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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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zwischen beide Hände nahm und ihr zärtliche Küsse auf ihre Augenlider, ihre Wangen, ihre Nasenspitze und ihr Kinn hauchte, bevor er seine Lippen auf ihren Mund presste.
    Das Verlangen packte sie rau und gnadenlos. Sie fühlte sich genauso ausgeliefert wie zuvor auf der Dachterrasse des Hotels. Das Blut rauschte durch ihren Körper und schien nur dem Zentrum ihrer weiblichen Empfindung entgegenzuströmen.
    Hör mit der Gentleman-Tour auf! beschwor sie ihn im Stillen. Halte dich nicht so zurück!
    Sie begehrte ihn, wollte ihn überall berühren. Und sie wünschte sich, er würde ihr das Kleid über die Schultern abstreifen. Er sollte seine Hand über ihre Wäsche gleiten lassen, seine kräftige, gebräunte Hand …
    Noch nie im Leben hatte sie so verwegene Gedanken wie heute gehabt. Vor ihrem inneren Auge sah sie sich selbst, wie sie sich ganz eng an ihn schmiegte und wie sie dabei zärtlich seine wachsende Männlichkeit streichelte.
    Erschrocken über ihre eigene Leidenschaft, wich sie vor ihm zurück. Was war mit ihr geschehen, dass sie sich wie ein Flittchen einem vollkommen Fremden an den Hals warf? War sie von einem exotischen Insekt gebissen worden und dem Fieberwahn verfallen?
    Zugegeben, sie war in Bezug auf Sex nicht vollkommen unschuldig. Mit zweiundzwanzig hatte sie ihre Unschuld an Paul Johnson verloren. Ihr Exverlobter hatte aber seine Meinung über eine gemeinsame Zukunft geändert, nachdem ihm klar wurde, dass er mit Gina auch ihre Mutter zu seiner Verantwortung machen würde.
    Aber Gina war niemals ein leichtes Mädchen gewesen. Dazu hatte sie auch keinerlei Gelegenheit. Nachdem Paul sie sitzen gelassen hatte, war ihr gesellschaftliches Leben so ziemlich am Ende, besonders was Verabredungen mit Männern betraf. Die wenigen Begleiter, mit denen sie sich bislang getroffen hatte, waren an keiner Frau interessiert, die sich um ein sechzigjähriges Kind kümmern musste.
    Nur hier in Griechenland – in Athen – war sie weit weg von diesen Sorgen, und der atemberaubende Mikos Christopoulos hatte sie schon zweimal geküsst. Damit hatte er verborgene Bedürfnisse und Sehnsüchte wachgerufen, die Gina während der letzten fünf Jahre unterdrückt hatte.
    Und jetzt tobten diese Sehnsüchte außer Kontrolle in ihr, und das machte Gina Angst. „Meine Güte!“, rief sie überwältigt und rückte von Mikos ab. „Ich glaube, das ist erst mal genug!“
    Er hielt sie nicht zurück. Merkwürdigerweise machte er den Eindruck, als wäre er erleichtert darüber, dass sie den Dingen Einhalt geboten hatte. „Darauf trinke ich.“
    Seine widersprüchliche Haltung verwirrte sie. „Ich hatte nicht erwartet, dass dieser Abend so endet.“
    „Was genau hast du denn erwartet?“
    „Ich wollte einfach in mein Hotel zurück, sobald ich genug Informationen für meinen Artikel habe“, sagte sie schulterzuckend.
    „Ach ja, der Artikel“, wiederholte er langsam.
    Zu langsam.
    „Glaubst du mir etwa nicht?“ Sein zynischer Unterton war ihr nicht entgangen.
    „Sollte ich nicht?“
    „Du klingst nur so komisch. Irgendwie misstrauisch“, fügte sie nachdenklich hinzu.
    „Lass es mich so ausdrücken“, begann Mikos und machte eine kleine Pause. „Ich bin kein Mann, der sich schnell von einem hübschen Gesicht oder einer reizvollen Figur beeindrucken lässt. Es braucht mehr als das, um meine Aufmerksamkeit zu fesseln. Aber zu dir fühle ich mich so stark hingezogen, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.“
    „Du kommst mir nicht wie der Typ Mann vor, der mit irgendetwas nicht umgehen kann.“
    „Normalerweise nicht. Aber ich würde lügen, wenn ich diese Situation zwischen uns als normal bezeichne. Ich halte sie für absolut außergewöhnlich.“
    „Und dir gefällt es nicht, ausgeliefert zu sein“, schloss sie.
    „Ganz und gar nicht“, gab er zu. „Wie du schon vermutet hast, bin ich ein Kontrollfreak. Das macht mich ja so gut in meinem Job.“
    „Was ist eigentlich genau dein Job? Du hast nie erwähnt, was du eigentlich für Mr. Tyros machst.“
    „Ich bin im Management. Geschäftsführender Vizepräsident, um genau zu sein.“
    Das sagte Gina so gut wie nichts. Aber wer in geschäftsführender Position für einen Tycoon wie Angelo Tyros arbeitete, war es bestimmt gewohnt, keine internen Informationen mit Außenstehenden zu teilen.
    „Gefällt dir deine Arbeit?“, fragte sie in beiläufigem Ton.
    Das Kabinenlicht war schwach, aber nicht schwach genug, um seinen Gesichtsausdruck zu kaschieren.
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