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Initiation

Initiation

Titel: Initiation
Autoren: Imogen Rose
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Zeit für noch einen Test. Langsam langweilte mich die ganze Sache. Wir waren nach Monaten, in denen Faustine mitten im Test verschwand zu Monaten übergegangen, in denen sich Faustine verwandelte und die Testkammer kurz und klein schlug. Das Einzige, was sich änderte, waren die Anreize. Noch hatten sich keine anderen Kräfte während der Sitzungen gezeigt. Das grundlegende Ziel war jedoch nicht, alle übrigen Kräfte auszuschließen, sondern Faustine dazu zu bringen, ihre Verwandlung zu kontrollieren. Bisher hatte sie dabei total versagt.
    Viele ihrer theoretischen Kurse hatte man gestrichen, damit Zeit für spezielle Stunden blieb, in denen sie lernen sollte, ihre lebenswichtigen Funktionen zu kontrollieren. Die Theorie war, dass sie, wenn sie das beherrschte, in der Lage sein würde, ihre Verwandlung zu kontrollieren. Aber in diesen Kursen versagte sie auch.
    Der einzige Nutzen der Tests war eine Verbesserung ihres Selbstvertrauens. Faustine hatte sogar darum gebeten, einen Spiegel in der Testkammer aufstellen zu lassen, damit sie sich in ihrer Dämonengestalt betrachten konnte. Und Junge, war sie von sich beeindruckt. Sie lief kerzengerade und mit stolzem Lächeln durch die Academy. Sie erwähnte nur noch selten, dass sie zum Teil menschlich war, weil sie ihre dämonische Seite so vollständig akzeptiert hatte, dass sie sich total damit identifizierte. Ich dachte, es würde nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie darauf bestand mit
Euer Hoheit
angesprochen zu werden. Ich kicherte.
    »Was ist so lustig?«, fragte Quinn.
    »Ach nichts. Ich stehe wohl besser auf. Weißt du, wie viele Vampire heute Nachmittag zum Initiationsprogramm zugelassen werden?«
    Das erste Vermischen war reibungslos gelaufen. Audrey und Viola waren zum Brüllen komisch und waren im Handumdrehen Faustines, Marthas und Chuns BFFs geworden. Natürlich passten wir immer sorgfältig darauf auf, dass Faustine nicht mit ihnen alleine war. Wir würden sie nicht mehr lange beschützen müssen. Die Dämonenprinzessin konnte auf sich selbst aufpassen. Vielmehr war es Faustines einziges Problem, dass sie zum Berserker wurde und sie womöglich die beiden oder jemand anderen verletzte.
    »Es geht das Gerücht um, dass beim zweiten Vermischen eine große Gruppe dazukommt. Viele von ihnen sind beim letzten Mal noch zurückgehalten worden, obwohl es so schien, als wären sie soweit. Das war wahrscheinlich zu Faustines Schutz. Also möglicherweise 30 oder sogar noch mehr. Ich habe vor einiger Zeit mit Dax gesprochen. Er glaubt, dass seine Gruppe sich heute Nachmittag einer anderen anschließen wird und mir ist bereits gesagt worden, dass Audrey und Viola in eine Gruppe kommen, obwohl ich weiterhin ihr Mentor bleibe.«
    »Wow, ein großer Tag!« Ich zwang mich aufzustehen und unter die Dusche zu gehen. Als ich wieder in mein Zimmer kam, war Quinn weg. Trotzdem war ich nicht alleine. Faustine war da und wartete auf mich.
    »Ich bin gleich soweit«, sagte ich zu Faustine.
    »Keine Eile, wir haben noch viel Zeit. Na ja, zwanzig Minuten oder so«, sagte sie und sah auf ihre Armbanduhr. »Und was glaubst du, wird heute passieren? Wieder dasselbe?«
    »Das hängt irgendwie von dir ab.« Ich hasste es, wie eine nörgelige Mom zu klingen, aber sie musste sich wirklich anstrengen. Vielleicht würde es sie zu Aufregenderem anspornen.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich weiß nicht.« Ich machte eine Pause und versuchte, mir etwas Sinnvolles einfallen zu lassen, dass ihr wirklich helfen würde. »Weißt du die ganzen Sachen, die du in den Entspannungskursen lernst? Vielleicht suchst du dir eine davon aus und konzentrierst dich auf sie, wenn du dich verwandelst.«
    »Welche zum Beispiel?«
    »Welche beruhigt dich am meisten? Die Atemübung? Progressive Muskelentspannung?«
    Plötzlich wurde sie rot.
    »Faustine?«
    »Ich glaube nicht, dass ich das mit dir teilen möchte, aber okay, sagen wir, ich suche mir eine aus, was dann?«
    »Wenn du spürst, dass du dich verwandelst, konzentrier dich darauf, dich mit nur dieser einen Methode zu beruhigen.« Als ob ich nicht total in ihrem knallroten Gesicht lesen konnte, welche Methode das war – Ryker natürlich. Ich hoffte nur, dass sie ruhig nicht mit sexy und erregt verwechselte.
    »Aber was ist, wenn ich die Verwandlung gar nicht rückgängig machen will? Vielleicht bin ich ja in einer Situation, in der ich total der Dämon sein will«, protestierte sie.
    »Ja, und das kannst du. Die Tests sollen dir nur helfen, dich zurück zu
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