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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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für einen Amerikaner halten.“
    „Onkel Kalid teilt Ihre Bewunderung nicht“, sagte Hassan sarkastisch. „Obwohl er und die meisten Angehörigen des Hofs ebenso fließend Englisch sprechen.“
    „Was gibt es daran auszusetzen? Mehrsprachig zu sein ist heutzutage nützlich.“
    „Kalids Welt endet an den Grenzen Sharribais. Er misstraut allen Ausländern. Die meisten hier sind mit derselben Fremdenfeindlichkeit erfüllt.“
    „Und ich dachte, die Leute seien unfreundlich zu mir, weil ich allein unterwegs bin.“
    „Deshalb auch. Eine Frau, die ohne Begleitung auf die Straße geht, wird als unanständig angesehen.“ Hassan warf ihr einen belustigten und gleichzeitig bewundernden Blick zu. „Und wenn sie so schön wie Sie ist, wissen die Leute, dass sie nichts Gutes im Schilde führen kann.“
    Pippa wurde sich wieder ihrer aufreizenden Kleidung bewusst. Sie verschränkte die Arme und ließ sich in einen Sessel sinken. „Das sollte ich wahrscheinlich nicht sagen, aber Ihr Volk lebt im Mittelalter.“
    „Ich weiß, und ich habe vor, die Dinge zu ändern, was jedoch seine Zeit brauchen wird.“
    „Als Erstes schaffen Sie hoffentlich den Harem ab“, sagte Pippa scharf.
    „Der stört Sie anscheinend am meisten.“ Hassan lachte leise. „Haben Sie Klagen gehört? Ich dachte, alle meine Frauen seien mir sehr zugetan.“
    Pippa konnte sich vorstellen, wie er ihre Zuneigung gewann. Zweifellos war er ein großartiger Liebhaber. Dieser herrliche Körper musste einfach befriedigen. Sie ärgerte sich über die Wärme, die sie durchflutete. „Dürfen sich Haremsfrauen beschweren?“
    „Sie sind keine Sklavinnen“, protestierte Hassan.
    „Für mich sind sie das, wenn sie nicht kommen und gehen können, wie sie wollen.“
    „So einfach ist das nicht. Sie wissen nicht, wie unsere Monarchie funktioniert.“
    „Das will ich ja erfahren. Deshalb bin ich hier.“ Plötzlich wurde Pippa klar, auf was für eine einmalige Gelegenheit sie gestoßen war. „Würden Sie mir ein Interview geben und sich bei der Arbeit fotografieren lassen?“
    „Ich fürchte, das ist unmöglich.“
    „Sie haben einen prachtvollen Palast und eine faszinierende Hauptstadt. Sie sollten sich darüber freuen, dass die Welt davon erfährt.“
    Hassan zog die Augenbrauen hoch. „Und dass sich dann Touristenbusse im Land drängen? Die Einwohner Sharribais mögen keine Ausländer, das habe ich Ihnen schon gesagt.“
    „Vielleicht weil sie niemals welche kennengelernt haben. Da Sie nach dem College in den Vereinigten Staaten geblieben sind, haben Sie doch offensichtlich einen anderen Standpunkt.“
    „Das hatte gute Gründe. Ich habe dort gelernt, was ich über Politik und Wirtschaft wissen muss. Ich liebe mein Land, aber ich gebe zu, dass ich gern Reformen einleiten würde. Wenn ich zu schnell vorgehe, würde ich jedoch Unruhe auslösen. Der plötzliche Tod eines Herrschers verursacht schon genug Chaos.“
    Pippa nickte. „Und Sie sind noch sehr jung für den Job.“
    „Manche Leute könnten denken, dies sei der richtige Moment, die Macht zu ergreifen. Onkel Kalid ist überzeugt, dass ein Staatsstreich geplant ist.“
    „Jetzt verstehe ich all die Sicherheitsmaßnahmen ein bisschen besser.“
    „Wenn ich gute Arbeit leiste, sollte ich nichts zu befürchten haben.“ Hassan schob die Hände in die Hosentaschen und ging rastlos auf und ab. „Die Welt verändert sich, ob mein Onkel es glauben will oder nicht.“
    „Ein Grund mehr, mir ein Interview zu geben“, sagte Pippa. „Sie bekommen die Gelegenheit, Ihre Ansichten darzulegen.“
    „Meine Minister kennen sie schon“, erwiderte Hassan trocken. „Sie sind nur nicht mit ihnen einverstanden.“
    „Werden Sie es zumindest in Erwägung ziehen? Es würde mir sehr viel bedeuten.“
    Er blickte sie nachdenklich an. „Wie weit würden Sie für dieses Interview gehen?“
    Pippa atmete scharf ein. „Nicht mit Ihnen ins Bett. Haben Sie nicht schon genug Frauen?“
    „Keine, die freche Antworten gibt.“ Er lächelte. „Das ist erfrischend. Ich liebe Herausforderungen.“
    „Geben Sie auf, solange Sie noch einen Vorsprung haben. Weil Sie verlieren würden.“
    „Das weckt garantiert den Kampfgeist eines jeden Mannes.“ Hassan schob ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Im Grunde war es eine harmlose Berührung, aber er machte sie zu einer Liebkosung. Pippa war sich ihrer Verwundbarkeit sehr bewusst. Wenn er beschloss, seine Macht auszuüben, war sie wehrlos. Er war größer und stärker
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