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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63
Autoren: Kristine Rolofson
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…“
    „Sie werden einen Mann finden. So ein hübsches Ding wie Sie wird es nicht schwer haben. Bleiben Sie von den harten Trinkern weg und lassen Sie sich von den ganz Wilden nicht umgarnen. Behalten Sie einen klaren Kopf, und dann finden Sie einen guten Mann.“
    „Ich würde lieber 311 Elm Street finden“, sagte Suzanne. „Ist es noch weit?“
    „Aha, die Bliss-Schwestern erwarten Sie, stimmt’s? Okay, an der zweiten Ampel links und dann nach dem größten Haus Ausschau halten. Es ist sehr auffällig, Sie können es nicht verpassen.“
    „Vielen Dank.“
    „Viel Glück bei der Männerjagd, junge Frau. Ich bin sicher, ich sehe Sie wieder.“ Der Mann winkte ihr zum Abschied nach, Suzanne winkte zurück, bog auf die Hauptstraße ein und fuhr langsam durch die Stadt. In der Dunkelheit wirkte sie wie der Schauplatz eines Westerns. Über die Straße war ein Transparent gespannt: „Willkommen zum Heiratsfestival in Bliss.“
    Morgen früh würde sie ein Foto davon machen.
    Suzanne hielt an der ersten Ampel. Überall waren Männer – große, kleine, stämmige und schlaksige, junge, alte und mittelalte. Sie trugen Hüte und schwere Mäntel mit Kragen aus Lammfell, sie gingen allein oder zu zweit. Sie zündeten sich Zigaretten an und beobachteten dabei die Frauen, die vorübergingen.
    Und es gab viele Frauen in Bliss, wie Suzanne bemerkte, als die Ampel auf Grün sprang. Die Stadt bereitete sich eindeutig auf eine Party vor, trotz der Kälte. Suzanne sah fasziniert, wie zwei große Cowboys auf eine Gruppe junger Frauen zugingen und sie grüßten, indem sie kurz die Hand an den Hut legten. Erstaunlich, dachte Suzanne, so unverfroren zu sein, nur weil man auf Freiersfüßen ist.
    Was brachte die Menschen in diesem Teil von Montana nur dazu, heiraten zu wollen? Es war Suzannes Aufgabe, das herauszufinden, aber sie glaubte, sie würde es dann immer noch nicht verstehen.
    Melanie Chase McLean hatte Oberschenkel wie ein Sumoringer in Miniaturformat und den süßesten Schmollmund der Welt, wie ihr Onkel fand.
    „Hier, mein Engel“, sagte Owen und schob den Sauger des Fläschchens in einen Mund, der eigentlich seinen Hunger in die Welt hatte herausschreien wollen. Owens Welt war groß – eine Viehranch, die einen ziemlich großen Teil des Bezirks einnahm. Owen lebte auf der Chase-Ranch wie schon seine Vorfahren. Onkel und Tanten waren hier alt geworden und gestorben, Cousins waren von hier fortgezogen, um in der Stadt zu leben. Sein Vater war im Schlaf gestorben, hier auf der Ranch, in demselben Zimmer, in dem Owen geboren worden war. Und Owens Mutter war ihrem Mann fünf Monate nach dessen Tod ins Grab gefolgt.
    Und nun war der in Montana ansässige Teil der Familie auf Owen und zwei Mädchen zusammengeschrumpft. Sie waren die letzten der Familie, es sei denn, Owen würde eines Morgens aufwachen und eine Frau neben sich in dem großen Bett finden.
    Wozu nur geringe Chancen bestanden, wie er sich sagte, als er den Gurt von Melanies Kindersitz löste. Ihre Finger griffen nach der Flasche. Die Bliss-Schwestern hatten ihn in die Stadt bestellt, und er hatte zu viel Respekt vor ihnen, um die Einladung abzulehnen. Außerdem musste er Gemüse einkaufen und Darcy vom Basketballtraining abholen.
    Owen wusste, was die Bliss-Schwestern wollten. Wieder würde er auf ihrer Liste stehen, zusammen mit den anderen unverbesserlichen Junggesellen, die die alten Damen als eine Herausforderung für ihr Talent als Ehestifterinnen betrachteten. Es gab keine Möglichkeit, das Treffen mit Ella und Louisa zu vermeiden, aber wenn er Melanie mitnehmen würde, war das eine Garantie, dass der Besuch nicht zu lange dauern würde.
    Owen wartete, bis das Baby sein Fläschchen geleert hatte, obwohl Geduld nicht zu seinen Tugenden gehörte. Alle Männer seiner Familie arbeiteten hart, waren verlässlich und ungeduldig. Immer gab es etwas zu tun. Owen wollte das Leben auch nicht anders haben, außer vielleicht an diesem Nachmittag. Er hatte eine Menge wichtigerer Dinge zu tun, als Tee zu trinken und höfliche Konversation über das diesjährige Festival zu machen.
    So saß er in seinem Pick-up, und als Melanies Hunger gestillt war und sie das Fläschchen auf den Boden warf, waren die Scheiben von seinem Atem beschlagen. Owen sah seine Nichte an, die ihn endlich anlächelte. Über ihr Kinn lief Milch, weshalb Owen ein Papiertaschentuch nahm und Melanie das Gesicht abwischte. Er hatte sich daran gewöhnt, das kleine Mädchen überallhin mitzunehmen.
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