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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung
Autoren: John Ringo
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werden. Das ist von entscheidender Wichtigkeit.«
    »Sehr wohl, Estanaar«, erwiderte der Offizier. »Was sollen wir Orostan sagen?«
    »Im Augenblick nichts«, antwortete Tulo'stenaloor. »Er hat seine eigenen Probleme. Und im Augenblick mehr als genug Streitkräfte; erst wenn er auf Widerstand stößt, wird er jene brauchen, die im Augenblick durch den Pass gehen. Setze das Oolt'ondar sofort in Marsch und sorge dafür, dass es mit schweren Waffen ausgestattet ist.«

    Cally O'Neal warf einen Blick auf ihren Rucksack und schüttelte den Kopf; sie wollte gut ausgerüstet sein, aber das war einfach zu viel, sie würde das nicht alles tragen können.
    Sie hatte die halbe Nacht zusammengerollt wie ein Ball verbracht und nur unruhig geschlafen, war immer wieder in Tränen gebadet aufgewacht. Sie konnte nicht besonders gut weinen – eigentlich ärgerte es sie, wenn sie weinen musste –, aber es gab eine Menge zu beweinen.
    Als die Nachricht von der Invasion der Posleen gekommen war, waren ihre beiden Eltern wieder zum Militärdienst einberufen worden. Weil ihre Mutter offplanet eingesetzt war, hatte man Callys ältere Schwester Michelle auf einer weit entfernten Indowy-Welt in Sicherheit gebracht. Cally war in der Obhut ihres Großvaters auf dessen Farm in Rabun County im Norden von Georgia zurückgeblieben. Die Farm lag gerade fünf Meilen auf der guten Seite der östlichen Verteidigungsfront der USA.
    Die Posleen hatten den Wall an der Rabun-Lücke im Laufe der letzten paar Jahre mehrfach angegriffen, aber dies war jetzt das erste Mal, dass ihnen der Durchbruch gelungen war. Jetzt waren sie überall, und sie hockte ganz allein in einer dämlichen Höhle hinter der Front und ohne das Gefühl der Sicherheit und den Rat, ganz zu schweigen von der Kampfunterstützung, die Papa O'Neal ihr sonst hätte geben können.
    Aber Papa O'Neal hatten nicht etwa die Posleen getötet, zumindest nicht direkt. Etwas hatte einen der Lander getroffen, als der über ihr Tal hinwegflog, und dieser Treffer hatte das Antimaterieeindämmungssystem erfasst, worauf dieses ausgefallen war. Die Explosion, die der einer 100-kt-Atombombe entsprach, war in dem Augenblick erfolgt, als sie gerade den inneren Schutzraum hatte aufsuchen wollen. Aber Papa O'Neal war da noch im äußeren Bunker gewesen.
    Sie hatte ihn später gefunden, oder zumindest einen Arm von ihm, weiter hatte sie nicht graben können, aber der Arm war völlig reglos und kalt gewesen. Sie hatte ihn wieder zugedeckt und sich zu Versteck vier begeben und dort die Nacht verbracht.
    Das Versteck enthielt alles, was jemand, der sich auf der Flucht befand, nur brauchen konnte. Papa O'Neal hatte früher eine Menge Zeit damit verbracht, Tunnels des Vietkong zu öffnen, und wusste, was die Besten von ihnen lagerten. Er hatte diese Liste einfach nur dem heutigen Stand angepasst.
    Zuallererst legte Cally ihren Körperpanzer an. Er war Klasse III A und nach Maß angefertigt – für dreizehnjährige Mädchen fertigte man industriell keine Körperpanzer –, aber sie trug ihn ohne nachzudenken; sie hatte in ihrem Leben schon so viel Zeit im Körperpanzer verbracht, dass sie ihn wie eine zweite Haut empfand. Der Panzer war mit Taschen und Behältern für Munition und Handgranaten förmlich übersät, und sie waren alle voll.
    Unten waren Schlaufen für zusätzliches Gerät, sie trug einen Colt .44 Magnum im Halfter an der einen Seite und ein Kampfmesser an der anderen. Der .44 war ein Revolver – für einen Desert Eagle war einfach ihr Handgelenk noch nicht stark genug –, aber sie konnte fast ebenso gut mit einem Schnelllader umgehen wie andere Leute mit einem Magazin. Außerdem hatte sie zwei Feldflaschen, die jeweils etwa einen Liter fassten – zusätzlich zu dem in den Panzer integrierten »Kamelrücken« – und schließlich eine Gürteltasche, die sie hinten im Kreuz trug, und die das absolute Minimum an überlebenswichtigem Material enthielt.
    Die Taschen ihres Panzers bargen ihre Grundausstattung, einhundertachtzig Schuss 7.62, fünf Splittergranaten, fünf weiße Phosphorgranaten und zwei Rauchgranaten. Wahrscheinlich würde sich keine Gelegenheit ergeben, die Rauchgranaten einzusetzen, aber wenn sie sie brauchte, dann würde sie sie dringend brauchen. Panzerung, Revolver, Munitionstaschen und Granaten machten bereits über zwanzig Kilo aus. Und das war etwa die Hälfte ihres Körpergewichts.
    Um den Hals trug sie eine Nachtsichtbrille. Sie war leicht und mit binokularem Zoom
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