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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts
Autoren: Robert Asprin
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machte beide Männer glücklich.
    Hanse kehrte in die Gegend zurück, wo er Silky verlassen hatte. Der Melonenhändler war weitergegangen und Silky offenbar ebenfalls. Als Hanse sich etwas umhörte, erfuhr er, daß das braunhaarige sumesische Mädchen sich dem blonden Rankaner angeschlossen hatte. Obgleich das Hanses Stolz ein wenig kränkte, war er nicht traurig darüber. Die rote Katze dagegen schien ihm erhalten zu bleiben. Bis zum Abend hatte er Wunder zweimal zu Ahdio zurückgebracht. Kaum war jedoch dort eine Tür geöffnet worden, hatte Wunder die Gelegenheit genutzt und war zu Hanse zurückgekehrt.
    »Also gut, du verdammter Kater, bringen wir meinen neuen Topf Kleister heim. Du mußt dich sowieso erst noch dort umsehen.«
    Wunder bog scharf ab und warf seine Flanke gegen Hanses Bein. »Mauaur!«
    »Nein!«
    »Mau?«
    »Nein, verdammt, Wunder, wir halten nicht an, um dir jetzt ein Bier zu kaufen!«
    Stricks Grundsatz lautete, Klienten bei sich zu empfangen und sich auf keine Hausbesuche einzulassen. Für dieses Treffen jedoch, das er sich schon so lange wünschte, hätte er sich in den Palast begeben. Doch davon wollte Prinz-Statthalter Kadakithis nichts hören, sondern kam statt dessen, um seiner Sicherheit willen, heimlich früh zu Stricks >Geschäft<. In absoluter Vertraulichkeit gestand der gutaussehende junge Rankaner dem erstaunten Strick, daß er viel unbedeutender war, als er sich zu sein wünschte.
    »Der junge Halbbruder des Kaisers«, Kadakithis tippte dabei auf seine Brust und vermied es, den Zauberwirker anzusehen, »mußte stets darauf achten, daß er nur ja niemandem auf den Fuß trat, sich so unsichtbar wie möglich machte. Abakithis - der Kaiser -war diese Art von Mensch. Mit der Zeit fand er jedoch, daß ich nicht unsichtbar genug war. Deshalb versetzte er mich hierher. Nicht, weil er etwas für Freistatt oder für mich tun wollte, sondern ganz einfach, um mich aus Ranke fortzuhaben.« Kadakithis seufzte. »Also hatte ich das Bedürfnis, mich zu beweisen, etwas zu leisten. Weil ich mich so sehr bemühte, war ich zu übereifrig in meinem Versuch, diese Stadt zu säubern, die Freudenhäuser in der Straße der Roten Laternen zu besteuern und - und anderes.«
    Strick saß ganz still und sagte keinen Ton.
    Verlegen blickte Kadakithis auf die Wand zu seiner Rechten und fuhr bedrückt fort. »Gestern machte mir Lord Abadas, der Vetter des neuen Kaisers, seine offizielle Aufwartung. Ich schämte mich meiner entsetzlich, denn, ich tat alles, mich bei ihm einzuschmeicheln.«
    Nach einer Weile drehte er den Kopf und blickte Strick aus blaßblauen Augen an.
    »Eure Bemühungen und Euer Vorgehen sind verständlich«, versicherte ihm Strick ruhig. »Auch gegenüber Lord Abadas. Der Mann wurde zweifellos hierhergesandt, um für seinen Vetter ein Auge auf Euch zu haben, nicht wahr? Immerhin seid Ihr der Halbbruder von - Kaiser Therons Vorgänger auf dem Kaiserlichen Thron.«
    Kadakithis schüttelte den Kopf. »Nein, Strick, mir ist diese Stadt ans Herz gewachsen, ich fühle mich hier zu Hause. Wenn ich zu irgend etwas tau. - wenn ich den Menschen hier auch nur annähernd so helfen will, wie Ihr es tut, brauche ich.« Der PrinzStatthalter unterbrach sich verlegen.
    Strick wußte, was der Prinz sagen wollte. »Auch ich mag Freistatt und seine so schlimm heimgesuchten Bewohner, Lord Prinz, und - ich muß helfen. Ich habe keine Wahl.«
    »Auch davon habe ich munkeln gehört, Zauberwirker, aber ich will nicht in Euch dringen. Wenn es Euch schmerzt, tut es mir ehrlich leid. Wir beide sind nicht von Gram verschont.«
    »Auch mir tut es leid, Lord Prinz. Nun muß ich Euch warnen, daß der Preis.«
    Kadakithis unterbrach ihn. »Natürlich habe ich auch davon gehört. Ich möchte gern Eure Hilfe, Strick, wie Ihr sie so vielen anderen habt zukommen lassen.«
    »Der Preis liegt außerhalb meiner Kontrolle, Prinz Kadakithis. Er ist manchmal sehr hoch und manchmal durchaus tragbar. Doch wie gesagt, ich habe keine Kontrolle darüber.«
    »Das weiß ich, Strick. Trotzdem möchte ich Eure Hilfe.
    Während man mich belustigt Kitrycat ruft, nennt man Euch Helfer des Volkes. Ist ein Prinz des Volkes keine Person? Soll ein Prinz als Geringerer behandelt werden? Soll ein Prinz Angst vor dem Preis haben? Ich weiß davon, Strick. Muß ein Prinz schöntun?«
    Strick erhob sich und machte eine Verbeugung. »Edler Lord Prinz! Ich habe diese Begegnung seit Monaten ersehnt. Diese Menschen hier verdienen mehr von ihren Göttern und
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