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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg
Autoren: Andreas Brandhorst
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Rücken, und man hörte nie wieder etwas von ihnen.
    3.  Der Zweite Konflikt der Konzepte begann vor 2,5 Millionen Jahren, als die Weltenschiffe der Doghon sowohl den Andromedanebel als auch die Milchstraße erreichten, und er betraf nicht nur die Kantaki, sondern auch viele andere Völker. Die außerordentlich hoch entwickelten Doghon waren seit vielen Millionen Jahren im Universum unterwegs und wollten als Missionare allen intelligenten Völker ihre Art von Einsicht und Erkenntnis bringen. Sie sahen in sich selbst eine überlegene Spezies und schreckten nicht davor zurück, anderen ihre Philosophie aufzuzwingen. Die Doghon hatten es vor allem auf die Kantaki abgesehen – für sie die erste echte Herausforderung seit dem Aufbruch ihrer Weltenschiffe. Die unbewaffneten Kantaki mussten sich zurückziehen und ihre überlichtschnellen Raumflüge auf ein Minimum reduzieren. Dadurch waren die besiedelten Sonnensysteme vieler Völker plötzlich ohne Verbindung untereinander. Die Kantaki versuchten, die von ihnen bewohnten Planeten vor den Doghon geheim zu halten. Diese suchten nun vor allem nach Völkern, die noch an ihre Ursprungsplaneten gebunden waren und sich auf einer vergleichsweise primitiven Entwicklungsstufe befanden – bei ihnen brachten sie die Saat ihrer Religion aus. Sie besuchten auch die Erde. Mithilfe der Xurr, die nun zum ersten Mal die Bühne des galaktischen Geschehens betraten, gelang es den Kantaki schließlich, die Doghon zu vertreiben. Aber der Zweite Konflikt der Konzepte hinterließ Spuren in der Gesellschaft der Kantaki – immer wieder wurden Stimmen laut, die eine Änderung des Sakralen Kodexes verlangten, um unmittelbare Eingriffe in die interstellaren Ereignisse zu ermöglichen.
    4.  Vor neunhunderttausend Jahren erfuhren die Kantaki von einer dunklen Macht, die sich im Zentrum der Milchstraße ausdehnte. Flüchtlinge berichteten von ihr, auch von den Toukwan, den »Fehlgeleiteten«, und die Kantaki versuchten vergeblich, Kontakt mit dem Konziliat aufzunehmen, das auch mithilfe der Pluriallinse nicht zu erreichen war. Sie ahnten, dass große Veränderungen bevorstanden, sahen darin ein Zeichen dafür, dass das Vierte Kosmische Zeitalter zu Ende geht und bald die Fünfte und letzte Ära beginnt. Doch die Kantaki glaubten, dass der Materie gewordene Geist noch nicht bereit ist für den Konflikt mit dem Abissalen im letzten kosmischen Zeitalter, und deshalb begannen sie damit, ihren interstellaren und intergalaktischen Einfluss mit dem Ziel, das Vierte Kosmische Zeitalter zu verlängern, geltend zu machen.
     
Die Menschheit
     
Phase 1: Nationalstaaten der Erde
     
    2021:  Gemeinsam mit Russland richtet die Europäische Union die erste permanent bewohnte Mondstation ein. Nicht nur die technologische Rivalität zu den Vereinigten Staaten von Amerika wächst. In politischer Hinsicht wird das erweiterte Europa immer mehr zu einem Gegengewicht zu den USA, die nach den Kriegen im Nahen, Mittleren und Fernen Osten sowie in Mittel- und Südamerika zunehmend unter innen- und außenpolitischen Druck geraten. Angesichts der immensen amerikanischen Militärausgaben droht eine Wirtschaftskrise von globalem Ausmaß.
    2022-2027: Die europäisch-russische Mondstation wird ausgebaut und entwickelt sich immer mehr zu einer Kolonie, die lokale Rohstoffe verarbeitet und mit industrieller Produktion beginnt.
    2026:  Eine bemannte Mars-Mission der Amerikaner scheitert noch auf dem Weg zum Roten Planeten. Das mit einem modernen Ionenantrieb ausgestattete Raumschiff mit sieben Astronauten an Bord gerät in den hochenergetischen Teilchenstrom eines Sonnensturms. Die Aktivität der Sonne nimmt weiter zu.
    2027:  China richtet eine eigene, permanent bewohnte Mondbasis ein.
    2036:  Die zweite bemannte amerikanische Mars-Mission erreicht den Roten Planeten. Durch einen Unfall kommt es zu einer biologischen Kontamination des Mars-Ambiente durch terrestrische Mikroben.
    2050:  Das »Jahr des Wandels« auf der Erde. Ein gewaltiger Börsencrash, nicht zuletzt durch das enorme amerikanische Staatsdefizit verursacht, vernichtet die Ersparnisse von Millionen Menschen. Die Folge sind nicht nur ein globaler Wirtschaftkollaps mit Massenarbeitslosigkeit, sondern auch wachsende Unzufriedenheit. In den vom US-Einfluss dominierten südamerikanischen Staaten kommt es zu Aufständen; die Situation eskaliert, und in Südamerika zerbricht die Staatsgewalt. Es kommt zu einer neuen Terrorwelle, und die USA nehmen dies zum Anlass, die
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