Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale
Autoren: Andy Mangels
Vom Netzwerk:
Körpern mit drei Beinen. Die Kreaturen liefen hektisch umher, und manche von ihnen krabbelten sogar kopfüber an der Decke entlang.
    »Ich versuche, ihre Worte zu verstehen, Captain«, meldete Bowers, »aber der Universalübersetzer hat es nicht gerade leicht.«
    »Sie sind jedenfalls ziemlich aufgebracht«, sagte Vaughn, der Mitleid für die gebeutelten Insektoiden empfand. In seinen knapp acht Jahrzehnten als Sternenflottenoffizier hatte er mehr als genug ähnliche Situationen durchlebt, um zu wissen, wie sie sich fühlen mussten. »Von welchem der Schiffe stammen diese Bilder?«
    »Von dem, das nicht auf uns schießt, Sir.« Bowers drückte auf diverse Knöpfe und hielt sich an der Konsole fest, als das Schiff zur Seite glitt. »Schilde halten nach wie vor. Der Angreifer bedient sich einer Art Disruptorwaffe. Uns kann sie nicht viel anhaben, aber das kleinere Schiff hat deutlich weniger gute Schilde.«
    Abermals beugte Vaughn sich auf seinem Sitz vor. Tenmei berührte ihre Konsole, woraufhin sich die Bildschirmdarstellung teilte. Ein kleineres Bild im Bild zeigte weiterhin die unverständlichen Fremden, die panisch auf ihrer Brücke umherliefen, während der restliche Monitor das angreifende Schiff nebst Beute zeigte.
    »Rufen Sie den Angreifer noch mal«, sagte Vaughn.
    »Keine Antwort, Sir«, meldete Bowers nach knapp einer Minute. »Doch, Moment. Sie schießen wieder!«
    Vaughn sah, wie die gleißenden Disruptorstrahlen durch die Dunkelheit schnitten. Ihren Ursprüngen nach zu urteilen, war klar, dass der Angreifer mehrere auf der Hülle montierte Waffen haben musste.
    Plötzlich flackerte das Bild, und das Schiff wackelte mit. »Schilde auf neunzig Prozent gefallen«, sagte Bowers.
    Also war ihr Treffer vorhin kein Versehen , dachte Vaughn. Die wollen uns hier nicht. Weshalb?
    »Ermutigen wir sie doch mal zum Rückzug. Mr. Bowers, Ensign Merimark, zielen Sie auf die Waffensysteme. Wenn ich nicht irre, befinden sie sich auf der Schiffshülle – drei an der Oberseite, zwei am Rumpf.«
    Der junge Ensign nahm den Posten an der zweiten taktischen Konsole neben Bowers ein, der bereits grinsend zur Tat schritt. »Gutes Auge, Captain. Ziele sind erfasst.«
    Vaughn kniff die Lider leicht zusammen. »Feuer.«
    Eine Salve schoss aus den Phaserkanonen auf den Angreifer zu. Binnen Sekunden hatte sie ihren Bestimmungsort gefunden, und fünf kleine, genau platzierte Explosionen erhellten die Hülle des anderen Schiffes. Darüber hinaus schien es keinerlei Schäden davonzutragen.
    »Guter Schuss«, lobte Vaughn die beiden taktischen Offiziere hinter sich. Im Geiste zählte er die Sekunden mit. Fünf. Vier. Drei. Zwei. Eins.
    »Captain, die Angreifer wenden und ändern den Kurs«, meldete Tenmei. »Soll ich sie verfolgen?«
    »Nein, Ensign. Ein Schiff ist in Nöten, und das ist wichtiger. Außerdem wissen wir nicht, was diesen Angriff und die Verfolgung der Fremden verursachte.« Vaughn wandte sich an Bowers, der seine Konsole mit ruhiger Genauigkeit bediente und eine Hand am Ohrstöpsel hatte. Sein konzentrierter Gesichtsausdruck sprach Bände. »Mr. Bowers, wird die Übertragung mittlerweile verständlicher?«
    »Ich empfange jede Menge Kauderwelsch, Sir. Einiges davon auf ziemlich unüblichen Frequenzen. Der Universalübersetzer scheint diese Sprache nicht knacken zu können.«
    Hunter ergriff das Wort. »Captain, einige der Fremden wirken verwundet. Ob wir sie verstehen oder nicht, sie brauchen vermutlich unsere Hilfe.« Er berührte einige Tasten, bis wieder nur das Bild der verängstigten Fremden den Monitor ausfüllte.
    Vaughn betrachtete es und stellte fest, dass Hunter richtigliegen musste. Im Hintergrund stolperten einige der Wesen und hielten Gliedmaße umklammert, die mit dunkler Flüssigkeit benetzt waren. Diese schien Wunden in ihrem Exoskelett zu entströmen. Ein Insektoide beugte sich über einen gefallenen Kameraden, offensichtlich bemüht, dessen Verletzungen zu versorgen.
    Vaughn betätigte eine Taste in seiner Armlehne und öffnete einen Komm-Kanal. »Schwester Richter, trommeln Sie so viele Mediziner zusammen, wie Sie finden können. Sie bekommen Besuch, der zum Teil sehr mitgenommen wirkt. Ensign Gordimer, bitte schicken Sie einen bewaffneten Sicherheitstrupp zur Krankenstation. Chief Chao, bereiten Sie sich vor, auf Lieutenant Bowers’ Signal einige Verwundete dorthin zu beamen.« Dann sah er zu Bowers und nickte knapp.
    Der taktische Offizier begann, die Transporterkoordinaten zu ermitteln. Schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher