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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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und zog seine Jeans an. »Tut mir leid, Mann«, murmelte er zu Duncan.
    »Mach dir deswegen mal keine Sorgen. Hör zu, ich besorg dir einen Anwalt.« Duncan sah sich Hilfe suchend nach Phoebe um. »Oder?«
    »Das ist eine Sache zwischen Ihnen und Joe. Sie hängen da mit drin.« Sie tätschelte kurz Joes Arm. Zwei Polizisten führten ihn ab.
    »Gut gemacht, Lieutenant.«
    Phoebe zog die Waffe aus dem Gürtel und öffnete sie. »Nur eine Kugel. Er hatte nie vor, irgendjemand anders außer sich selbst zu erschießen, und die Chancen dafür standen fünfzig zu fünfzig.« Sie reichte ihrem Captain die Waffe. »Du hast gespürt, dass er mit einer Frau reden musste.«
    »Den Eindruck hatte ich«, bestätigte Dave.
    »Es sieht ganz so aus, als ob du recht gehabt hättest. Irgendjemand muss seine Frau ausfindig machen. Wenn sie sich weigert, ihn zu sehen, rede ich mit ihr.« Sie wischte sich die Schweißtropfen von den Brauen. »Gibt es hier irgendwo Wasser?«
    Duncan reichte ihr eine Flasche. »Ich hab welches kommen lassen.«
    »Danke.« Sie nahm einen großen Schluck und musterte ihn. Dichtes, volles braunes Haar, ein markantes Gesicht mit einem schönen, kräftigen Mund und hellblauen Augen, die im Moment allerdings ziemlich besorgt dreinsahen. »Werden Sie Anklage erheben?«
    »Wegen was?«
    »Wegen des Geldes, das er aus der Kasse genommen hat.«
    »Nein.« Duncan ließ sich auf einen Stuhl sinken und schloss die Augen. »Meine Güte, nein.«
    »Wie viel war es?«
    »Ein paar Tausender, vielleicht auch ein bisschen mehr. Aber das spielt keine Rolle.«
    »O doch. Er muss es zurückzahlen, allein schon, damit er die Selbstachtung nicht verliert. Wenn Sie ihm wirklich helfen wollen, bestehen Sie darauf.«
    »Gut. In Ordnung.«
    »Sie sind auch sein Vermieter?«
    »Ja. Sozusagen.«
    Phoebe hob die Brauen. »Dann sind Sie doch der Gelackmeierte? Können Sie es sich leisten, noch einen Monat ohne Mieteinnahmen auszukommen?«
    »Ja, ja, kein Problem.«
    »Gut.«
    »Hören Sie … ich weiß nur, dass Sie Phoebe heißen.«
    »MacNamara. Lieutenant MacNamara.«
    »Ich mag Joe. Ich will nicht, dass er ins Gefängnis muss.«
    Ein netter Kerl, hatte Joe gesagt. Womit er sicher recht hatte. »Ich weiß das durchaus zu schätzen, aber die Sache hat nun mal Konsequenzen. Wenn Sie wissen, wem er die fünftausend schuldet, sollte er die auch begleichen.«
    »Ich wusste nicht, dass er spielt.«
    Diesmal lachte sie kurz auf. »Sie besitzen eine Sportsbar, und wissen nicht, dass darin gewettet wird?«
    Ihm stellten sich die Nackenhaare auf, dabei hatte er längst einen Knoten im Magen. »Moment mal, Slam Dunc’s ist eine nette Kneipe und keine finstere Spelunke. Ich wusste nicht, dass er ein Spielsuchtproblem hat, sonst hätte ich ihn hier nicht arbeiten lassen. Ich bin vielleicht nicht ganz unschuldig daran, aber …«
    »Nein, nein.« Sie hob abwehrend die Hand und rollte die kalte Flasche über ihre schweißnasse Stirn. »Mir ist heiß, und ich bin gereizt. Sie trifft nicht die geringste Schuld. Es tut mir leid. Die äußeren Umstände haben ihn auf diesen Dachvorsprung getrieben, und für diese Umstände ist er selbst verantwortlich, genauso wie für seine Entscheidungen. Wissen Sie, wo wir seine Frau finden können?«
    »Ich nehme an, sie schaut sich die Parade an, wie alle anderen in Savannah außer uns.«
    »Wissen Sie, wo sie wohnt?«
    »Nicht genau, aber ich habe Ihrem Captain ein paar Telefonnummern gegeben. Von Freunden des Paars.«
    »Wir werden sie finden. Kommen Sie jetzt allein klar?«
    »Nun, ich habe nicht vor, auf dieses Dach zu klettern und zu springen, wenn Sie das meinen.« Er seufzte laut und schüttelte den Kopf. »Darf ich Sie auf ein Getränk einladen, Phoebe?«
    Sie hielt ihre Wasserflasche hoch. »Das haben Sie doch schon.«
    »Es gibt Besseres.«
    Hmmm, ein kleines charmantes Zwinkern. »Ist schon o.k. Sie sollten jetzt nach Hause gehen, Mr. Swift.«
    »Duncan.«
    »Hm-hm.« Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln und griff nach ihrer achtlos beiseitegeworfenen Jacke.
    »He, Phoebe.« Als sie hinausging, eilte er ihr nach. »Darf ich Sie anrufen, wenn ich auf Selbstmordgedanken komme?«
    »Versuchen Sie’s mal mit der Notfallnummer«, rief sie, ohne sich umzudrehen. »Dort wird man Sie bestimmt wieder davon abbringen.«
    Er trat an das Treppengeländer und sah zu ihr hinunter. Willensstark, dachte er wieder. Er konnte sich durchaus für willensstarke Frauen begeistern.
    Gleich darauf setzte er sich auf eine
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