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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Erst das leise „Georgia“ lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zur Milchglastür. Sie stand auf und streckte Alekzander Rush die rechte Hand entgegen.
    Man musste schon genau hinsehen, um die Falte zwischen seinen dunklen Brauen zu erkennen. Sein Händedruck war genauso angenehm fest wie beim letzten Mal. Und wie beim letzten Mal dauerte er auch heute länger als streng genommen nötig. „Ich hatte schon befürchtet, wir würden Sie hier nicht wiedersehen.“
    „Ich musste die Sache überdenken.“ Um irgendein Schlupfloch zu finden.
    „Und?“
    Sie seufzte. „Und hier bin ich.“
    Alex ließ ihre Hand los und gab Casey ein winziges Zeichen, bevor er die Tür schloss.
    Was die Geste wohl ausdrückte? Sollte Casey vorläufig keine Anrufe durchstellen? Kaffee bringen? Oder in fünf Minuten unter einem Vorwand ins Chefbüro kommen, falls die Besucherin bis dahin nicht von selbst gegangen war? Georgia tippte auf die dritte Variante, vor allem wegen der winzigen senkrechten Falte auf Alex’ Stirn.
    Er bot ihr den Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch an, machte aber keinen wirklich erfreuten Eindruck. Vielleicht fand er, dass sie sich zu viel Zeit mit dem Vertrag gelassen hatte? „Ich wollte sicher sein, dass ich Ihre Bedingungen verstehe“, rechtfertigte sie sich und ärgerte sich im nächsten Moment darüber.
    „Tun Sie es denn?“
    Sie konnte keinerlei Kritik in seinen Augen erkennen. „Ja. Ich habe alles unterschrieben.“
    Die Erleichterung war ihm anzusehen, als er sich auf seinen teuren Schreibtischstuhl sinken ließ.
    „Das überrascht Sie wohl“, meinte Georgia. Sie hasste die Vorstellung, dass der Verhandlungsspielraum vielleicht doch größer als vermutet gewesen war.
    „Ich habe mir angewöhnt, die Entscheidungen anderer Menschen nicht vorauszusagen.“
    „Eine Frage habe ich noch.“
    Die Erleichterung in seiner Miene wich Vorsicht. „So?“
    „Wegen des Fragebogens. Ist der wirklich nötig?“
    „Wir müssen unsere Ausgangsposition kennen, Georgia. Dafür müssen wir herausfinden, was für ein Mensch Sie sind.“
    „Indem Sie mich einen Fragebogen ausfüllen lassen? Das erscheint mir sehr förmlich. Vielleicht könnte ich mit Ihrer Assistentin einen Kaffee trinken und ihr dabei ein bisschen über mich erzählen?“
    Alex schüttelte den Kopf. „Casey scheidet aus.“
    „Weil sie eine Frau ist?“
    „Weil sie ein Mitglied Ihres Fanclubs ist.“
    Oh. Wie nett, dass wenigstens ein Mensch hinter ihr stand.
    „Oder sind Sie etwa auf ein kostenloses Mittagessen aus?“, schob Alex hinterher.
    „Unbedingt.“ Sie funkelte ihn wütend an. „Ich würde so ziemlich alles tun, nur um einen Teller Suppe herauszuschlagen.“
    Er grinste.
    „Was ist mit einem Ihrer anderen Untergebenen?“, bohrte Georgia.
    „Untergebenen?“
    „Nun, Sie haben eine Assistentin. Und der Mann, der eben Ihr Büro verlassen hat, schien nicht gerade auf derselben Ebene wie Sie zu sein.“
    Alex runzelte die Stirn. „Ich habe keine Untergebenen, sondern Mitarbeiter.“
    „In dem Fall könnte ich mit einem Ihrer Mitarbeiter reden.“
    Er musterte sie nachdenklich. „Nein.“
    „Ich würde wirklich gern auf den Fragebogen verzichten. Das ist so unpersönlich.“ Und irgendwie beleidigend, ergänzte sie im Stillen. Als könnte ein Computer feststellen, was in ihrem Leben fehlte, während sie sich noch damit herumplagte, es herauszufinden.
    „Kein Mitarbeiter und kein Fragebogen“, entschied Alex.
    „Wie dann?“
    „Sie reden mit mir. Ich interviewe Sie.“ Er griff nach einem Füller.
    „J…jetzt?“
    So etwas wie ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Nein. Ich schreibe Casey nur ein paar Stichworte für morgen auf.“
    Instinktiv drehte sich Georgia zur Milchglastür. „Ist Casey denn weg?“
    „Ja. Wieso?“
    „Ich dachte … Haben Sie ihr nicht gerade ein Zeichen gegeben?“
    „Stimmt. Ich habe ihr signalisiert, dass sie Feierabend machen kann. Nur weil ich Überstunden mache, muss sie das ja nicht auch tun. Casey hat Familie.“
    Sie waren allein. Georgia wusste nicht, warum diese Schlussfolgerung ihren Puls in die Höhe schnellen ließ. Immerhin war sie mit Alex schon durch einen abgelegenen Wald spaziert. Außerdem war es nicht schlimm, zu zweit in einem Büro zu sitzen. Wenn man mal davon absah, dass es sein Büro war, mit seinen edlen Möbeln.
    Instinktiv erhob sie sich. „Dann gehe ich jetzt auch mal.“
    „Was ist mit dem Interview? Wir könnten irgendwo etwas trinken und uns unterhalten.
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