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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich
Autoren: K. H. Scheer
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An­la­gen wie­der in der Ge­walt. Das, was zu Bruch ge­gan­gen war, wur­de be­reits re­pa­riert.
    Die rat­ten­großen Spe­zi­al­ro­bo­ter husch­ten zu Tau­sen­den durch die Zen­tra­le und ver­schwan­den in auf­glei­ten­den Klap­pen. Die Haupt­schal­tun­gen hat­ten durch die ge­wal­ti­gen Er­schüt­te­run­gen an­schei­nend ge­lit­ten. Wie es in den an­de­ren Ab­tei­lun­gen des Schif­fes aus­sah, al­so au­ßer­halb der Panzer­zen­tra­le, er­fuh­ren wir gleich.
    Leut­nant Ma­rio Co­res­ta, der »Was­ser­su­cher«, mel­de­te sich. Sein Ge­sicht war auf­ge­dun­sen. Aus Na­se und Oh­ren si­cker­te Blut.
    »Co­res­ta, Schleu­sen­leit­stand Süd«, stieß er her­vor. »An Kom­man­deur: Uns geht es präch­tig. Wir sind auch kern­ge­sund – aber wenn Sie uns einen Arzt schi­cken könn­ten, wä­re es viel­leicht nicht ver­kehrt. Halt, so­eben kom­men ei­ni­ge Ro­bo­ter an­ge­schwebt. Es sind mo­bi­le Me­cha­no-Chir­ur­gen. Sir, wis­sen die auch, wie man mensch­li­che Bei­ne wie­der aus den Be­cken­kno­chen her­aus­zieht? Dort sind un­se­re Geh­werk­zeu­ge näm­lich beim Rück­schlag bei­na­he hin­ge­rutscht. Okay, ver­ges­sen Sie es. Uns wird schon bes­tens ge­hol­fen.«
    Ich ver­nahm die Mel­dung nur am Ran­de, denn in die­sen Au­gen­bli­cken ka­men zu vie­le Durch­sa­gen gleich­zei­tig an.
    Als es mir end­lich ge­lang, den Schutz­schirm über mei­nem Steu­er­pult zu be­sei­ti­gen, ver­nahm ich auch das Stim­men­cha­os der Män­ner. Ein Blick auf die klar ge­wor­de­nen Bild­schir­me ver­riet mir den Grund der all­ge­mei­nen Auf­re­gung.
    Das an­vi­sier­te Su­per­schlacht­schiff der POR­CU­PA-Klas­se hat te auf­ge­hört zu exis­tie­ren. Dort, wo es vor kur­z­er Zeit noch durch den Raum ge­rast war, dehn­te sich jetzt ei­ne Atom­son­ne aus, in die so­eben zwei wei­te­re Flü­gel­ein­hei­ten hin­ein­flo­gen und dar­in ex­plo­dier­ten.
    Die wei­ße Glut des ers­ten Feu­er­bal­les wur­de von in­nen her­aus auf­ge­wölbt und ul­trab­lau ver­färbt. Lo­hen­de Gas­zun­gen schos­sen aus der ex­pan­die­ren­den Feu­er­ku­gel ent­fes­sel­ter Atom­ge­wal­ten her­vor. Se­kun­den spä­ter war von der gu­ten Ord­nung im Ver­bands­flug der so­gh­mo­li­schen Ar­ma­da nichts mehr zu be­mer­ken.
    Un­se­re Fern­or­tung re­gis­trier­te sehr star­ke Ener­gie­ent­fal­tun­gen. Sie wa­ren hy­per­di­men­sio­na­ler Art und ent­spran­gen da­her nicht den Atom­glu­ten der künst­li­chen Son­ne.
    Ich war fas­sungs­los! So war das al­so, wenn Kampfraum­schif­fe tech­nisch hoch­ste­hen­der Völ­ker auf­ein­an­der­prall­ten. Im Ver­lauf des mar­sia­nisch-de­ne­bi­schen Krie­ges muß­te das un­zäh­li­ge Ma­le ge­sche­hen sein. Es hat­te da­mals zur Ta­ges­ord­nung ge­hört.
    Un­ser Zen­tra­le­haupt­rech­ner mel­de­te sich. Das hat­te er noch nie ge­tan, doch jetzt schi­en er es für nö­tig zu hal­ten.
    »An HC-9, quo­ti­en­ten­be­rech­tigt: Ziel wur­de ver­nich­tet, Test­pro­gramm po­si­tiv. Ei­ge­ne Schä­den wer­den be­ho­ben. Schiff ist voll ma­nö­vri­er- und ge­fechts­fä­hig. Aus­wer­tung: Er­pro­bung der hy­per­schnel­len Struk­tur­spal­tungs­ka­no­nen kann als ge­lun­gen ein­ge­stuft wer­den. Mein Be­richt geht an Flot­te­ner­pro­bungs­zen­tra­le Mars. Von ei­nem wei­te­ren Sal­ven­be­schuß wird drin­gend ab­ge­ra­ten, bis die Bruch­si­cher­heits­be­rech­nung der Zel­len­ver­bän­de vor­liegt. Ein­zel­feu­er kann un­ter Vor­be­halt er­laubt wer­den.«
    »Was …?« hör­te ich mich in das Schwe­be­mi­kro­phon schrei­en.
    Al­li­son stand plötz­lich ne­ben mei­nem Sitz. Er schüt­tel­te mich an den Schul­tern und brüll­te mir ins Ohr.
    »Mann, kom­men Sie doch zu sich! Kon­nat, sind Sie wie­der klar?«
    Ich starr­te ihn ver­ständ­nis­los an.
    »Wie­so klar?«
    »Sie wa­ren kurz­fris­tig be­sin­nungs­los. Ei­ner Ih­rer Haupt­schal ter ist her­aus­ge­flo­gen. Wis­sen Sie das nicht?«
    »Kei­ne Ah­nung. Bin ich ver­letzt?«
    »Nein, sieht nicht so aus. Das war ein Ener­gie­schock. Kon­nat, Sie ha­ben ei­ne kom­plet­te Sal­ve aus­ge­löst! Das war nicht nur der obe­re Pol­turm, son­dern die ge­sam­te
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