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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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wirklich gefiel. Vielleicht lag es auch an den kleinen Unmutsfältchen, die sich zwischen den Brauen eingenistet hatten, oder an den Schatten unter den Augen, dass sie sich nicht gefiel. Wie auch immer, selbst in ihren Lieblingskleidern fühlte sie sich nicht richtig wohl.
    Das ärmellose dünne Kleid aus Knitterseide eignete sich eigentlich bestens für einen lauen Sommerabend wie diesen, aber es hing an ihr hinab wie ein Sack.
    Candy musterte sie kritisch und holte einen weichen breiten Ledergürtel aus ihrem eigenen Zimmer. „Hier. Der passt ganz toll zu dem Kleid. Ich muss wohl an dich gedacht haben, als ich ihn gekauft habe.“
    „Aber das war erst letztes Wochenende. Das Ding war verdammt teuer, und du hast es noch nicht mal eingeweiht.“
    „Na und? Jetzt mach schon!“
    Gina legte den Gürtel an. Das cremefarbene Leder betonte ihre üppigen Rundungen und verlieh dem dunkelbraunen Kleid einen reizvollen Akzent.
    „Was gäbe ich nicht alles dafür, so einen Busen zu haben! Aber nach all den Horrorberichten im Fernsehen habe ich nicht den Mut, mich deswegen unters Messer zu legen.“ Mit einem neidvollen Seufzer zog Candy ihr Glitzer-T-Shirt über den A-Körbchen straff. „Auch wenn einige Männer behaupten, dass sie auf lange Beine stehen, lieben sie alle eine große Oberweite.“
    „Manche allerdings nicht genug.“
    „Ich verbiete dir, heute auch nur an ihn zu denken. Dies ist nun offiziell ein ‚harryfreier‘ Abend.“
    „Okay.“ Nicht zum ersten Mal fragte Gina sich, wie sie die letzten neun Wochen ohne ihre Mitbewohnerin überstanden hätte. Der heftige Liebeskummer und der beträchtliche Stress durch die neue Arbeitsstelle sowie die völlig fremde Umgebung wirkten kräftezehrend. Doch Candy stand ihr in jeder Situation hundertprozentig zur Seite. Trösterin, Clown, Ratgeberin – sie schlüpfte stets in die gerade erforderliche Rolle. Sie war eine wundervolle Person mit unbändigem Optimismus. „Aber du würdest ihn mögen. Er hat die Eigenschaft, die dir so überaus wichtig ist: absolute Ehrlichkeit gegenüber dem anderen Geschlecht.“
    Candy schnaubte verächtlich. „Dann muss er einzigartig sein.“
    „Na ja, da stimme ich dir natürlich zu. Aber jetzt mal im Ernst – nicht alle Männer sind wie dein Vater.“
    „Das weiß ich selbst. Es gibt immer eine Ausnahme von der Regel. Aber glaub mir, die meisten haben den Verstand in der Hose. Guck mich nicht so skeptisch an! Es ist wahr. Männer sind nicht nur ein anderes Geschlecht, sondern eine ganz andere Spezies als wir. Du musst sie mit ihren eigenen Waffen schlagen, wenn du gewinnen willst. Nimm dir, was du willst, ohne dein Herz zu riskieren. Nur so kannst du dich behaupten.“
    „Das klingt verdammt nach Harry.“
    „Dann würden wir uns vielleicht wirklich gut verstehen. Du dagegen bist viel zu nett für einen Mann wie ihn. Und jetzt sag mir lieber, was du für Schuhe dazu anziehen willst.“
    Gina bückte sich zum Boden des Kleiderschranks. Wie ein Magier, der ein Kaninchen aus dem Hut zaubert, förderte sie braune Pumps mit schwindelerregend hohen Absätzen zutage. „Gehen die?“
    „Wow, die sind ja perfekt!“
    „Nicht schlecht für einen kleinen Bauerntrampel wie mich, oder?“
    „Ganz und gar nicht.“ Candy musterte sie von Kopf bis Fuß. „Ich werde dich in eine ganze neue Welt der Vergnügungen einführen, und ich prophezeie dir, dass sich die Männer um dich reißen werden.“
    Ginas Miene wurde ernst. Sie wollte keine Welt der Vergnügungen, in der kein Platz für Harry war.
    „Hör sofort damit auf!“, befahl Candy, die sich häufig auch als Gedankenleserin betätigte. „Heute Abend ist ‚harryfrei‘. Wir trinken jetzt beide ein riesiges Glas Wein, um die Stimmung anzuheizen, und dabei machen wir was Spektakuläres mit unseren Haaren. Ich habe ein Glitzerspray in einem ganz tollen Pink, aber die Farbe passt wohl nicht zu dir. Hm, lass mich mal überlegen … Ein Knoten mit ein paar Federn gespickt – das würde witzig bei dir aussehen.“
    Gina seufzte resigniert. „Wie du meinst.“
    Trotz ihrer anfänglichen Skepsis musste sie zugeben, dass sie gut aussah, als die Verwandlung vollzogen war – auch wenn sie sich verkleidet fühlte.
    „Das erhöht nur den Spaßfaktor“, versicherte Candy, die in leuchtendem Pink und mit Glitzersträhnchen im Haar überhaupt nicht mehr an die seriöse Geschäftsfrau erinnerte, die sie tagsüber repräsentierte. „Ich liebe es einfach, mich zu verkleiden.“ Sie leerte ihr
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