen rastlosen, prüfenden Verstand hatten sie nicht zu fassen bekommen. Sie konnten sich das Warten leisten, wie sie schon die letzten fünfhundert Jahre gewartet hatten.
    Als nun Richard Peyton friedlich in den Schlaf sank, zerbröckelten die Verteidigungslinien dieses merkwürdig starrköpfigen Geistes. Tief unten im Herzen von Comarre wurde ein Schalter umgelegt, und komplizierte, langsam fluktuierende Ströme begannen durch Bänke von Vakuumröhren zu kriechen und zu fließen. Das Bewußtsein, das Richard Peyton III. gewesen war, hörte zu existieren auf.
    Peyton war im Nu eingeschlafen. Eine Zeitlang war er völlig dem Vergessen ausgeliefert. Dann kehrten schwache Bewußtseinsfetzen zurück. Anschließend begann er, wie immer, zu träumen.
    Es war seltsam, daß ihm ausgerechnet sein Lieblingstraum eingefallen war, und dieser war jetzt noch lebhafter als je zuvor. Sein ganzes Leben lang hatte Peyton das Meer geliebt, und einmal hatte er die unglaubliche Schönheit der Inseln des Pazifiks vom Beobachtungsdeck eines niedrig fliegenden Linienflugzeuges erblickt. Er war nie dort gewesen, aber er hatte sich oft gewünscht, er könne sein Leben auf einer fernen und friedlichen Insel verbringen, unbehelligt von der Sorge um die Zukunft der Welt.
    Es war ein Traum, wie ihn beinahe alle Menschen an irgendeinem Punkt im Leben haben, aber Peyton war verständig genug, um zu erkennen, daß ihn zwei Monate eines solchen Faulenzerdaseins in die Zivilisation zurückgetrieben hätten, halb verrückt vor Langeweile. In seinen Träumen jedoch zerbrach er sich nie mit solchen Überlegungen den Kopf, und so lag er wieder einmal unter im Winde schaukelnden Palmen, und die Brandung trommelte gegen das Riff außerhalb einer Lagune, die die Sonne in einem azurblauen Spiegel umrahmte.
    Der Traum war so außerordentlich lebendig, daß sich Peyton selbst im Traume dachte, daß kein Traum das Recht hätte, so real zu sein. Dann hörte er so urplötzlich auf, daß es in seinen Gedanken einen Bruch zu geben schien.
    Bitter enttäuscht lag Peyton eine Weile mit fest geschlossenen Augen da und versuchte das verlorene Paradies neuerlich einzufangen. Es nützte jedoch nichts. Etwas pochte gegen sein Gehirn und hielt ihn vom Schlafen ab. Überdies war die Couch plötzlich sehr hart und unbequem geworden. Widerwillig lenkte er seine Gedanken auf die Unterbrechung.
    Peyton war immer ein Realist gewesen und nie von philosophischen Zweifeln geplagt worden, und deshalb war der Schock für ihn weit stärker, als er es für viel weniger intelligente Köpfe gewesen wäre. Nie zuvor hatte er an seiner eigenen geistigen Gesundheit gezweifelt, aber jetzt tat er es. Denn das Geräusch, das ihn aufgeweckt hatte, war das Trommeln der Wellen gegen das Riff. Er lag auf dem goldenen Sand neben der Lagune. Neben ihm seufzte der Wind durch die Palmen, seine warmen Finger streichelten ihn sanft.
    Einen Augenblick lang konnte sich Peyton nur vorstellen, daß er noch immer träume. Diesmal jedoch war kein Zweifel mehr möglich.
    Solange man geistig gesund ist, kann man die Wirklichkeit nie mit einem Traum verwechseln. Falls etwas im Universum wirklich war, so war das hier wirklich.
    Langsam verging sein Staunen. Er erhob sich, der Sand fiel wie ein goldener Regen von ihm ab. Er schirmte die Augen gegen die Sonne ab und starrte den Strand entlang.
    Er nahm sich nicht die Zeit, darüber zu staunen, daß der Ort so vertraut wirkte. Es kam ihm ganz natürlich vor, daß er wußte, daß das Dorf ein wenig weiter die Bucht entlang lag. Bald würde er neuerlich mit seinen Freunden zusammentreffen, von denen er in einer Welt, die er rasch vergaß, eine Weile getrennt gewesen war.
    Es gab die schwindenden Erinnerungen an einen jungen Ingenieur – selbst der Name fiel ihm nicht mehr ein –, der einst nach Ruhm und Weisheit gestrebt hatte. In jenem anderen Leben hatte er diesen Narren gut gekannt, aber jetzt würde er ihm nie erklären können, wie eitel sein Ehrgeiz war.
    Er ging müßig den Strand entlang, die

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