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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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den Brief zu lesen, den du nicht abgeschickt hast. Er lag auf dem Kaminsims und fiel herunter, als ich meine Waffen holte. Als ich die Adresse las, ahnte ich, für wen er bestimmt war. Ich hätte deinen Eltern deinen Aufenthaltsort gewiss nicht verraten, wenn sie dir immer noch böse gewesen wären! Aber sie haben schon lange verzweifelt nach dir gesucht. Kannst du mir meine Einmischung verzeihen?“
    Seine Augen verrieten ihr, dass er für weitaus mehr um Verzeihung bat. „Ja“, sagte sie und hoffte, er konnte in ihrer Miene lesen, dass sie ihm alles vergeben hatte.
    Dann flog die Tür auf und die Jungen stürmten nach Hugo rufend herein und wollten wissen, woher die Kutsche kam. Als sie die beiden Fremden neben dem Kamin sitzen sahen, blieben sie abrupt stehen, nahmen die Mützen ab und vollführten eine unbeholfene Verbeugung.
    „Sir, Madam. Es tut uns leid, dass wir solchen Lärm gemacht haben.“
    „Nathan, Joseph. Das sind meine Mutter und mein Vater. Eure Großeltern.“
    Mit großen Augen ließen sie sich von ihrer Großmutter herzen und schließlich saß Joseph auf dem Schoß seines Großvaters und Nathan auf dem seiner Großmutter und alle vier plapperten unaufhörlich. Unwillkürlich wurde Emilia bewusst, dass Hugo sie fest umfangen hielt, während ihr die Tränen über die Wangen strömten und auf sein elegantes Hemd tropften.
    „Danke“, sagte sie mit belegter Stimme, als er ihr ein Taschentuch in die Hand drückte.
    „Nicht der Rede wert. Das ist eines von mehreren wunderbar bestickten Taschentüchern, die eine Dame meiner Bekanntschaft für mich gemacht hat.“
    „Emilia.“ Nathan an der Hand haltend, stand ihre Mutter auf. „Wir logieren im ‚Sun‘ in Hemel Hempstead. Vielleicht haben die Jungen Lust, mit uns eine Kutschfahrt zu unternehmen und anschließend mit uns Mittag zu essen, damit wir uns besser kennenlernen.“
    „Aber ich kann uns doch auch hier ein Mittagessen zubereiten“, wandte sie ein.
    „Ich glaube, Hugo möchte gerne etwas mit dir besprechen“, sagte ihr Vater mit undurchdringlicher Miene, doch sie entdeckte ein vertrautes Zwinkern in seinen Augen. „Wir sind zum Dinner zurück, ja? Sagen wir, um sechs Uhr? Dann können wir über alle Neuigkeiten plaudern.“
    Alle? „Ich … ja, nun gut, wenn ihr meint. Jungs, ich erwarte, dass ihr euch gut benehmt.“
    Eifrig nickend willigten die Zwillinge ein und innerhalb von fünf Minuten fand sich Emilia allein mit Hugo in der Küche. „Du bist der listigste, hartnäckigste Mann, den ich je getroffen habe“, sagte sie aufgewühlt. „Und ich kann dir gar nicht genug danken. Ich habe den Brief seit deiner Abreise jeden Tag in die Hand genommen und aus Furcht, erneut keine Antwort zu erhalten, wieder zurückgelegt. Denn solange ich ihn behielt, konnte ich noch hoffen, dass sie mir irgendwann verzeihen.“
    „Ich glaube, deine Eltern wollen vielmehr dich um Verzeihung bitten. Ebenso wie ich.“ Er trat von ihr fort und nahm an der anderen Seite des Tisches Platz. „Mir ist bewusst geworden, dass mein Heiratsantrag dich kränken musste, weil ich Worte gewählt habe, die deinen Mut, die harte Arbeit und deine Mühen, deine Söhne zu solch wundervollen Menschen zu erziehen, mit Verachtung straften.“
    Er verschränkte die Hände. „Ich habe diese Worte gewählt, weil ich nicht wusste, wie ich meine wahren Gefühle ausdrücken sollte. Als du mich abgewiesen hast, habe ich erkannt, dass ich lernen muss, dir meine Empfindungen mitzuteilen. Was ich nämlich für dich fühle, Emilia, mein Schatz, ist Liebe.“
    „Liebe?“ Verblüfft ließ sie sich in den Lehnstuhl plumpsen. Mein Schatz?
    „Ich hätte Lawrence Bond erwürgen können, aber er hat mich dazu gebracht, mich meinen Gefühlen zu stellen.“
    „Aber du hast nichts gesagt“, wandte sie ein. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie da hörte. „Du bist gegangen.“
    „Als ich am Weihnachtsmorgen aufstand, ist mir klar geworden, dass du mir gewiss nicht glauben würdest, wenn ich dir, nach all dem, was zwischen uns vorgefallen war, nun meine Liebe gestanden hätte. Das konnte nur in einem Desaster enden.“
    Er schmunzelte, als sie nickte, und sie erwiderte sein Lächeln. Eine wohlige, intensive Wärme erfüllte ihr Herz. Ihre Eltern hatten ihr endlich verziehen. Und nun gestand ihr Hugo, dass er ihre Gefühle für ihn erwiderte.
    „Daher habe ich beschlossen, erst einmal fortzugehen und nach einem Weg zu suchen, wie ich dich davon überzeugen könnte, dass ich dich
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