Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
Vom Netzwerk:
Du­bli­ner Weib­lich­keit ge­schla­gen. Aber sag, was meinst du, wie
lan­ge müs­sen wir auf El­ba blei­ben?“
    Ra­fe nahm
einen tie­fen Zug aus dem Krug, den der Wirt brach­te, wäh­rend das Schank­mäd­chen
zwei Schüs­seln auf dem Tisch ab­stell­te. Es blin­zel­te ihm im Fort­ge­hen zu und
schwenk­te auf­rei­zend sein wohl­ge­run­de­tes Hin­ter­teil, ei­ne Ein­la­dung, die ihn
selt­sa­mer­wei­se über­haupt nicht reiz­te. Na ja, wenn er die Frau gut ent­lohn­te,
wür­de sie ihm viel­leicht we­nigs­ten sein Hemd wa­schen, der­weil er ein Schläf­chen
mach­te.
    Er griff zu
dem ab­ge­nutz­ten höl­zer­nen Löf­fel und sto­cher­te da­mit miss­trau­isch in dem zä­hen
Ein­topf her­um, sich wohl­be­wusst, dass er, an­statt sich zu fra­gen, was al­les
dar­in sein moch­te, ein­fach die Au­gen schlie­ßen und es­sen soll­te. „Was weiß ich?
Sechs Mo­na­te, viel­leicht mehr. Aber ich den­ke, Weih­nach­ten wer­den wir bei­de in
Eng­land sein, so­fern du im­mer noch mei­ne Ein­la­dung an­neh­men willst, mich für
ein paar Mo­na­te zu be­su­chen.“
    „Will ich.
Ich ha­be so viel über dein Zu­hau­se ge­hört, dass es mir fast vor­kommt, als hät­te
ich es schon ge­se­hen. Trotz­dem möch­te ich die­se dei­ne hoch­wohl­ge­bo­re­ne Fa­mi­lie
ken­nen­ler­nen, wenn ich auch in all un­se­ren ge­mein­sa­men Jah­ren nicht einen
Brief von dort zu Ge­sicht be­kom­men ha­be. Oder be­merkt hät­te, dass du öf­ter als
ge­le­gent­lich ei­ne kur­ze Nach­richt hin­schick­test. Und was hast du dann vor,
Ra­fe?“, frag­te er, kau­te und schluck­te und füg­te hin­zu: „Meinst du, dein On­kel,
der Du­ke, wird dir die Zü­gel für dei­nen ima­gi­nären Be­sitz über­las­sen?“
    Bei die­ser
Fra­ge ver­ging Ra­fe sein so­wie­so ma­ge­rer Ap­pe­tit vollends. Er ließ den Löf­fel
sin­ken. „Ich hab sie ja nie ge­hal­ten, Fitz.
Die wa­ren im­mer in den Hän­den der Ehe­män­ner, die mei­ne Mut­ter nach und nach
ver­schlis­sen hat, und je­der war ein schlech­te­rer Ver­wal­ter als der
vor­her­ge­hen­de. Doch zu­min­dest hör­ten sie in­so­fern auf mei­ne Mut­ter, als sie das
An­ge­bot Sei­ner Gna­den ab­lehn­ten, einen sei­ner Män­ner ein­zu­set­zen.“
    „Wä­re das
für sie nicht be­que­mer ge­we­sen?“
    „Schon,
aber mein On­kel ist der Typ, dem du den klei­nen Fin­ger reichst und er nimmt die
gan­ze Hand. Und au­ßer­dem ver­ab­scheut mei­ne Mut­ter ihn.“
    „Aber der
Be­sitz ge­hört dir doch, nicht wahr? Und in­zwi­schen bist du voll­jäh­rig und
kannst ihn über­neh­men.“
    „So wä­re es
in ei­ner idea­len Welt“, seufz­te Ra­fe und rieb sich die schwe­ren Li­der, die
ihm im­mer wie­der zu­fal­len woll­ten. „Je­doch ist Wil­low­brook kein Erb­gut, von
da­her hat mei­ne Mut­ter bis zu mei­nem drei­ßigs­ten Jahr die al­lei­ni­ge Kon­trol­le
dar­über.“ Er nahm einen tie­fen Zug aus sei­nem Krug. „Und was tut mei­ne
Mut­ter? Hü­tet sie den zu­künf­ti­gen Be­sitz ih­res Soh­nes or­dent­lich? Nein, sie
sucht sich einen Ehe­mann nach dem an­de­ren! So sieht es aus, Fitz.“
    „Ob sie
viel­leicht einen net­ten jun­gen Iren hei­ra­ten möch­te?“, sag­te Fitz
ne­ckend. „Ich wür­de dir die Ver­wal­tung über­las­sen, so lan­ge du magst, wäh­rend
dei­ne Mut­ter und ich ... nun, was wohl?“
    „Das will
ich mir nicht mal vor­stel­len. Au­ßer­dem hat­te sie, als ich fort­ging, eben den
letz­ten Wit­wen­schlei­er ab­ge­legt, al­so könn­te, wie ich sie ken­ne, auf
Wil­low­brook schon der nächs­te Stief­va­ter re­si­die­ren. Dann hat sie ver­mut­lich
mei­ne Schwes­tern wie­der nach As­hurst Hall ab­ge­scho­ben, wäh­rend sie selbst die
er­rö­ten­de Braut spielt.“
    „Ach, nun
komm, so schlimm kann es nicht ge­we­sen sein, wo du mir doch öf­ter er­zählt hast,
dass du im­mer wie­der für lan­ge Zeit bei dem Du­ke und sei­nen Söh­nen ge­lebt hast,
bis er dir dein Of­fi­zier­spa­tent kauf­te. Es gibt Schlim­me­res als einen
groß­zü­gi­gen On­kel.“
    „Das sag­te
Char­lie mir auch öf­ter. Hat mich manch­mal fast wahn­sin­nig ge­macht, das klei­ne
Mons­ter, aber ganz un­recht da­mit hat­te
sie nicht, wie auch du.“
    Fitz
starr­te in sei­nen Krug. „Nein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher