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Ich begehre dich noch immer

Ich begehre dich noch immer

Titel: Ich begehre dich noch immer
Autoren: Joan Elliott Pickert
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sie nur an Trevor denken.
    „Es ist so weit”, sagte sie mit unsicherer Stimme und stieg aus dem Wagen. Sie fühlte sich, als wäre sie auf dem Weg zu einem strengen Richter, den sie anflehen wollte, Gnade vor Recht ergehen zu lassen.
    Margaret und Robert begrüßten sie auf der Veranda und sagten ihnen, dass Trevor in Roberts Arbeitszimmer war und wusste, dass sie gekommen waren, um mit ihm zu sprechen.
    „Wie geht es ihm heute Morgen, Grandma?” fragte Emily und reichte ihrer Mutter den Salat und die Geburtstagskarten.
    „Nun ja, mein Liebling, Trevor ist … Ich wünschte, ich könnte sagen, dass er sich gefasst hätte, aber die Wahrheit ist …”
    „Er ist immer noch wütend auf euch”, fuhr Robert für sie fort. „Er ist zutiefst verletzt, verwirrt und hasst die ganze Welt. Ihr zwei habt eine schwere Aufgabe vor euch. Geht hinein.
    Ich bin sicher, er weiß, dass ihr angekommen seid.”
    „Der Himmel stehe euch bei”, sagte Margaret.
    „Danke für alles.” Emily atmete tief durch und straffte die Schultern.
    Gemeinsam mit Mark ging sie durch das Haus zu Roberts Arbeitszimmer. Mark steckte die Hände in die Taschen, um Emily nicht doch noch an sich zu ziehen.
    Emily klopfte an die Tür des Arbeitszimmers.
    Keine Reaktion.
    Emily klopfte erneut, und als wieder keine Antwort kam, öffnete sie die Tür und betrat den gemütlichen Raum.
    Mark schloss die Tür und folgte Emily.
    Trevor saß in einem der großen Ledersessel vor dem Kamin, die Arme vor der Brust verschränkt und einen finsterem Ausdruck auf dem blassen Gesicht. Sein Haar war feucht vom Duschen, die Haartolle hing ihm fast bis über die Augen. Er trug weite Shorts und ein T-Shirt, aus dem Stapel von Sachen gewählt, die seine Urgroßeltern immer für ihn bereithielten, und er war barfuß.
    Emily setzte sich auf einen Stuhl direkt vor Trevor und Mark in den zweiten Ledersessel hinter ihr. Trevor richtete den Blick auf seine knochigen Knie.
    „Trevor, Mark und ich möchten mit dir sprechen.” Emily zögerte ängstlich, fuhr dann aber, als ihr Sohn beharrlich schwieg, fort: „Oh, Trevor, es tut mir so Leid, dass ich dir wehgetan habe. Das war nie meine Absicht, das musst du mir glauben. Ich möchte dir erklären, warum ich es getan habe, vielleicht kannst du mich dann wenigstens ein bisschen verstehen. Bitte hör mir zu, Trevor.”
    Er zuckte betont gleichgültig die Schultern und weigerte sich immer noch, seine Mutter anzusehen.
    „Als ich feststellte, dass ich schwanger war mit dir”, begann Emily mit leicht zitternder Stimme, „hatte Mark schon die Stadt verlassen, um in Boston sein Studium mit dem Stipendium zu beginnen, das er wegen seiner guten Noten bekommen hatte. Obwohl ich ihn mehr liebte als mein Leben, habe ich ihm nicht gesagt, dass ich ein Kind von ihm erwartete.
    Denn wenn ich es getan hätte, wäre er sofort wieder nach Ventura zurückgekommen, um bei uns zu sein. Er hätte alle seine Träume und Hoffnungen geopfert und hätte mich geheiratet.
    Ich brachte es nicht übers Herz, alles zu zerstören, wofür er so lange gearbeitet hatte. Ich konnte es einfach nicht. Meine Liebe für ihn damals war sehr stark, und sie gab mir die Kraft und den Mut, zu tun, was ich für richtig hielt. Ich schrieb Mark einen Brief, in dem ich ihm sagte, dass ich ihn nicht mehr liebte.”
    „Du hast ihn angelogen”, sagte Trevor mit rauer Stimme und sah Emily zum ersten Mal vorwurfsvoll an. „Und dann hast du mich angelogen. Du hast die ganze Zeit gelogen.”
    „Ja, das habe ich getan”, antwortete Emily leise und hob unwillkürlich das Kinn. „Ich tat es aus Liebe, aber das rechtfertigt meine Lügen nicht, ich weiß. Ich hatte Unrecht, Trevor, und jetzt zahle ich den Preis für meine Fehler.”
    „Warum hast du mir gesagt, dass mein Dad tot ist?”
    „Ach, Liebling, die Zeit verging, und irgendwie schien nie der richtige Zeitpunkt zu sein, um Mark von seinem Sohn zu erzählen. Er glaubte, dass ich ihn nicht liebte, und widmete sich ganz seiner Karriere, um sich einen Namen zu machen. Und du und ich, wir waren so ein tolles Team. Wir kamen prima miteinander aus, und alles schien in Ordnung zu sein, also ließ ich die Dinge einfach so, wie sie waren.” Sie sah Trevor flehend an, aber er hatte den Blick wieder abgewendet. „Du nahmst meine Lügen ohne Fragen hin, und wir lebten zufrieden und glücklich. Bevor Mark nach Ventura kam, war mir nicht klar, dass du dich all diese Jahre nach einem Vater sehntest, Liebling. Ich wusste es nicht.
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