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Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Erik Hanson? Und wieso behauptete er, ihr Retter in der Not zu sein?
    Acht Stunden später gähnte Erik hinter vorgehaltener Hand. Er saß zusammen mit Sabrina und Jonas am Küchentisch, vor sich eine Tasse Kaffee, deren Inhalt schon längst ungenießbar geworden war. „Hat mal jemand auf die Uhr geschaut? Es ist schon ziemlich spät, Leute. Ich glaube, es ist langsam an der Zeit, dass ich mich verabschiede. Wenn ich die ganzen Maßnahmen, die wir gerade besprochen haben, tatsächlich alle morgen im Laufe des Tages einleiten möchte, dann werde ich ganz schön früh aus den Federn kriechen müssen.“
    „Natürlich“, erwiderte Sabrina und erhob sich. „Ich danke Ihnen für alles, was Sie für meinen Vater und mich tun. Ohne Sie wäre
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verloren.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt“, sagte Erik strahlend. „Aber danken Sie nicht mir. Jonas ist der wahre Held der Stunde. Hätte er mich nicht um Hilfe gebeten …“
    Schüchtern blickte Jonas sie an. Das Lob seines Freundes schien ihm unangenehm zu sein. Er erhob sich. „Ich fahre dich natürlich zurück in die Stadt, Erik.“
    „Nicht nötig“, widersprach sein Freund sofort und wandte sich an Sabrina. „Wenn ich kurz Ihr Telefon benutzen dürfte, würde ich mir einfach ein Taxi rufen.“ Er lächelte verschmitzt. „Ich bin sicher, Jonas und Sie haben noch eine Menge miteinander zu besprechen, bei dem meine Anwesenheit nur stören würde.“
    Nachdem er gegangen war, fühlte Sabrina sich merkwürdig befangen, als sie so allein mit Jonas in der Küche saß. Du hast ihn schon mehrmals geküsst und sogar mit ihm geschlafen, rief sie sich ins Gedächtnis. Ist es nicht ein wenig albern, ausgerechnet jetzt die Tugendhafte zu spielen?
    Sie atmete tief durch. „
Tack
, Jonas.
Tack så mycket –
ich danke dir sehr.“
    „Wofür?“ Er blickte auf. „Ich habe doch gar nichts getan. Erik ist derjenige, der sich all die Mühe gemacht hat.“
    „Wie er bereits sagte – ohne dich wäre er gar nicht hier.“ Sie zögerte kurz, doch die Neugier siegte. „Warum, Jonas? Warum hast du das für mich getan?“
    Er schaute sie direkt an. Sie hatte das Gefühl, in den Tiefen seiner Augen versinken zu müssen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, ehe er antwortete: „Ich liebe dich, Sabrina. Ich weiß, das kommt jetzt vielleicht ein bisschen plötzlich, aber im Grunde habe ich es von Anfang an gewusst. Ich wollte es nur nicht wahrhaben.“
    Sabrinas Mund war wie ausgetrocknet. „Du … du liebst mich? Aber …“
    „Sag jetzt nichts, in Ordnung? Ich weiß, dass du wahrscheinlich nicht dasselbe für mich empfindest.“ Er lachte freudlos auf. „Natürlich nicht, nach allem, was zwischen uns vorgefallen ist. Aber als ich endlich begriff, was ich für dich fühle, konnte ich einfach nicht so weitermachen wie bisher.“
    „Und ich dachte, du und Johanna Ingvarsson …“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich kann mir schon vorstellen, was du geglaubt hast, als du sie in meinem Zimmer in der Pension angetroffen hast.“
    „Du weißt davon?“
    „Sie hat mir erzählt, wie sie sich dort eingeschlichen hat und du sie überrascht hast. Ich glaube, in dem Moment, in dem mir klar wurde, dass ich dich unwiderruflich verloren habe, wusste ich, dass ich ohne dich nicht mehr leben will.“
    „Jonas …“ Sabrinas Herz pochte so heftig, dass sie das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. „Und ich dachte, du …“ Sie schluckte. „Ich war einmal mit einem Mann verlobt. Daniel. Er hat mir die große Liebe vorgespielt, aber am Ende musste ich feststellen, dass er nur an dem Vermögen interessiert war, dass ich von meiner Mutter geerbt hatte. Er hat sich von mir eine Anwaltspraxis finanzieren lassen, und als die pleiteging, hat er meine Bankkonten leer geräumt, ist mit einer anderen Frau durchgebrannt und hat mir nichts als einen feigen Abschiedsbrief und einen Berg von Schulden hinterlassen. Sigmund war damals für mich da und hat die Schulden bezahlt. Deshalb fühle ich mich mitverantwortlich dafür, dass
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in solchen Schwierigkeiten steckt. Hätte er nicht …“ Sie räusperte sich angestrengt. „Nun, jedenfalls habe ich gedacht, dass du mich nur benutzt, wie Daniel damals. Dass es dir nur darum ging, an die Firma meines Vaters zu kommen. Kannst du mir noch einmal verzeihen?“
    „Vielleicht war ich diesem Daniel früher sogar einmal ähnlicher, als ich wahrhaben wollte“, gestand Jonas. „Aber irgendwie hast du es
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