Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
Vom Netzwerk:
hatte.
    „Natürlich bin ich das. Ich bin nur überrascht.“
    „Glaubst du, ich will dich nicht mehr?“
    „Nein, ich meine, ich weiß nicht.“ Sie wurde rot und atmete laut aus. „Ich bin nur überrascht, dass du mir das sagst. Du solltest mir doch nichts erzählen.“
    „Soll ich aufhören?“
    „Gibt es noch mehr?“
    „Nichts Wichtiges.“
    Sie nahm einen Schluck Orangensaft, blickte sich im Zimmer um und meinte: „Okay, sag es mir.“
    „Bist du sicher?“
    Diesmal sah sie ihn nur an.
    „Ich habe beschlossen, darauf zu warten, dass du mich verführst.“
    „Du erwartest von mir, dass ich den ersten Schritt mache?“
    „‚Erwarten‘ ist nicht ganz richtig, ‚hoffen‘ wäre das bessere Wort. In der Zwischenzeit reden wir. Erzähl mir von deiner Kindheit.“
    „Das ist doch ein Trick, oder?“ Sie sah ihn skeptisch an.
    Er schüttelte den Kopf und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Sie sollte nicht zweifeln, sondern ihm vertrauen.
    „Was willst du erreichen? Hast du immer noch die Idee, mich zum Teil deines Harems zu machen?“
    „Ich weiß es nicht.“ Bei ihrem wütenden Blick erkannte er, dass er sich falsch ausgedrückt hatte, und hielt eine Hand hoch. „Erstens habe ich keinen Harem und möchte auch keinen. Was unsere Beziehung angeht, so ist sie ein Geheimnis für mich.“
    Sharif hatte den Verdacht, dass er tief in seinem Herzen doch wusste, wohin ihre Beziehung führte. Aber der Gedanke an eine endgültige Bindung machte ihm irgendwie Angst.
    Trotzdem wäre es schlimmer, wenn er Olivia nicht mehr wiedersähe.
    „Okay“, erwiderte sie, „wir werden reden. Du fängst an.“
    Eigentlich redete Sharif mit niemandem über persönliche Dinge, und er wusste nicht, worüber er sprechen sollte. „Vielleicht solltest du loslegen.“
    „Nein, du hast angefangen.“
    „Gut, also ich wollte meine Mutter Rose nicht kennenlernen.“
    „Wirklich?“ Sie tat schockiert, und Sharif ärgerte sich.
    „Darf ich weiterreden?“, fragte er verärgert, obwohl er gar nichts mehr sagen wollte.
    „Entschuldige, mach weiter.“
    „Als ich erfuhr, dass meine Schwester Serena adoptiert war, hat mich das völlig verblüfft. Sie tat mir leid, aber ich war erleichtert, dass sie diejenige war, die nicht dazugehörte.“
    „Ich verstehe, du wolltest nicht anders sein.“
    „Das stimmt, aber schon bald war ich auch betroffen und stellte fest, dass ich nicht der war, für den ich mich immer gehalten hatte.“
    „Aber das ist doch lächerlich! Du bist immer noch dieselbe Person mit dem Unterschied, dass es noch zwei Menschen gab, die dich so liebten wie deine Eltern.“
    Über ihre Naivität lächelte er. „Eltern, die unterschiedlicher Herkunft waren.“
    „Aber deshalb wirst du doch kein anderer Mensch. Du bist ein Snob. Willst du etwa sagen, dass es nicht gut genug für dich ist, Roses Sohn zu sein?“
    „Du weißt doch nichts über königliche Familien.“
    „Wenn du dich nicht verdammt glücklich schätzt, Rose als Mutter zu haben, dann bist du ein Idiot.“
    „Erst soll ich dir meine Gedanken mitteilen, und dann kritisierst du mich.“
    „Nun, das waren dumme Gedanken.“
    Jetzt ärgerte er sich. „Ich habe mich zumindest geöffnet. Als ich dich nach Prince gefragt habe, wolltest du dich mir nicht anvertrauen.“
    Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, und er bedauerte, das Thema angeschnitten zu haben. „Ich musste ihn verkaufen“, flüsterte sie. „Schließlich habe ich Pater Michael ein neues Dach versprochen.“
    „Für das Waisenhaus?“
    Sie nickte, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Deshalb brauchte ich das Preisgeld. Ohne ein neues Dach muss St. Mary’s schließen.“
    Aber Prince? Ein Blinder konnte erkennen, dass sie dieses Pferd liebte. Sharif war sprachlos, und er fühlte ihren Schmerz. „Du hättest zu mir kommen können, dann hätten wir eine andere Möglichkeit gefunden.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Meine Probleme regele ich selbst. Ich weiß, dass Cord Brannigan gut für Prince sorgen wird.“ Sie hob ihr Glas. „Kann ich noch etwas Saft haben?“
    Sharif verstand, dass sie sich einen Moment fassen wollte, und er ließ sich Zeit. Gerne wollte er sie trösten, und er hoffte auf die richtigen Worte. Je mehr er von Olivias Persönlichkeit kennenlernte, desto mehr sehnte er sich nach ihr.
    „He, ich bin ziemlich durstig.“
    Überrascht, wie schnell sie sich gefangen hatte, ging er zu ihr. Sie schauten sich in die Augen, als er ihr das Glas reichte und sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher