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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight
Autoren: Cherry Adair
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genau hier haben. Draußen. Auf freiem Gelände. Unter der sengenden Sonne. Schwitzend. Schweiß war ein exzellenter Leiter, der die Substanz rapide durch die Haut beförderte.
    Kane erstarrte. »Mein Gott, die Pyramide!«
    Er lief die Treppe hinunter und machte sich auf den Weg zum Rasenkreis, der die Menge umgab. Jetzt zu rennen, hätte eine Panik verursacht. Aber, Himmel, er musste rennen.
    Er schloss am seitlichen Teil des Runds, nahe der Baumreihen, zu AJ auf und packte sie am Oberarm. »Komm mit.«
    Sie schaute ihn mit großen Augen fassungslos an, während sie sich seinem Schritttempo anpasste. »Was ist passiert?«
    »Nicht. Noch nicht.«
    »Wohin gehen wir da -«
    »Raazaq ist in der Pyramide. Das ist der einzige Ort, wo er und seine wichtigsten Leute vor dem Virus in Sicherheit sind. Sie kommen schließlich genauso wenig hier weg wie wir.«
    Sie schlugen sich mit gezogenen Waffen auf das bewaldete Areal zwischen dem Hotel und der Pyramide. »Warum wollte er dann, dass alle da reingehen?« AJ checkte die Magazine
der beiden Rugers, während sie im Laufschritt unterwegs waren. Kane wusste, dass sie sie schon mehrere Male überprüft hatte. Aber jetzt war Showtime. Sie wollte nicht riskieren, dass irgendetwas schief lief.
    Sobald sie nichts mehr von der Menge sehen konnten, fingen sie zu laufen an. Ein von Gras gesäumter Pfad wand sich zwischen den dicht stehenden, Schatten spendenden Bäumen eine leichte Anhöhe hinauf. Im Schatten war es ein wenig kühler, aber nur unwesentlich.
    »Der Hurensohn will sie gar nicht in der Pyramide haben«, erklärte Kane und ließ auch beim Laufen ihre Hand nicht los. »Er wusste, dass niemand diesen Befehl befolgen würde. Er hat sogar darauf gezählt. Er will sie draußen im Freien haben. Schwitzend. Ungeschützt.«
    Sie stehen da draußen wie die Lämmer auf der Schlachtbank - oh, Gott, Kane.« Ihr Schritt wurde zögerlich, aber Kane zerrte sie mit sich, hielt sie in Bewegung. »Wir müssen zurück. Wir müssen sie warnen -«
    »Walsh arbeitet daran, falls sie es inzwischen nicht schon selbst ahnen. Wir haben unseren Job, er hat seinen.«
    Sie rannten die weite Strecke schweigend weiter, bis sie schließlich im Schatten der Pyramide angekommen waren. Der Pfad wurde ein wenig breiter und führte sie jetzt abwärts. Zu einer niedrigen, schmalen Türöffnung, über die Gestrüpp und langes Gras hingen.
    AJ sah auf. Die Pyramide war riesenhaft, mindestens fünf Stockwerke hoch. Die zwanzig Tonnen schweren weißen Steinblöcke waren glatt und fest miteinander verbunden. Sie erhoben sich in direkter Linie zum Himmel, in leuchtendem Cremeweiß auf Blau.
    Die Pyramide selbst war ein Kunstwerk, unbezahlbar, nicht nur ihres Alters wegen, ein Zeugnis menschlichen Schaffensdrangs. Sie stand seit über zweitausend Jahren
hier. Oder? Konnte es sein, dass sie Teil des teuflischen Plans war?
    Wie auch immer, AJ fragte sich, ob sie den heutigen Tag überleben würde.
    Sie umfasste ihre Waffe mit beiden Händen und trat durch die Türöffnung.
    Die Temperatur sank schlagartig um zehn Grad. Von draußen fiel genug Licht herein, um ihnen den Weg nach unten zu zeigen. Ein Treppengang aus rau behauenen Stufen führte in einem Winkel von circa fünfundzwanzig Grad abwärts. Die Decke war annähernd zehn Meter hoch und neigte sich ebenfalls nach unten. Schweigend liefen sie die Stufen hinunter, die Füße fast lautlos auf dem harten Stein. Ein Handlauf aus Metall und ein paar kleine versenkte Lichter wiesen ihnen den Weg nach unten und verschwanden schließlich wie in einem Schwarzen Loch.
    Es wurde immer dunkler, je weiter sie das Sonnenlicht und die frische Luft hinter sich ließen, bis sie am Fuß der Treppe schließlich in einer kleinen Kammer standen. Diskret platzierte Scheinwerfer illuminierten unversehrte, mit Hieroglyphen bedeckte Wände. Ganz offenkundig gab es hier einen Stromgenerator oder irgendeine andere Energiequelle. Etwas, das im Gegensatz zu dem, was sich draußen befand, keinen Schaden genommen hatte.
    Die Kammer roch ein wenig muffig, aber da war noch der stechende Geruch von Schweiß und die beißende Süße von Raazaqs Eau de Toilette.
    Er ist hier, signalisierte AJ. Sie deutete auf die aufsteigenden Treppe am anderen Ende der Kammer.
    Kane nickte und zeigt auf ihre Stiefel. Sie machten die Schnürsenkel auf und zogen sie aus. Zu diesem Zeitpunkt waren sie auf jedes Überraschungsmoment angewiesen. Barfuß waren sie leiser. AJ verstaute ihre Stiefel außer
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