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Klickpfiff

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff
Autoren: William Jon Watkins
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Korrekturprogramme“, befahl er.
    Die Stimme hinter seinem Ohr antwortete ihm, als habe sie auf die Frage geantwortet. „ROUTINEKORREKTURPROGRAMME EINS BIS NEUN AKTIVIERT. RESULTAT ALLER PROGRAMME NEGATIV.“
    „Verdammt noch mal, warum hast du das denn nicht gleich gesagt?!“ wollte er brüllen, aber er wußte, daß das keinen Sinn hatte. Die Maschine würde lediglich ihre Programmierung ablaufen lassen, nach der sie angehalten war, nur auf spezifische Fragen zu antworten, solange ihr nicht ausdrücklich befohlen wurde, zusammenzufassen, Querverbindungen herzustellen oder Assoziationen auszusprechen. Statt dessen fragte er sie nach der Position der gesamten Mannschaft, die sich draußen befand.
    „ZWEI INSPEKTIONSMANNSCHAFTEN AN DEN PUNKTEN ACHTUNDVIERZIG UND FÜNFZEHN. EX-PLORATIONSMANNSCHAFT VON FÜNF MANN AN LEINE EINS HUNDERT METER SÜDWESTLICH VOM POSTEN AUF DEM WEG ZUM MANNSCHAFTSTUNNEL“, sagte die eine Stimme, und von der anderen kam es: „… Rumpf ist beschichtet mit einer weiteren Entwicklung, die auf Pearsons Delphin-Forschung basiert. Diese synthetische Substanz reduziert die Reibung am Schiffsrumpf dadurch, daß sich seine Gestalt verändert und so potentielle Turbulenzen in Schichtstrom umwandelt.“
    Das Ratsmitglied drückte auf ERKLÄRUNG und sagte „Schichtstrom“. Der Schirm hörte kurz auf zu sprechen und begann dann ein Subprogramm über grundlegende Fragen der Hydrodynamik, das mit fünffarbigen Diagrammen verbunden war. Flushing hatte wichtigere Probleme zu lösen.
    Die Luke lag ungefähr bei einem Drittel des Wegs von der Spitze des Schiffs nach hinten, zirka fünfzehn Fuß von der oberen Rundung des Oberdecks. Sie lag damit ungefähr vierzig Yards von den Inspektionsmannschaften entfernt, die vierzig Fuß vom Heck entfernt arbeiteten.
    „Hintere Inspektionsmannschaft zu der Luke schicken“, sagte er schließlich. Er fluchte in sich hinein. Er wartete ungeduldig darauf, daß sie sich endlich auf den Weg machen konnten, und da die Inspektionsmannschaft von ihrer Aufgabe abgezogen wurde, verzögerte sich alles erheblich. Es bestand sogar die Möglichkeit, daß sie warten mußten, bis sie dem Hauptquartier des Delphin-Projekts – das in Port Hernandes lag – Bericht erstattet hatten und eine Konferenz einberufen worden war. Jetzt konnte er nichts tun, als abzuwarten, und daher wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Wandschirm zu.
    „Der reduzierte Wasserwiderstand gestattet der Delphin IV eine Dauergeschwindigkeit von über einhundert Knoten. Die potentielle Geschwindigkeit des Schiffs ist jedoch weit höher, und wenn ein Echolotgerät entwickelt ist, mit dessen Hilfe eine höhere Geschwindigkeit sicher gemacht wird, dann werden Geschwindigkeiten von über vierhundert Knoten erwartet.“
    Stuart drehte sich mit seinem Stuhl um und sah Flushing mit gerunzelter Stirn an. „Dem Rat wurde berichtet, daß der Geschwindigkeit nach oben praktisch keine Grenzen gesetzt seien.“
    Flushing zuckte unverbindlich die Achseln. „Potentiell ist unserer Geschwindigkeit nach oben keine Grenze gesetzt. Für unser Sonar aber unglücklicherweise nicht. Bei einer Geschwindigkeit von über hundert Knoten rasen wir in ein Unterwassergelände, bevor das Sonar es vollständig erfaßt hat, und die Gefahr eines Zusammenstoßes wird dadurch zu groß.“
    Stuart lächelte skeptisch. „Admiral, jetzt, wo der Meeresboden so gut kartographisch erfaßt ist, besteht doch wohl kein wirkliches Risiko mehr, daß wir mit irgend etwas zusammenstoßen. Soviel ich weiß, ist es hier doch so sicher wie auf einer Straße.“
    Der Admiral nickte. „Ganz richtig“, sagte er, „aber die Gefahr eines Zusammenstoßes kommt nicht von …“ Wieder begann das Kribbeln hinter seinem Ohr.
    „NACH BERICHT DER INSPEKTIONSMANNSCHAFT KEIN SICHTBARER SCHADEN AN RAKETENLUKE. HYDRAULIK UND ÜBERBRÜCKUNGSSYSTEM SCHEINEN IN ORDNUNG ZU SEIN. UNTERSUCHUNG WIRD WEITERGEFÜHRT.“
    Der Admiral rang sich erneut ein Lächeln ab. Stuart würde ihn ganz schön fertigmachen, wenn er wüßte, was sich hier abspielte. „Nachricht an die Mannschaft: Sichtuntersuchung abschließen und Luke mit manuellem Überbrückungssystem schließen. Der Außenposten soll noch eine weitere Mannschaft herschicken, um die Inspektion abzuschließen. Vollzugsmeldung an mich.“
    Er wendete seine Aufmerksamkeit wieder dem Ratsmitglied zu und überlegte kurz, als wüßte er nicht mehr, wo er stehengeblieben war. Stuart sah ihn finster an, als habe er durch
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