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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire
Autoren: Jason Dark
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eigentliche Heimat. Hier hatte er sich jahrelang versteckt gehalten.
    Er war auf dem Weg zur Folterkammer, seinem eigentlichen Reich. Endlich hatte er wieder ein Opfer gefunden.
    Die Schritte des Türken klangen dumpf. Er bemühte sich erst gar nicht, leise zu sein. Niemand würde ihm hier in die Quere kommen. Unentwegt murmelte er unverständliche Worte vor sich hin.
    Der schwache Fackelschein in der Folterkammer drang durch die spaltbreit geöffnete Tür bis in den Gang. Haduk blieb einen Augenblick stehen und stieß dann die Tür auf.
    Sie schwang gegen die dahinter liegende Wand.
    Zwei schnelle Schritte brachten den Türken in das Innere der Folterkammer.
    Und plötzlich weiteten sich seine Augen. Sein Blick war auf John Sinclair gefallen, der angekettet an der Wand hing. Für ein paar Sekunden nahm Haduk dieses Bild in sich auf, dann entrang sich seiner Kehle ein mörderischer Wutschrei.
    Er hatte nur noch Augen für seinen verhaßten Gegner.
    Wie ein Stück Holz ließ er die bewußtlose Jane Collins fallen.
    Unartikulierte Schreie ausstoßend, rannte Haduk auf John zu.
    Der Geisterjäger sah den Mordrausch in Haduks Augen leuchten und verkrampfte sich unwillkürlich.
    Noch im Laufen holte Haduk aus, wollte dem Inspektor seine Faust ins Gesicht schmettern.
    Dieser Schlag hätte unter Umständen tödlich für John sein können.
    Wie ein Geschoß zischte die Faust heran.
    Doch jetzt zeigte sich, wie Inspektor Sinclair reagieren konnte.
    Im letzten Augenblick nahm er den Kopf zur Seite.
    Die Faust rasierte an seinem linken Ohr vorbei und klatschte gegen die Wand.
    Unwillkürlich schloß John die Augen. Er konnte sich vorstellen, welch ein Schmerz jetzt in Haduk tobte.
    Zuerst geschah gar nichts. John hatte das Gefühl, als würde die Faust an der Wand kleben bleiben, doch dann drang aus Haduks Kehle ein wilder Schmerzensschrei.
    Haduk zog seine blutige Hand zurück und preßte sie gegen den aufgerissenen Mund, wo sie den Schrei erstickte.
    Tränen schossen aus den Augen des Türken. Er wankte zurück.
    Sein blutverkrustetes Gesicht war zu einer Grimasse verzogen.
    Wahrscheinlich konnte er die rechte Hand nicht mehr gebrauchen.
    John warf einen schnellen Blick zu Jane Collins hin. Die Detektivin kam soeben zu sich.
    Verstört blickte sie sich in der Folterkammer um. Sie konnte nicht begreifen, wo sie sich befand.
    »Jane!«
    Johns Stimme übertönte das Heulen des Türken.
    Die Detektivin wandte den Kopf. Sie sah John gefesselt in den Ketten hängen und stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Kommen Sie, Jane! Sie müssen mich befreien! Hier an den Manschetten!«
    Der Inspektor hatte seine einzige Chance erkannt. Noch hatte Haduk mit sich selbst zu tun, und wenn Jane jetzt richtig reagierte, dann…
    Die Detektivin kam auf die Beine. Ihr Blick war leicht glasig, sie konnte noch nicht so exakt reagieren wie sonst.
    Sie stolperte in Johns Richtung, da wandte Haduk den Kopf.
    Innerhalb eines Herzschlags erfaßte er, was Jane Collins vorhatte.
    Haduk brüllte auf wie ein Tier. Mit einem gewaltigen Satz schnitt er Jane den Weg ab. Wie ein furchterregendes Ungeheuer stand er vor der Detektivin.
    Seine blutige rechte Hand hielt er gegen den Körper gepreßt.
    Und mit der anderen schlug er zu.
    John Sinclair schloß die Augen und biß sich vor Wut und Verzweiflung auf die Lippen.
    Jane Collins wimmerte.
    Sie lag auf dem Boden, und Haduk, das menschliche Ungeheuer, stand über ihr.
    »Komm her, du Ratte!« keuchte John Sinclair. »Komm doch, damit ich dir zeigen kann, was man mit Kerlen macht, die Frauen brutal zusammenschlagen!«
    Haduk wandte den Kopf und stierte John mit trübem Blick an.
    Verzweifelt schloß der Inspektor die Augen. Was nutzte alles Reden, der Türke verstand ihn ja doch nicht.
    Doch plötzlich kam Bewegung in Haduk. Er bückte sich und hob die angstschlotternde Jane Collins mit der linken Hand hoch.
    Wie ein Paket klemmte er sie sich unter den Arm.
    Zielstrebig ging er mit seinem Opfer auf die Eiserne Jungfrau zu.
    »Nein!« John Sinclair brüllte das Wort hinaus. Er wollte Haduk stoppen, ihn von dieser Wahnsinnstat abbringen, doch der Türke lachte nur häßlich.
    Da wußte John Sinclair, daß Jane Collins verloren war. Was er in diesen Augenblicken fühlte, war unbeschreiblich. Haß, Wut, Zorn, eine innere Leere, das Gefühl, versagt zu haben – alles drehte sich wie in einem Kreisel.
    Aber auch Jane Collins wurde plötzlich klar, was Haduk mit ihr vorhatte.
    Sie wehrte sich verzweifelt, versuchte den
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