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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr
Autoren: Nora Roberts
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unauffällig regeln? Aus so etwas kann man doch kein Geheimnis machen.« Noch während sie das sagte, erfasste sie plötzlich den Sinn seiner Worte. »Du glaubtest, dass ich deshalb ins Krankenhaus gefahren bin! Du dachtest, ich würde das Kind nicht haben wollen.« Sie ließ die Rechnung fallen und stand wieder auf. »Dass du so etwas von mir denken kannst! Du bist wirklich ein Schuft, Keith Logan.«
    »Was hätte ich sonst denken sollen? Du hattest einen Monat Zeit, es mir zu sagen.«
    »Ich wollte es dir am ersten Tag sagen. Ich bin zu dir gekommen, um es dir zu erzählen, ich konnte es kaum abwarten, dir die Neuigkeit mitzuteilen. Aber du musstest Streit anfangen, weil ich meinen Eltern Geld überwiesen hatte. Geld, ständig ging es nur ums Geld. Immer wieder wollte ich dir meine ganze Liebe geben, und immer wieder wurde ich zurückgestoßen. Aber damit ist es jetzt vorbei. Ich habe endgültig genug.« Sie schämte sich der Tränen, die ihr über die Wangen liefen, aber sie war zu stolz, um sie abzuwischen. »Ich werde nach Irland zurückgehen und mein Baby dort zur Welt bringen. Dann sind weder ich noch dein Kind dir im Weg.«
    »Du willst das Baby wirklich haben?«
    »Natürlich will ich es haben, du Idiot! Es ist unser Kind. Wir haben es in unserer ersten Liebesnacht gezeugt. Damals habe ich dich geliebt. Inzwischen bin ich mir über meine Gefühle nicht mehr im Klaren. Vielleicht hasse ich dich sogar. Du hast mich zurückgestoßen, meine Liebe mit Füßen getreten. Nicht ein einziges Mal hast du mich in die Arme genommen und mir gesagt, dass du mich liebst.«
    »Cathleen …«
    »Wage es nicht, mich anzufassen!« Mit beiden Händen wehrte sie ihn ab. Sein Mitleid konnte sie im Moment am allerwenigsten ertragen. »Ich hatte Angst, du würdest das Kind nicht wollen. Ich fürchtete, du würdest mich zusammen mit meinem Baby abschieben, wenn du herausfindest, dass ich schwanger bin.«
    Er erinnerte sich an den Tag, an dem sie zu ihm gekommen war, um ihm von dem Baby zu erzählen. Damals war ihm das Leuchten in ihren Augen aufgefallen. Und dann, als sie gegangen war, ohne es ihm zu sagen, war ihr Blick so traurig gewesen, dass es ihm wehgetan hatte. Um nicht noch mehr Fehler zu machen, wählte er seine Worte sehr sorgfältig.
    »Wenn du mir das vor sechs Monaten gesagt hättest, vielleicht sogar vor sechs Wochen noch, hättest du vermutlich recht gehabt. Aber inzwischen habe ich einiges eingesehen. Es fällt mir nicht leicht, über meine Gefühle zu sprechen. Und noch viel schwerer fällt es mir, sie zu akzeptieren.« Er trat auf sie zu, um ihr die Hände auf die Schultern zu legen. »Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren. Ich brauche dich – dich und das Baby.«
    Sie umklammerte den Ring, den sie noch immer in der Hand hielt. »Warum?«, fragte sie.
    »Ich wollte nie eine Familie haben. Keine Frau sollte mir je das antun, was mein Vater meiner Mutter angetan hatte. Niemand sollte mir so viel bedeuten, dass ich gefühlsmäßig von ihm abhänge. Dann flog ich nach Irland und begegnete dir. Und wenn du nicht mit mir nach Amerika gekommen wärst, wäre ich noch heute in Irland.«
    »Aber du hast mich doch mitgenommen, weil du eine Buchhalterin brauchtest.«
    »Ich brauchte eine vernünftige Begründung – für uns beide. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich dich mag, dass du meinem Leben einen neuen Sinn gegeben hast. Ich habe dich in diese Ehe gedrängt, weil ich verhindern wollte, dass du dich nach anderen Männern umschaust und womöglich einen Besseren findest.«
    »Ich hatte genug Gelegenheit, andere Männer kennenzulernen.«
    »Du hattest aber noch nie vorher mit einem Mann geschlafen.«
    »Glaubst du, ich habe dich geheiratet, weil du gut im Bett bist?«
    Darüber musste er lachen. »Woher willst du wissen, ob ich gut bin? Du hattest doch keine Vergleichsmöglichkeiten.«
    »Ich bezweifle, dass eine Frau sich erst durch die Betten schlafen muss, um zu wissen, wann sie den richtigen Mann gefunden hat. Sex sollte genauso wenig ein Heiratsgrund sein wie Geld. Wir haben beide einen Fehler gemacht: Ich, indem ich annahm, du hättest mich geheiratet, weil du mich begehrtest, und du, indem du glaubtest, ich hätte dich wegen deines Reichtums geheiratet. Ich habe dir gesagt, warum ich deine Frau geworden bin, Keith. Findest du nicht, es wird langsam Zeit, dass du mir sagst, warum du mich geheiratet hast?«
    »Ich hatte Angst, dich zu verlieren.«
    Seufzend akzeptierte sie diese Antwort. »Okay, wenn
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