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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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dumpfen Aufprall hinter sich hörte, fuhr sie herum. Ihre Mutter, die so leicht nichts umhaute, war mit verzweifelter Miene auf die Knie gefallen. »Es hat gesagt, es würde mich auch töten, und dann den Rest der Familie, sogar den kleinen Josh.«
    Joshua, Ellies geliebter kleiner Bruder. Sie dachte an ihn, wie er in seinem Schlafanzug auf sie zutapste und wie seine Pausbacken sich rot färbten, wenn er lachte. Im Moment passte eine Tante am Fuß des Berges auf ihn auf.
    Bei dem Gedanken, ihm könnte etwas zustoßen, liefen Ellie unkontrolliert die Tränen hinunter. »W-Was soll ich denn nur tun?«
    Jetzt weinte auch Mama. »Wenn der Reverend – Gott sei seiner Seele gnädig – und seine Gebete diesen Teufel nicht austreiben konnten … dann wird es überhaupt niemandem gelingen, Ellie. Vielleicht solltest du mit dem Sheriff gehen.«
    »Du willst, dass ich in den Knast wandere?«
    »Wir haben alles getan, was wir konnten.« Mama stand auf und trat vorsichtig einen Schritt näher an Ellie heran. »Vielleicht können die Leute da im Gefängnis oder die Psychiater oder so dich davon abhalten, noch einmal zu töten.«
    Gefängnis? Oder Tod?
Ellie schluckte. Sie wusste, dass sie nichts mehr von ihrem Entschluss würde abbringen können, sobald sie ihn erst einmal gefasst hatte. Ihre Mutter war schon stur, aber Ellie war noch dreimal sturer, so unverrückbar wie die Berge um sie herum.
    Das Echo der Sirenen begleitete die Streifenwagen, die sich über die lange Straße hinaufkämpften, bis sie mit rutschenden Reifen vor dem Wohnwagen zum Stehen kamen.
    Ellie wischte sich die Tränen ab. »Ich glaub, mir ist was Besseres eingefallen als der Knast.«
Ich könnte den Dämon mit mir nehmen.
Wenn sie jetzt blutbefleckt und mit einer Waffe in der Hand hinausrennen würde …
    Mama schüttelte streng den Kopf. »Elizabeth Ann Peirce, wag es ja nicht, auch nur daran zu denken!«
    »Wenn dieses
Ding
«, Ellie schlug sich die Hand auf die Brust, »glaubt, es könnte meinen Leuten wehtun, dann kennt es mich aber nicht sehr gut.«
    Auch wenn sie Ellie ihr eigenes Gewehr und die Munition abgenommen hatten, stand immer noch die Remington ihres Vaters im Schrank. Der Sheriff wusste ja nicht, dass sie nicht geladen war.
    »Das lässt du schön bleiben, Ellie! Wir können immer noch hoffen, vielleicht gibt es irgendeine neumodische Behandlungsmethode.«
    »Willst du wirklich, dass ich in so eine winzige Zelle eingesperrt werde und nicht mehr frei durch die Berge streifen kann?« Sie erinnerte ihre Mutter nicht daran, dass sie vermutlich sowieso die Todesstrafe bekommen würde.
    Fünf abgeschlachtete
Diakone
in den Appalachen? Ellie war erledigt.
    »Ich werd das nicht zulassen.« Mama streckte ihr Kinn vor.
    »Wir haben doch beide geahnt, dass es mal so weit kommen würde.«
Der Dämon bringt mich nur etwas langsamer um.
»Ich hab mich entschieden.«
    Als sie das hörte, wurde Mama sogar noch blasser, denn sie wusste, dass jetzt niemand mehr Ellie umstimmen konnte.
    »Sieh es doch mal so: Wenn ich diesen Dämon töte, dann komme ich in den Himmel und kann bei Daddy sein«, sagte Ellie in der Hoffnung, dass sie auch wirklich dort landen würde. Sie streckte die Arme aus, und ihre Mutter warf sich schluchzend hinein. »Und jetzt hör auf so zu tun, als ob du nicht wüsstest, dass das passieren muss. Du siehst es doch schon seit Monaten kommen.«
    »Ach, Gott, mein Liebling. Ich wollte doch nur …« Sie schluchzte erneut. »Willst du vielleicht beten?«
    Ellie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die glatte Stirn. »Keine Zeit. Es kommt womöglich zurück.«
    Außerdem hatten die Hilfssheriffs bereits den Wohnwagen umzingelt. Ihre Stiefel knirschten im Schnee, während der aufgeblasene Sheriff lautstark verlangte, dass Mrs Peirce auf der Stelle die Tür aufmachen solle. Ihm war klar, dass er auf diesem Berg nicht einfach so einen Haushalt stürmen konnte.
    Ellie atmete tief durch, um sich zu beruhigen, und wandte sich dem Schlafzimmer ihrer Mutter zu. Sie zwang sich, die Leichen anzusehen. Diese Männer hatten Familien gehabt. Wie viele Kinder mochten jetzt wohl vaterlos sein, nur wegen dieses Dämons?
    Weil ich mich so verdammt verbissen an die Hoffnung geklammert habe?
    Ellie ging an ihrem eigenen Zimmer vorbei. Sie erschauerte beim Anblick der Ketten an beiden Enden des Bettes, die wie zusammengerollte Klapperschlangen dalagen.
    Dann schaute sie mit bitterer Miene auf die Wimpel der Middle State

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