Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)
Autoren: Andreas Suchanek
Vom Netzwerk:
die sich obendrein nie fortpflanzen konnten. Möglicherweise gibt es nur ein paar Tausend und der Rest … besteht aus versklavten Menschen.”
    Sjöberg nickte. “Das haben klügere Köpfe als Sie und ich längst durchgerechnet, kalkuliert und bedacht. Leider macht das keinen Unterschied, denn ob Höhere oder Niedere in einer Schlacht auf den Auslöser der Torpedowerfer drücken, ist für uns gleichermaßen verheerend.
    Falls es Sie beruhigt, Captain, die HYPERION ist nur ein Teil des Plans. Während die Parliden noch mit den chaotischen Zuständen auf ihrer Heimatwelt beschäftigt sind, werden wir mehrere Welten ihres Imperiums angreifen und einen Nano-Virus in den Atmosphären ausschleusen. Dieser wurde von Doktor Florian von Ardenne entwickelt und soll die Parlidenrüstungen in einer ersten Phase angreifen und auflösen.”
    Jayden verstand. Er hatte im offiziellen Regierungsnachrichtenfeed von der Befreiung der First Lady aus der Sklavenrüstung erfahren. “Wie geht es Ihrer Frau, Sir?”
    Sjöberg sog tief die Luft ein und atmete bedächtig wieder aus. “Das ist schwer zu sagen”, erwiderte er. “Die Jahre in dieser Hülle, fremdgesteuert von einem Kontrollchip, haben ihre Psyche zerstört. Mal ist sie katatonisch, mal manisch. Die Neuralrekonfigurierer und Psychologen kümmern sich um sie. Doch ob sie je wieder die Alte wird … ich weiß es nicht.”
    “Das tut mir leid, Sir.”
    “Danke, Captain.” Der Präsident straffte seinen Rücken. “Sorgen wir dafür, dass keine weiteren Menschen in die Gewalt dieser Monster geraten. Außerdem befreien wir uns so von einer potenziellen Kriegsfront.”
    “Ich hörte von internen Quellen jedoch auch, dass der Neuralchip die Rüstung versiegelt, wenn der Virus eingesetzt wird. Die Befreiung Ihrer Frau gelang nur aufgrund eines Phasen-Stase-Feldes, das Doktor von Ardenne neue entwickelte.”
    “Sie sind gut informiert.” Sjöberg nickte. “Das trifft zu. Doch das Problem werden wir auf recht einfache Art und Weise lösen. Sobald die Heimatflotten der entsprechenden Systeme besiegt sind, zünden wir gleichzeitig mit der Freisetzung des Virus EMP’s in den Atmosphären der Welten. Das wird den Chip erst einmal deaktivieren. Danach sammeln wir die deaktivierten und angegriffenen Rüstungen ein, legen sie in ein Phasen-Stase-Feld und aktivieren die Nano-Viren vollständig. Sobald wir die ersten Welten zurückerobert und die Menschen befreit haben, werden die übrigen fallen wie Dominosteine.”
    Wenn Jayden die Parliden richtig einschätzte, dann stand dieser Plan auf tönernen Füßen. Doch es war offensichtlich, dass der Präsident nicht bereit war, länger zu diskutieren.
    “Das war es auch schon von meiner Seite, Captain.” Sjöberg erhob sich. “Ich wünsche Ihnen viel Glück für die Mission. Und falls wir uns nicht mehr sehen sollten - Sie wissen, ich verbringe einen Großteil meiner Tage in Besprechungen -, hat es mich gefreut, Ihr vorgesetzter Offizier zu sein.”
    Für einige Augenblicke kam es Jayden so vor, als würde die Maske seines Gegenübers fallen. Und was er sah, gefiel ihm gar nicht. Hatte Sarah McCall recht? Wollte Sjöberg ihn loswerden - auf dieser Mission? Der Gedanke war absurd, der Auftrag zu wichtig.
    “Vielen Dank, Sir.” Er nickte dem Präsidenten ein letztes Mal zu, dann verließ er den Bereitschaftsraum.

    *

    Sol-System, IL HYPERION, Maschinenraum, 21. Mai 2266, 10:00 Uhr

    Commander Noriko Ishida lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und beobachtete das um sie herum herrschende Chaos. Der Maschinenraum des Interlink-Kreuzers glich einem Bienenschwarm. Überall sausten Männer und Frauen der technischen Abteilung hin und her; Geräte wurden angepasst, neue Maschinenblöcke hereintransportiert und Softwareeinstellungen vorgenommen.
    “Verdammt noch mal, nehmen Sie die Finger von diesem Energieprojektor!” Fluchend sprang die Chefingenieurin der HYPERION, Lieutenant Commander Giulia Lorencia, zu einem ihrer Techniker und ergriff sein Handgelenk. “Sie sind neu in meinem Team, nicht wahr?”
    Der junge Mann streckte den Rücken durch und hob das Kinn. “Ich wurde auf Befehl von Admiral Rispon zugeteilt.”
    “Ich weiß, ich kenne Ihre Akte. Sie kommen direkt von der Akademie, werden auf die HYPERION versetzt und das Erste, was sie tun, ist in den Abstrahlbereich eines Energieprojektors zu fassen.” Sie schüttelte den Kopf. “Wenn Sie so weitermachen, landen Sie auf der Krankenstation, bevor wir zu unserer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher