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Hexen-Horror

Hexen-Horror

Titel: Hexen-Horror
Autoren: Jason Dark
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dem Teufel und der Hölle unterstellten.
    Suko hatte bisher zugehört. Das war nun vorbei, und er meinte: »Ich denke, die weichen Zeiten sind vorbei. Es wäre doch interessant, wenn wir die Probe machen.«
    »Daran hatte ich auch gedacht.«
    Unser Dialog war nicht ungehört geblieben. Mona zuckte leicht zusammen, bevor sie mit schnellen Worten eine Frage flüsterte: »Was soll das? Was habt ihr vor?«
    »Nicht sehr viel«, erwiderte ich. »Wir wollen nur wissen, ob du uns angelogen hast.«
    »Wieso gelogen? Ich habe die Wahrheit gesagt, begreift ihr das? Oder gehört ihr auch zu den Ignoranten, die nicht an die Macht des Teufels und der Hölle glauben?«
    »Wir wissen einiges darüber«, sagte Suko.
    »Bluff!«, keifte Mona, »das ist der reine Bluff. Ich... ich... hasse euch. Ihr wollt mich hier belügen und...«
    »Nein, nein niemand will Sie belügen«, sagte Suko. »Wir sind gekommen, um die Wahrheit zu erfahren, und wir werden auch mit der Wahrheit nicht hinter dem Berg halten.«
    Es war gut, dass Suko diese Person ablenkte. Sie konzentrierte sich mehr auf ihn, und so hatte ich die Chance erhalten, mich zur Seite zu drehen und Mona so aus dem Blick zu geraten. Sie sollte nicht unbedingt mitbekommen, was ich vorhatte. Wenn die Zeit reif war, würde sie die Überraschung erleben, falls sie tatsächlich eine Hexe war.
    Ich holte mein Kreuz hervor. Es hatte sich, das merkte ich genau, noch nicht erwärmt. Mona war keine Dämonin im eigentlichen Sinne, aber wenn sie zu den Hexen gehörte, dann musste sie das Kreuz einfach hassen, und darauf setzte ich. Erst wenn das passierte, konnte sie als eine wahre Hexe eingestuft werden.
    Das Kreuz umschloss ich mit der rechten Hand, nachdem ich die Kette über den Kopf gestreift hatte. Sein Anblick sollte sie wirklich unvorbereitet treffen.
    Suko sprach noch immer mit ihr. Er provozierte sie nicht. Seine Stimme klang ruhig, aber er sprach davon, dass es falsch war, sich als Mensch auf die Seite der Hölle zu stellen.
    Als Antwort lachte sie ihm grell ins Gesicht. Sie lachte auch noch, als ich mich drehte und das Kreuz jetzt aus meiner Hand hervorschauen ließ, so dass Mona es anschauen konnte.
    Ihr Lachen stoppte abrupt!
    ***
    Sekundenlang schien die Luft zwischen uns eingefroren zu sein. Niemand sprach ein Wort. Suko und ich schwiegen, weil wir erst ihre Reaktion abwarten wollten, und Mona sagte kein Wort, weil sie einfach zu überrascht war.
    Mit einer derartigen Geste hatte sie nicht gerechnet, und der Anblick des Kreuzes traf sie schwer.
    Wenn sie tatsächlich auf der anderen Seite stand, obwohl sie kein Dämon war, dann konnte sie das Kreuz einfach nur hassen. Dazwischen gab es nichts. Keine Sympathie und nichts, was sie auf einen anderen Weg hätte bringen können.
    Das Zeichen des Kreuzes war Gift für eine wie sie. Wenn es normal und nicht umgekehrt aufgehängt wurde und man es so und auch noch auf andere Art und Weisen verhöhnte.
    Sie erlebte die Überraschung so intensiv, dass ihr Gesicht zunächst mal ausdruckslos blieb. Eine unsichtbare Hand schien ihr alles dort genommen zu haben. Der Ausdruck war verschwunden, so wie sie hätte auch eine Schaufensterpuppe schauen können, und ich glaubte nicht daran, dass es nur die Überraschung war, die sie so aussehen ließ, sondern auch das Entsetzen über diesen Anblick.
    Suko sagte kein Wort mehr. Er ging nur langsam zurück, um mir den nötigen Platz in der engen Zelle zu schaffen, denn ich wollte näher an Mona heran.
    Sie hielt sich zurück. Hätten wir eine Leiche auf das Bett gesetzt, sie hätte nicht anders ausgesehen. Was durch ihren Kopf schoss, konnte keiner von uns sagen. Es mussten die schlimmsten Gedanken sein, doch nach außen hin gab sie nichts preis.
    Erst als ich die Entfernung durch einen weiteren Schritt auf sie zu verkürzte, drang ein Zischen über ihre Lippen, und gleichzeitig zog sich der Körper zusammen. Sie hob ihre Schultern, ließ sie dann wieder sinken, und auf ihrem Gesicht entstand eine Gänsehaut. Wer so reagierte, der fürchtete sich.
    »Du weißt, was es ist«, sagte ich sehr schlicht. »Du kennst das Zeichen des Sieges, Mona.«
    Sie atmete nur. Heftig saugte sie die Luft ein und stieß sie ebenso heftig wieder aus. Der Druck verstärkte sich in ihr. Wenn sie zu den alten Hexen gehörte, dann hatte sie dem Kreuz abgeschworen, wie allen Dingen, die zur Kirche gehörten. Dann stand sie auf der falschen Seite und hasste das Kreuz.
    Ich blieb gelassen. Szenen wie diese waren Suko und mir nicht
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