Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hundert Facetten des Mr Diamonds 11 - Flammend

Hundert Facetten des Mr Diamonds 11 - Flammend

Titel: Hundert Facetten des Mr Diamonds 11 - Flammend
Autoren: Emma Green
Vom Netzwerk:
sein Bett eingeladen zu haben.
    Egal wo, egal wann, aber nicht hier, nicht jetzt!
    Ich wage nicht, mich zu bewegen, aber für eine halbe Sekunde ziehe ich ernsthaft in Betracht, diese verrückte (und sehr stimmgewaltige) Bettgeschichte zu unterbrechen, die gerade im Gange zu sein scheint. Schließlich wird mir bewusst, dass sich die Welt nicht nur um mich dreht und dass Marcus sich auch mal eine wilde Nacht verdient hat.
    Aber wo soll ich hin?
    Denk nicht einmal dran, Amandine!
    Es ist die einzige Lösung …
    Ich begebe mich mit zögerlichem Schritt zum Aufzug, betrete den goldenen Käfig und drücke auf den Knopf für die oberste Etage. Ich schluchze wieder unkontrolliert, ich kann kaum fassen, dass ich mich vor meinem Chef so erniedrigen werde. Aber noch schlimmer ist, dass ich gerade die Liebe meines Lebens verloren habe, alles andere kommt mir belanglos vor. Ich schleppe mich bis vor die majestätische Doppeltür der Suite und klopfe leise an das helle Holz. Ein Mal. Zwei Mal. Die Tür öffnet sich und ich sehe in das erstaunte Gesicht von Ferdinand.
    „Amandine? Ich dachte, Sie wären bei Diamonds ...“, sagt er mit leicht trockener Stimme.
    „Ich ... ich ...“
    Die Tränen hindern mich daran, mich ordentlich zu artikulieren, ich zittere am ganzen Körper.
    „Kommen Sie rein, Sie müssen nicht da draußen bleiben. Was ist passiert?“, fragt er besorgt.
    „Ich brauche einfach nur ... Schlaf.“
    „Kommen Sie. Möchten Sie etwas trinken?“
    „Nur ... schlafen.“
    „Amandine, erklären Sie mir, was los ist!“
    „Ich habe ihn ... verloren ...“, sage ich kaum hörbar.
    „Wenn er Sie so sehr liebt, wie ich vermute, ist das unmöglich. Ich weiß nicht, was vorgefallen ist, aber ich wette, dass er zurückkommt. Kommen Sie, hier geht es lang ...“
    Ferdinand nimmt meine Hand und führt mich in eines der Zimmer. Als ich an einem Spiegel vorbeigehe, sehe ich das Abbild eines in Tränen aufgelösten, vergrämten Mädchens mit zerzaustem Haar und verlaufenem Make-up. Plötzlich komme ich mir dämlich in dem Designer-Kleid vor, es ist viel zu hübsch und elegant für mich. Beauregard sagt mir behutsam, ich solle mich auf das Bett setzen, und nimmt ebenfalls neben mir Platz. Er sagt nichts, macht keine Annäherungsversuche und allein seine Gegenwart tröstet mich schon. Am Ende meiner Kräfte und völlig ausgeweint lege ich mich schließlich hin. Er bewegt sich nicht und wartet geduldig, bis ich in Morpheus' Arme sinke ... statt in die von Gabriel.

4. Die Sprache der Blumen
    Ich bin seit fast einer Woche wieder zurück aus London, mein Herz ist in tausend kleine Stücke zerbrochen und ich habe nichts Neues von Gabriel gehört, außer einer dürftigen SMS.
    [Du hättest mir einfach vertrauen sollen.]
    Ich habe die Nachricht mehrere hundertmal gelesen, seit er sie mir am Tag nach unserem Streit über das Thema Iris geschickt hatte. Es ist idiotisch, aber jedes Mal, wenn ich sie auf dem Display meines Smartphones sehe, erwarte ich, irgendetwas Neues darin zu finden. Ein Zeichen, einen Beweis, dass er mich immer noch liebt, dass er mich nicht für immer verlassen hat, dass er mir meinen Verrat verzeiht. Aber die sechs Wörter bleiben immer dieselben und ihre Bedeutung ist alles andere als beruhigend.
    Ich habe versucht, ihn anzurufen, ich habe ihm inständige, emotionale und temperamentvolle Nachrichten hinterlassen. Ich möchte doch nur, dass er mich versteht, sich in meine Lage versetzt. Der Mann, den ich liebe, läuft der ehemaligen Frau seines Lebens hinterher, ich wette, dass in dieser Situation jeden die Eifersucht überkommen hätte, die Angst, ersetzt, zurückgewiesen oder vergessen zu werden. Aber sein Sohn verdient, seine Mutter wiederzufinden. Gabriel hat recht, ihn zu belügen, schadete unfreiwillig auch Virgile. Und ich bin mir nicht sicher, ob mir Diamonds das jemals verzeihen kann.
    Ich verlasse die Metro und spüre sofort ein Vibrieren in meiner Jeanstasche. Auf dem Weg zum Büro höre ich meine Mailbox ab. Die hohe Stimme von Marion zwingt mich, das Handy von meinem Ohr wegzuhalten, aber ich verstehe, dass sie mich um 13 Uhr zur Mittagspause abholt. Und dass meine beste Freundin abschließend sagt:
    „Ich muss dir etwas erzählen, Am. Aber vor allem musst du mir alle News zu meinem Boyfriend überbringen! Du weißt schon, Ferdinand!“
    Das besorgte und mitfühlende Gesicht von Beauregard kommt mir wieder ins Gedächtnis. Ich habe ihn seit dieser albtraumhaften Nacht nicht mehr gesehen, in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher