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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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darüber nachzudenken. Wenn es sich nämlich tatsächlich um eine Lungenembolie handelt, ist Zeit ein wesentlicher Faktor.“
    „Ich … äh … Ja, selbstverständlich.“ Hastig füllte Miles ein entsprechendes Formular aus und drückte es Gina in die Hand. „Sorgen Sie dafür, dass Mr Jackson umgehend in die Radiologie gebracht wird, Schwester.“
    „Natürlich“, murmelte Gina hinter Miles her, der mit wehendem Kittel davoneilte. Sie erklärte Philip Jackson, dass ein Pfleger ihn gleich zur Tomographie bringen würde, und trat dann an Marcos Bett. Sie wusste nicht, warum er für sie eingetreten war, aber dass er es getan hatte, fühlte sich gut an. Schnell schob sie diesen törichten Gedanken beiseite und lächelte Marco freundlich an. „Vielen Dank, Dr. Andretti. Sie haben mir sehr geholfen.“
    „Prego!“ Er zuckte die Achseln und lenkte damit ihren Blick auf seine breiten Schultern, die sich deutlich unter dem dünnen Krankenhaushemd abzeichneten. Obwohl er sehr schlank war, besaß er doch einen muskulösen, durchtrainierten Körper, der mit und auch ohne Kleider höchst anziehend auf sie wirkte.
    Die Erinnerung an seinen Körper war mehr, als Gina im Moment ertragen konnte. Sie trat von seinem Bett zurück und wollte gehen, doch da spürte sie, wie er sie an der Hand festhielt. Der leichte Druck seiner Finger auf ihrer Haut jagte ein Gefühl des Verlangens durch ihre Adern, das ihr schier den Atem raubte. Es war drei Jahre her, seit Marco sie zuletzt berührt hatte … seit irgendein Mann sie berührt hatte, denn seitdem hatte sie keine Beziehung mehr gehabt. Vielleicht erklärte das, warum sie plötzlich das Gefühl hatte, als ob nicht Blut, sondern Feuer durch ihre Adern fließen würde.
    „Es war mir ein Vergnügen … Gina.“ Sein Blick hielt sie gefangen, und ihr Herzschlag verdoppelte sich, als sie die Frage in seinen Augen sah. In diesem Moment wusste sie, dass er sie erkannt hatte, und Panik ergriff sie.
    „Das ist weder der passende Zeitpunkt noch der richtige Ort, um darüber zu sprechen, was zwischen uns passiert ist“, erwiderte sie hastig.
    „Nein? Wann würde es denn besser passen?“, gab er ungerührt zurück.
    Mühsam versuchte Gina, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Sie war sich noch nicht darüber im Klaren, ob sie ihm von Lily erzählen sollte oder nicht. Als sie damals festgestellt hatte, dass sie schwanger war, wollte sie ihn kontaktieren. Schließlich war es sein Recht, zu erfahren, dass er Vater wurde. Bei der Gelegenheit hätte sie ihm auch versichert, dass sie nichts von ihm erwartete. Doch als sie ihn telefonisch nicht erreichte und der Brief, den sie ihm geschrieben hatte, ungeöffnet zurückkam, hatte sie es dabei belassen.
    Da Marco damals keinerlei Interesse mehr an ihr zeigte, war es ihr im Gegenzug überflüssig erschienen, ihm von ihrer Schwangerschaft zu erzählen. Doch dass er jetzt so unerwartet wieder in ihrem Leben aufgetaucht war, änderte alles. Sie wusste zwar noch nicht, was sie tun sollte, doch eines stand fest: Bis sie sich entschieden hatte, musste sie Ruhe bewahren.
    „Das weiß ich nicht“, antwortete sie auf seine Frage. „Aber ich möchte auf keinen Fall, dass die Leute reden, deshalb ist es wahrscheinlich besser, wir belassen bis zu Ihrer Entlassung alles so, wie es ist.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln, merkte, wie angespannt es sich anfühlte, und betete, dass Marco es nicht bemerkte. „Vorausgesetzt, wir haben überhaupt etwas zu bereden. Immerhin haben wir uns nicht als allerbeste Freunde getrennt.“

3. KAPITEL
    12. Dezember, 1 Uhr morgens.
    Marco fand einfach keinen Schlaf. Ginas Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf. Immerhin haben wir uns nicht als allerbeste Freunde getrennt.
    Man musste kein Genie sein, um daraus zu folgern, dass sie eine Beziehung gehabt haben mussten. Aber was für eine? Obwohl seine Erinnerungen noch lückenhaft waren, wusste er, dass er normalerweise kein Interesse an flüchtigen Abenteuern hatte. Und das konnte nur bedeuten, dass Gina eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt hatte.
    Wenn er sich doch nur erinnern könnte, was zwischen ihnen passiert war!
    Dabei fielen ihm inzwischen alle möglichen Dinge wieder ein, zum Beispiel, wo er in den letzten Jahren gearbeitet hatte: sechs Monate in Australien, danach zwei Jahre in den USA. Er wusste auch, dass er nach England gekommen war, weil ihn eines der besten Lehrkrankenhäuser von London abgeworben hatte. Tatsächlich war für heute ein
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