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Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Titel: Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo
Autoren: Michael Böckler
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der gleichnamigen Wüste in Namibia gefunden, sondern auch in arabischen Ländern, und unterscheiden sich in Konsistenz und Aroma deutlich von den »klassischen« Trüffelarten. Noch ein Wort zu Deutschland. Auch hierzulande werden gelegentlich Trüffeln gefunden, aber leider nicht die edlen aus dem Mittelmeerraum, und außerdem stehen sie unter Naturschutz und dürfen nicht verkauft werden. Im besten Fall handelt es sich um Burgundertrüffeln (s. dort), auch werden erste Versuche mit Trüffelplantagen gemacht. Weiterführende Infos zu den verschiedenen Trüffeln gibt es unter den jeweiligen Stichwörtern – und versteckt im Roman. Zu den Preisen: Dass Trüffeln teuer sind, vornehmlich die Tartufi bianchi, ist allgemein bekannt. Nicht von ungefähr werden sie häufig als »teuerstes Lebensmittel« apostrophiert. Wie teuer sie sind, ist pauschal schwer zu sagen. Trüffelpreise schwanken stärker als Aktienkurse. Weiße Trüffeln aus der Region Alba sind üblicherweise am teuersten, jene aus Süditalien am preiswertesten. Der Trüffelpreis wird gemeinhin auf ein Kilo bezogen, auch wenn dieses Gewicht eher theoretischer Natur ist. Da man zum Darüberhobeln (alla grattata) pro Teller mit etwa 10 Gramm Trüffeln rechnen sollte, zieht man am besten vom Kilopreis zwei Nullen ab, dann hat man den ungefähren Preis für eine normale Portion. Natürlich kosten Trüffeln im Restaurant am meisten, im Feinkostladen etwas weniger, in Italien sind sie oft (aber nicht immer) günstiger zu haben. Der Tartufo nero pregiato beziehungsweise die Périgord-Trüffel kostet in der Regel rund ein Drittel der weißen Trüffel (wobei die französische im Verhältnis etwas teurer ist). Und die Sommertrüffel (Scorzone) liegt bei unter 10 Prozent des Tartufo bianco. Einen Sonderpreis erzielen die spektakulären Riesentrüffeln, über die immer wieder in den Medien berichtet wird. Ihr Wert orientiert sich nicht am üblichen Kilopreis, sondern ist das Ergebnis großer Versteigerungen (mit gemeinnützigem Hintergrund).

      Trüffelbutter
    Wird als eine der besten Methoden angesehen, die Aromen von Trüffeln zu bewahren. Trüffelbutter ist nicht nur im Handel erhältlich, sondern lässt sich auch gut selbst herstellen (gehobelte und klein gehackte Trüffeln, es dürfen auch Sommertrüffeln sein, mit weicher Butter verrühren), dann einfrieren und irgendwann zum Beispiel auf heißen Tagliatelle zerfließen lassen.

      Trüffelcreme
    Im besten Fall wird die im Handel erhältliche Trüffelcreme (Crema di tartufo) aus weißen Tartufi hergestellt, um mit ihr unter anderem Nudelgerichte kulinarisch aufzuwerten. Weniger werthaltig ist die Crema di tartufo nero estivo, also jene von der Sommertrüffel. Grundsätzlich ist die Trüffelcreme aber eine gute Sache, die zur Verfeinerung etwa von Pasta oder Risotto von vielen Kennern dem Trüffelöl vorgezogen wird.

      Trüffelhistorie
    Gerne wird erzählt, dass die alten Römer zwar nicht die Gabel kannten (jene verdanken wir den Venezianern), sehr wohl aber den Trüffelhobel. Was womöglich wenig innovativ war, denn schon von den noch viel älteren Babyloniern und von Ägyptens Pharao Cheops ist überliefert, dass sie geradezu trüffelsüchtig waren. Auch bei den antiken Griechen sind mit Theophrastos und Galenus prominente Trüffelliebhaber bekannt, wobei letzterer sogar aus medizinischer Sicht die aphrodisierende Wirkung des Schlauchpilzes beschrieben hat. Im alten Rom waren es schließlich Apicius (Autor des ältesten Kochbuchs) und der Konsul Lucullus, die sich kulinarisch mit der richtigen Verwendung (roh gerieben, gekocht oder gebraten) von Trüffeln auseinandersetzten. Im 16. Jahrhundert hatte die schöne Lucrezia Borgia ein Faible für schwarze Trüffeln. Und Caterina de’ Medici gebührt bekanntermaßen das Verdienst, die italienische Küchenkultur im Allgemeinen (und Rezepte mit Trüffeln im Speziellen) bei ihrer Verehelichung mit Henri II . nach Frankreich gebracht zu haben. Zu den historisch verbürgten Trüffelfreunden zählte ein Casanova ebenso wie die Madame Pompadour (und ihr Geliebter, König Ludwig XIV ). Napoléon soll durch einen seiner Offiziere auf den Geschmack gekommen sein. Der junge Mann schaffte es, bei jedem Heimaturlaub einen Sohn zu zeugen. Napoléon war schwer beeindruckt und fragte ihn nach seinem Geheimnis. Der Offizier, er stammte aus dem Périgord, verriet es ihm: Trüffeln in Champagner! Wenig später wurde Marie Louise von Napoléon schwanger. Der Verzehr von
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