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Gelassen durch die Trotzphase

Gelassen durch die Trotzphase

Titel: Gelassen durch die Trotzphase
Autoren: Annette Kast-Zahn
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dazu.
    Ähnlich wie bei Angstfantasien können Sie auch bei Albträumen die Vorstellungskraft Ihres Kindes nutzen. Erfinden Sie mit Ihrem Kind zusammen ein gutes Ende des bösen Traums. Oder lassen Sie Ihr Kind ein Bild malen, in dem es sich einen starken Verbündeten ausdenkt. Mit dessen Hilfe kann es das besiegen, was ihm im Traum Angst macht.

Sind Sie der Meinung, dass Ihr Kind zu wenig isst? Das Falsche? Oder zu viel? Finden Sie es zu dick oder zu dünn? Sind für Sie die Mahlzeiten mit Kind »Stresszeiten«? Wenn ja, gehören Sie zu den zahlreichen Eltern, die sich Sorgen um das Essverhalten ihrer Kinder machen. In den meisten Fällen lässt sich mit wenig Aufwand eine Lösung finden. Dem Kind alles geben, was es braucht, aber nicht alles, was es will – dieser Grundsatz ist vielleicht bei keinem anderen Thema so leicht umzusetzen wie beim Essen.
Mahlzeiten – Stresszeiten?
    Kleine Kinder verfügen noch über die angeborene Fähigkeit, genau das zu essen, was sie brauchen, und zwar jeweils genau in der richtigen Menge. Sie sind noch nicht »verdorben« durch Schönheitsideale, Werbung und gesellschaftliche Zwänge. Sie können ihre Nahrungsaufnahme besser regeln als wir Erwachsenen!
    Das stimmt allerdings nur unter einer Bedingung: Entscheidend ist, was auf dem Tisch steht. Würden wir die Auswahl der Speisen unseren Kindern überlassen, gäbe es vielleicht nur Pfannkuchen, Pommes und Süßigkeiten.
Wichtig ist die »Aufgabenverteilung«
    Wir Eltern wissen besser, welche Lebensmittel für unsere Kinder gut sind und welche wir begrenzen sollten. Wir wissen auch besser, welches Benehmen beim Essen angemessen ist. Lebensmittel einkaufen, zubereiten, Mahlzeiten festlegen, das Essen auf den Tisch stellen, die Kinder zum Essen an den Tisch holen und auf ihr Benehmen achten – all das ist unsere Aufgabe.
    Wenn ein gutes Angebot von Speisen auf dem Tisch steht, wissen Kinder selbst am besten, was sie brauchen. Deshalb dürfen sie nach zwei Löffeln aufhören. Sie dürfen das Gemüse liegen lassen. Sie dürfen auch alles liegen lassen und uns einfach nur Gesellschaft leisten, während wir selbst essen. Das macht nichts. Die nächste Mahlzeit kommt bestimmt. Wenn sich der Hunger schon vorher bemerkbar macht, wird eben gewartet bis zur nächsten Mahlzeit. Wenn Sie diese Aufteilung zwischen Eltern und Kind beherzigen, kann es eigentlich keinen Stress mehr bei den Mahlzeiten geben. Und Ihr Kind kann weder zu dick noch zu dünn werden – vorausgesetzt, es ist gesund.
    Eltern sind aber nur schwer davon zu überzeugen, dass das wirklich funktioniert. »Dann würde mein Kind nur noch Nutellabrote essen.« – »Mein Kind würde ja überhaupt kein Gemüse essen.« – »Dann würde mein Kind gar nichts mehr essen.« – »Mein Kind würde gar nicht mehr aufhören zu essen.« – Solche Einwände höre ich in meiner Praxis regelmäßig. Immer wieder wird versucht zu bestimmen, was und wie viel das Kind essen soll.
    ALLES IN ORDNUNG!
    Etwa 20 Prozent der Eltern von Kindern zwischen zwei und sechs Jahren sind der Meinung, ihr Kind esse zu wenig. Fast alle irren sich. Ein gesundes Kind kann gar nicht zu dünn sein, wenn ihm genug Essen angeboten wird. Fast immer zeigt die Wachstumskurve im Vorsorgeheft, dass alles in bester Ordnung ist.
    Wenn Eltern mit Essen hinter ihrem Kind herlaufen, wenn sie Spielzeug, Fernseher und weitere Tricks zur Ablenkung einsetzen oder auf andere Weise Druck ausüben, hat das Folgen: Sie verleiden ihrem Kind das Essen, sorgen für Stress bei den Mahlzeiten und zetteln einen Machtkampf an, wo er nichts zu suchen hat. Wenn Ihr Kind gesund ist, isst es genug. Egal, wie dünn es ist.
    Besonders weit verbreitet unter Eltern ist auch die Überzeugung, ihr Kind ernähre sich zu einseitig. Sie verstehen überhaupt nicht, dass es sich weigert, etwas Neues zu probieren. Dabei ist das ein ganz normales Verhalten bei Kindern zwischen zwei und sechs. Viele Eltern glauben, sie müssten Obst und Gemüse, Fleisch oder Fisch in ihr Kind »hineinbekommen«, notfalls gegen seinen Willen: Es muss so lange sitzen bleiben, bis es aufgegessen hat, sonst bekommt es keinen Nachtisch, oder es wird sogar »zwangsgefüttert«. Auf diese Weise kann man niemandem etwas schmackhaft machen. Es funktioniert einfach nicht. Im Gegenteil: Je mehr Druck Sie ausüben, desto heftiger wird Ihr Kind die Speise ablehnen. Druck ist gar nicht gut. Vertrauen ist viel besser.
    ESSEN NACH BEDARF: EIN EXPERIMENT
    Die Ärztin Clara Davis hat 1928
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