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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Autoren: Timothy Zahn
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eines zu treffen. Und diese Meisterleistung hatte fünfhundert Schüsse erfordert.
    Das war’s also. Der wunderbare computergesteuerte Gefechtspredictor, der von seinen Schöpfern und Sponsoren als der beste Weg zur praktischen Nutzung des Tarnfelds angepriesen wurde, hatte soeben seinen ersten echten Test durchlaufen. Und, um gerecht zu sein, es war immerhin besser gewesen, als einfach ins Blaue zu schießen.
    Aber nicht als sehr viel besser. Nicht annähernd.
    »Informieren Sie den Feind-Commander, daß die Übung vorbei ist«, wies Pellaeon den Komoffizier an. »Ziel drei kann seine Systeme reaktivieren; alle Schiffe sollen zur Schimäre zurückkehren. Ich wünsche binnen zwei Stunden ihre Berichte.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich bin sicher, man wird die Leistung noch verbessern können, Sir«, sagte Ardiff, der neben Pellaeon stand. »Das war nur der erste praktische Test. Sie werden die Leistung ganz sicher noch verbessern.«
    »Wie?« gab Pellaeon scharf zurück. »Indem man dem Predictor beibringt, allwissend zu sein? Oder indem man ihn einfach lehrt, die Gedanken unserer Feinde zu lesen?«
    »Sie hatten lediglich zwei Durchgänge angeordnet, um die Flugmuster der Ziele zu studieren«, erinnerte Ardiff ihn. »Bei weiteren Daten hätte der Predictor ihre Bewegungen besser vorhersehen können.«
    Pellaeon schnaubte verhalten. »Eine nette Theorie, Captain, die in bestimmten kontrollierten Situationen sogar funktionieren könnte. Aber eine Schlacht kann man kaum als kontrollierte Situation bezeichnen. Es gibt viel zu viele Variable und Unbekannte; vor allem wenn man die vielen hundert nichtmenschlichen Spezies und deren Kampfstile in Betracht zieht, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Ich wußte von Anfang an, daß diese Predictor-Idee ein Schlag ins Wasser sein würde. Aber wir mußten es trotzdem versuchen.«
    »Nun, dann fangen wir eben wieder bei Null an«, meinte Ardiff, »und lassen uns etwas anderes einfallen. Es muß doch irgendeinen praktischen Nutzen für dieses Tarnfeld geben.«
    »Selbstverständlich gibt es den«, pflichtete Pellaeon ihm nachdrücklich bei. »Großadmiral Thrawn hat allein drei davon hinterlassen. Aber leider gibt es im Imperium niemanden mehr mit seinem militärischen Genie.« Er seufzte. »Nein, Captain. Es ist vorbei. Alles ist vorbei. Wir haben verloren.«
    Einen langen Moment war das gedämpfte Murmeln der Gespräche im Hintergrund das einzige Geräusch auf der Brücke. »Das kann nicht Ihr Ernst sein, Admiral«, sagte Ardiff schließlich. »Und, wenn ich das sagen darf, Sir, das sind nicht die Worte, die das Oberkommando der Imperialen Streitkräfte wird hören wollen.«
    »Und wieso nicht?« konterte Pellaeon. »Die Tatsachen sind für niemanden zu übersehen.«
    »Das ist ganz sicher nicht der Fall, Sir«, erwiderte Ardiff steif. »Wir halten noch immer acht Sektoren – das sind über tausend bewohnte Systeme. Wir haben die Flotte, fast zweihundert Sternzerstörer. Wir sind immer noch eine Streitmacht, mit der zu rechnen ist.«
    »Sind wir das?« wollte Pellaeon wissen. »Sind wir das wirklich?«
    »Natürlich«, insistierte Ardiff. »Wie könnten wir uns sonst gegen die Neue Republik halten?«
    Pellaeon schüttelte den Kopf. »Wir halten uns allein deshalb, weil die Neue Republik zur Zeit viel zu sehr mit ihren internen Querelen beschäftigt ist, um sich mit uns zu befassen.«
    »Was uns unmittelbar zum Vorteil gereicht«, entgegnete Ardiff. »Es verschafft uns die Zeit, die wir brauchen, um uns zu reorganisieren und neu zu bewaffnen.«
    »Neu bewaffnen?« Pellaeon runzelte fragend die Stirn. »Haben Sie auch nur einen flüchtigen Blick auf das Material geworfen, mit dem wir hier arbeiten?« Er deutete auf den Raum vor der Sichtluke, auf die Preybirds, die auf ihrem Weg in den Hangar des Sternzerstörers soeben unter dem Rand der Schiffshülle verschwanden. »Sehen Sie sich die Schiffe doch an, Captain. SoroSuub-Preybirds. Wir haben nichts mehr als SoroSuub-Preybirds.«
    »An den Preybirds ist doch nichts auszusetzen, Sir«, erwiderte Ardiff stur. »Sie sind recht zuverlässige mittelgroße Sternjäger.«
    »Der springende Punkt ist bloß, daß sie nicht vom Imperium hergestellt wurden«, sagte Pellaeon. »Wir haben sie uns praktisch von überall her zusammengeschnorrt – wahrscheinlich von irgendwelchen Randpiraten oder Söldnern. Und schnorren mußten wir deshalb, weil wir nur noch über eine einzige große Schiffswerft verfügen, die unsere Nachfrage nach
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