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Geschöpfe Der Ewigkeit

Geschöpfe Der Ewigkeit

Titel: Geschöpfe Der Ewigkeit
Autoren: Christopher Pike
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drehe ihn einmal ganz herum, womit ich ihr den Hals breche.
    Sie sackt leblos in meine Arme, aber ich bin noch immer nicht mit ihr fertig.
    Nachdem ich ihren Kopf abgerissen habe, werfe ich ihn in eine weit entfernte Ecke.
    Jetzt hat sie keine Möglichkeit mehr, sich von ihren Verletzungen zu erholen.
    »Wirklich nett«, sagt Seymour hinter mir.
    »Nimm die zwei Waffen«, fordere ich, während ich auf die Knie sinke und Heidis kopflosen Leichnam untersuche. »Wir verschwinden gleich von hier.
    Ihre Freunde können nicht weit sein.«
    »Verstanden.«
    Während Seymour sich daranmacht, die zwei Strahlenwaffen einzusammeln, durchsuche ich Heidis Kleider und finde eine Brieftasche und einen Paß. Beides werde ich mir später genauer ansehen. Ich taste sie von oben bis unten ab, aber finde nichts mehr. Seymour hat sich beeilt. Er steht hinter mir und hält die zwei Waffen in den Händen.
    »Wer war sie?« fragt er.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung.« Damit erhebe ich mich. »Laß uns von hier verschwinden.«
    2.
    KAPITEL
    Am nächsten Morgen sitze ich neben Paula Ramirez an der Emerald Bay in der Nähe des Lake Tahoe. Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. In Paulas Haus schläft Seymour, denn ihm als jungem Vampir setzt die Sonne noch stark zu. Mir macht die Sonne mittlerweile nichts mehr aus, was ich unter anderem der Wirkung von Kalikas Blut zuschreibe. Kalika, meine Tochter.
    Selbst der brennende Sonnengott Surya konnte der Dunklen Mutter Kali nichts anhaben. Kalikas Asche befindet sich in einer Urne, die neben mir im Sand steht. Ich habe sie aus dem Haus geholt, auch wenn ich nicht weiß, warum. Vermutlich einfach, weil ich meine wunderschöne, geheimnisvolle Tochter so vermisse – meine Tochter, die von einem Setian getötet wurde.
    Paula hält ihren drei Monate alten Sohn John im Arm und hört zu, als ich beschreibe, was in Los Angeles geschehen ist. Ich bin die ganze Nacht durch-gefahren, um zu ihr zu kommen. Das Baby stößt seine nackten Füßchen ins kalte Wasser. Er sieht glücklich aus, und die Laute, die er von sich gibt, hören sich ebenso an. Es macht mich froh, den Kleinen zu sehen. So ist es immer. Es war das Blut dieses Kindes, das Seymour ins Leben zurückgebracht hat.
    Allerdings habe ich darauf verzichtet, mit seinem Blut zu versuchen, auch meine Tochter zu retten. Ich wußte, daß sie es nicht wollte. Doch ich frage mich wieder und wieder, warum ich es nicht trotzdem versucht habe.
    Geschöpf von unermeßlicher Macht, Kalika, Kali Ma, wo bist du jetzt?
    Ich beende meinen Bericht, und Paula sitzt noch immer da und blickt mich mit ihren warmen Augen an.
    »Sie hat gesagt, daß sie dich schon früher gesehen hat«, erklärt sie schließlich.
    »Glaubst du, daß das gelogen war?«
    »Es war unmöglich für mich, zu entscheiden, ob sie die Wahrheit gesagt hat oder nicht«, antworte ich. »Sie schien unter einer Art psychischem Schutzschild zu agieren. Es war so stark, daß nicht einmal ich es durchdringen konnte.
    Jedenfalls ist es mir nicht gelungen, ihren Willen dem meinen zu unterwerfen.«
    »Aber warum sollte sie gerade in diesem Punkt lügen? Sie hatte doch keinen Grund dazu.«
    »Möglich. Aber ich kann mich jedenfalls nicht an sie erinnern.«
    Paula starrt über das Wasser zu der kleinen Insel mitten in der Bucht, auf der Kalika gestorben ist. »Du weißt, daß ich mich an immer mehr Dinge erinnere, Sita«, sagt sie sanft.
    Ich nicke. Ich habe schon eine ganze Weile vermutet, daß sie sich an bestimmte Dinge wieder erinnert, aber ich habe darauf gewartet, daß sie davon zu reden beginnt.«
    »Suzama?« frage ich.
    »Ja, ich erinnere mich an Suzama.«
    Ich habe es längst vermutet; trotzdem überwältigt mich ihre Aussage. Paula erinnert sich an Suzama, meine Lehrerin aus dem alten Ägypten, weil sie selbst Suzamas Reinkarnation ist. Es ist die einzige logische Erklärung, und ich bitte sie, diese zu bestätigen. Doch Paula schüttelt den Kopf.
    »Wir mögen hin und wieder dieselbe sein«, entgegnet sie, »aber gleichzeitig sind wir auch verschieden. Erwarte nicht, daß dir Suzama antwortet, wenn du mit mir sprichst. Ihre Zeit ist seit langem vorüber.«
    Mein Blick versinkt tief in dem von Paulas braunen Augen, und ich verspüre gleichzeitig Freude und Sorge. »Aber sie ist in dir!« protestiere ich. »Etwas in mir muß das von Anfang an gewußt haben. Als ich dich in dem Buchladen getroffen habe, wußte ich sofort, daß ich dich nicht mehr aufgeben kann. Du bist Suzama, das große
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