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Geh@ckt: Wie Angriffe aus dem Netz uns alle bedrohen. Ein Agent berichtet (German Edition)

Geh@ckt: Wie Angriffe aus dem Netz uns alle bedrohen. Ein Agent berichtet (German Edition)

Titel: Geh@ckt: Wie Angriffe aus dem Netz uns alle bedrohen. Ein Agent berichtet (German Edition)
Autoren: Michael George
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gegenüber mit den Worten: «Wir können das betroffene System nicht vom Netz nehmen, weil wir nicht wissen, welche Auswirkungen das auf unser Gesamtnetz hätte. Es ist zu komplex.» Die Abhängigkeit ist mittlerweile so weit vorangeschritten, dass Unternehmen vielleicht nicht ständig, aber zumindest in Einzelfällen lieber am Tropf eines korrumpierten Systems hängen, als den Schaden einer Abschaltung in Kauf zu nehmen.
    Nicht nur Maschinen, sondern auch moderne Kommunikationsmittel werden für Firmen mehr und mehr wichtig. In Konzernen wird global gehandelt, Mitarbeiter agieren entsprechend und reisen in alle Teile der Welt. Das hat massiven Einfluss auf die Daten der Firmen, da diese ebenfalls den Weg um den Erdball nehmen. Im Gegensatz zu früher, als unternehmensrelevante Informationen noch zentral in Archiven abgelegt waren, werden sie heute in Bruchteilen von Sekunden um den Erdball versandt. Und dabei können sie prinzipiell von jedem, der die Daten transportiert, gelesen werden, zumindest solange sie nicht verschlüsselt sind. Seit dem NSA -Skandal ist das auch einer breiten Öffentlichkeit bewusst.
    Da Konzerne kommunizieren müssen, spielt die Vertraulichkeit häufig eine untergeordnete Rolle. Von leitenden Mitarbeitern wird zudem erwartet, dass sie auch außerhalb der Arbeitszeiten mit Smartphone und Laptop zur Verfügung stehen und Projektfragen schnellstmöglich beantworten können. Deshalb versuchen Unternehmen den Spagat zwischen möglichst hoher Verfügbarkeit der Daten und Offenheit der Netze auf der einen und einem möglichst hohen Maß an Netzwerk- und Datensicherheit auf der anderen Seite. Das Ganze zu möglichst geringen Kosten. Dass dieses Konstrukt
nicht
funktioniert, zeigen die zahlreichen enttarnten Hackerangriffe auf die deutsche Industrie.
    Die IT -Abhängigkeit betrifft nicht nur Know-how-trächtige oder produzierende Gewerbe, sondern ebenso Unternehmen, die eine kritische Infrastruktur betreiben oder Dienstleistungen anbieten. Dass auch sie Opfer gezielter Attacken werden, zeigt etwa der Angriff auf die US -Börse Nasdaq, der im Februar 2011 bekannt wurde. Ermittler des FBI und des Militärnachrichtendienstes  NSA (National Security Agency) zogen den Versuch, sich finanzielle Vorteile zu verschaffen, in Betracht. Auch ging man davon aus, dass durch den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen die nationale Sicherheit der USA durch einen Eingriff in den Börsenhandel untergraben werden sollte. [3] Wenig später wurde auch der Weltwährungsfonds  IWF Opfer eines «ausgeklügelten» und «sehr bedeutenden» Angriffs. Das Pikante an der Sache: Der IWF speichert in seinen Systemen zum Teil hochbrisante Informationen über die Finanzsituation verschiedener Länder. Über das Ausmaß des Angriffs wollte der Weltwährungsfonds keine Angaben machen. Die Arbeitsfähigkeit soll jedoch nicht beeinträchtigt gewesen sein. [4]

4 Ist der Staat eine digitale Festung?
    30 . November 2011  / 20 . 15  Uhr:
    Nachrichtensprecher: «Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie zur aktuellen
Brennpunkt
-Sendung. Cyberangriffe bedrohen Deutschlands Infrastruktur.»
    Die Kamera blendet hinüber zu einem anderen Sprecher: «Frankfurt ist der größte und wichtigste Flughafen in Deutschland, täglich werden hier fast 150 000  Passagiere abgefertigt, und dieses Mal ist es weder ein Vulkanausbruch noch Glatteis, diesmal sorgt offenbar die Software beim Flughafenbetreiber Fraport für Chaos: Die Leuchten auf der Landebahn sind gestört. Ein kleiner Fehler mit verheerender Wirkung. Ohne die Landeleuchten, die sogenannte Befeuerung, wird es schwer für die Piloten, sicher zu landen, insbesondere bei schlechter Sicht. Nun soll es Störungen bei dieser Beleuchtung geben. Flughafenbetreiber Fraport war zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.»
    Erneute Einblendung des Nachrichtensprechers: «Aber nicht allein der Frankfurt-am-Main-Airport droht lahmgelegt zu werden. Lautlos und anonym überraschen auch andere Cyberangriffe unser Land. Unkontrollierbares Chaos droht. Die Sicherheitsbehörden warnen gezielt vor Datenattacken mit Viren, Trojanern und anderen Schadprogrammen auf Bereiche der nationalen kritischen Infrastrukturen. Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass insbesondere Versorgungs- und Verkehrseinrichtungen sowie der Behörden- und Finanzsektor Ziel der Angriffe sind. In der Einsatzzentrale des BBK laufen die Drähte heiß. Der Gesamtlagebericht meldet bundesweite Angriffe auf diverse
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