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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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auf. Holly sah, dass ihre Hände leicht zitterten. »Tja, wer könnte besser wissen als eine Ärztin, wie man jemanden schlagen muss, um den meisten Schaden anzurichten? Tommy, würdest du mir helfen?«
    Tommy stand eifrig auf, und die beiden stellten sich in die Mitte des Kreises. »Zunächst ein paar physiologische Grundlagen«, begann Barbara, und ihre Stimme wurde kräftiger. »Wenn ich das recht verstanden habe, werden die meisten eurer Gegner Männer sein, also werden wir uns erst mit geschlechtsneutralen Techniken befassen und dann mit einigen, die speziell bei Männern wirken. Ein kräftiger Schlag auf die Nase eures Gegners bewirkt, dass er einige Sekunden lang nichts mehr sehen kann. Wenn ihr die Nase richtig hart trefft, kann der Schlag Blut und Knochensplitter in seine Augen treiben, was seine Sicht weiter einschränkt. Wenn ihr es schafft, die Nasenspitze von unten zu treffen, möglichst hart und mit der flachen Hand, schieben sich die gebrochenen Knochen aufwärts ins Gehirn und töten ihn.«
    Barbara machte langsam und vorsichtig die Bewegungen nach, die sie beschrieb. Tommy wirkte entschieden unbehaglich. Holly warf einen Blick zu Amanda hinüber. Ihre Cousine war beinahe grün im Gesicht, und einen Moment lang fürchtete Holly, sie würde sich übergeben.
    Barbara ignorierte die Reaktionen in der Runde und fuhr fort. »Wenn ihr eure Hand so haltet«, sagte sie und machte es vor, »und den Gegner direkt unterhalb des Brustbeins von unten trefft, zerquetscht ihr sein Herz. Achtet darauf, nicht mit den Fingerspitzen einzudringen, denn sonst könnte eure Hand in der Brusthöhle stecken bleiben.«
    Amanda stand auf und floh, eine Hand vor den Mund gepresst. Gleich darauf war aus dem Badezimmer lautes Würgen zu hören. Sogar Holly wurde ein bisschen schlecht, und die Geräusche halfen auch nicht gerade.
    »Tretet von der Seite gegen das Knie, und euer Gegner geht sofort zu Boden«, fuhr Barbara fort. »Und jetzt ein paar geschlechtsspezifische Punkte. Männer haben einen Adamsapfel. Wenn ihr den Adamsapfel trefft, bekommt euer Gegner etwa dreißig Sekunden lang kaum noch Luft. Wenn ihr sehr hart zuschlagt, könnt ihr den Kehlkopf verrenken oder quetschen, so dass der Gegner erstickt. Seht ihr, wie unangenehm selbst leichter Druck auf diese Stelle ist?«, kommentierte Barbara, während sie sanft Tommys Adamsapfel mit einem Finger berührte. Tommy wich sofort zurück.
    »Also, Männer und Frauen stehen nicht gleich. Frauen stehen aufrechter, während Männer die Schultern leicht nach vorn gebeugt halten. Dadurch ist das Schlüsselbein schlechter geschützt. Wenn ihr es trefft, kann es brechen, und es gibt kaum einen anderen Knochenbruch, der so furchtbare Schmerzen verursacht. Das liegt an der unmittelbaren Nähe zu Kopf und Hals. Die Nerven im Schlüsselbein haben Verbindung sowohl zum Kopf als auch in die Brust, deshalb schaltet der Schmerz die meisten Leute aus.«
    Holly merkte, dass sie leicht zu schwitzen begann, und sie wand sich unbehaglich, als sie sich diese Schmerzen vorstellte.
    »Also, was jetzt kommt, ist besonders wichtig«, sagte Barbara und hielt inne, um alle der Reihe nach anzusehen. »Ihr wisst ja, dass ein Tritt in den Schritt für einen Mann extrem schmerzhaft ist. Aber tatsächlich ist es wirkungsvoller, die Hoden mit der Hand zu packen und zu quetschen.«
    Jeder Mann im Raum stieß einen Schmerzensschrei aus, und Tommy machte einen Satz rückwärts. »Komm mir nicht zu nahe!«
    Amanda, die gerade ins Wohnzimmer zurückgekehrt war, lief wieder hinaus.
    Barbara war mit ihrer Lektion fertig und setzte sich. Es dauerte einen Moment, bis sich alle wieder beruhigt hatten, und Holly bemerkte, dass danach sämtliche Männer mit übereinandergeschlagenen Beinen dasaßen.
    »Da ist noch etwas«, sagte Philippe, der immer noch sichtlich erschüttert war. Er griff nach zwei Eispickeln. »Richard möchte, dass jeder von uns zwei von diesen Dingern bei sich trägt. Er wird uns später zeigen, wozu.«
    Pablo wurde plötzlich leichenblass, und auch er rannte hinaus, die Hände auf die Ohren gepresst.
    »Okay«, sagte Holly. »Und jetzt zu eurem Plan.«
    Hauptquartier des Obersten Zirkels
    Der Plan war simpel - sie würden einfach ins Hauptquartier des Obersten Zirkels hineinmarschieren. Dazu war es natürlich nützlich, dass Michael nicht allein hineingehen würde: James Moore schmuggelte ihn nach drinnen. Dank ihres vereinten Wissens kannten sie jeden Alarmauslöser und jeden schützenden Bann. Mit
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