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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63
Autoren: Kristine Rolofson
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sollten Sie. Dieses Jahr stehen Sie ganz oben auf unserer Liste. Wir haben viel zu besprechen.“
    „Ganz oben auf der Liste“, wiederholte Owen. „Genau das habe ich befürchtet.“
    „Und Miss Greenway braucht einen Junggesellen“, erklärte Louisa. Sie reichte Owen einen Tee.
    „Für meinen Artikel.“ Suzanne wünschte sich, er würde sie ansehen. Sie fragte sich, ob er die Situation genauso komisch fand wie sie. „Ich hätte ganz gern einen persönlichen Ansatz, indem ich jemandem durch das Festival folge, während er oder sie auf Partnersuche ist. Die Damen meinten, Sie wären der perfekte Kandidat.“
    „Das bezweifle ich“, sagte Owen, wobei er das Baby ansah, das Suzannes Wange tätschelte.
    Er war auch sehr fotogen, fand Suzanne. Er war sehr männlich und hatte den rauen Western-Look, der manchen Frauen gefiel. Und ihr auch, wie sie zugeben musste. Dieser Junggeselle wäre ein weitaus besserer Aufhänger für ihre Story als ein Angeber von einundzwanzig Jahren mit einem Bier in der Hand. Vielleicht bekäme sie sogar die Titelgeschichte, besonders dann, wenn sie den Lesern auch die zukünftige Mrs Chase präsentieren könnte.
    „Sie wollen also nicht heiraten?“, fragte Suzanne. Sie überlegte, ob seine Frau wohl gestorben war. Oder weggelaufen. Oder vielleicht hatte er die Mutter des Kindes nie geheiratet, hatte aber aus irgendeinem Grund für die gemeinsame Tochter zu sorgen.
    Owen sah sie lange an, bevor er anfing zu sprechen, und seufzte. Es schien, als wäre seine Geduld erschöpft. „Ich gebe zu, dass ich ein wenig Hilfe bei meinen Nichten brauche“, sagte er schließlich.
    Suzanne hielt den Atem an. Nichten – es gab also mehr als eine.
    „Aber …“ Er runzelte die Stirn und betrachtete das Baby, das sich unruhig auf Suzannes Schoß wand.
    „Aber?“ Suzanne drehte die Kleine in Ellas Richtung.
    „Aber?“, drängte auch Louisa.
    „Ich habe keine Zeit, mich zu verabreden, Miss Louisa“, erklärte Owen. „Und auch wenn ich mich verabreden würde – es gibt nicht viele Frauen, die bei der Heirat eine komplette Familie geliefert bekommen wollen.“
    „Nicht?“, schaltete Ella sich ein. „Das ist doch lächerlich, Owen. Jede Frau wäre stolz, solch hübsche Mädchen großzuziehen. Es sind schließlich echte Chases, was nicht zu verachten ist.“
    „Chases?“ Suzanne ließ das Kind zu der Frau hinkrabbeln.
    „Eine der ältesten Familien des Landes“, erläuterte Ella.
    „Und in letzter Zeit eine der unglücklichsten“, ergänzte Louisa seufzend. Owen sagte nichts und sah auf die Teetasse vor ihm.
    Der Mann hatte die größten Hände, die Suzanne je gesehen hatte, und sie war fasziniert, wie der Rancher den zarten Henkel anfasste. Er nahm einen Schluck und setzte die Tasse sorgfältig wieder ab. „Danke für den Tee, aber Mel und ich müssen jetzt gehen.“
    „So früh?“ Ella berührte ihn am Arm. „Wie haben ja noch nichts besprochen.“
    Suzanne nahm sich Stift und Papier und wartete, dass Owen seine Wünsche vorbringen würde.
    „Das wollen Sie mitschreiben?“, fragte er.
    „Ja, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“
    „Doch, das tut es“, sagte er. „Auch wenn es gar keine Liste gibt. Und keine Frauen. Und es wird auch keine potenziellen Bräute beim Festival geben.“
    „Ach, Owen“, seufzte Louisa. „Seinen Sie nicht so schüchtern. Erzählen Sie doch einfach Ella, was für eine Frau Sie sich wünschen.“
    „Ja“, stimmte die Schwester zu. „Wir machen dann von uns aus weiter. Alles, was Sie tun müssen, ist, beim Festessen aufzutauchen.“
    „Wann ist das?“, wollte Suzanne wissen.
    „Morgen. Es steht in dem Prospekt, den ich Ihnen gegeben habe.“
    Suzanne ging ihre Unterlagen durch und fand das Blatt mit den Veranstaltungen. „Sie sind sehr gut organisiert.“
    „Wir haben es in all den Jahren perfektioniert“, meinte Ella. „Unser Vorfahr Horace Bliss brachte die erste Wagenladung Bräute in die Stadt. Er hatte erstaunlich viel Erfolg damit.“
    „Es gab nämlich fünfzig Männer für jede Frau. Die Männer waren sehr glücklich.“
    „Sicher.“ Suzanne versuchte, nicht zu lachen. Sie stellte sich vor, wie Hunderte von Junggesellen den Wagen mit den Frauen belagerten. „Wonach sind die Frauen denn bei ihrer Wahl gegangen?“
    „Die Männer haben gewählt“, sagte Owen und stand auf. Er trat hinter Suzanne und hob das Baby vom Sofa. „So sagt man zumindest.“
    „Na ja, wie dem auch sei. Sie ist ein liebes kleines Mädchen.“ Ella
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